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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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war, hörte er das Rauschen des Wassers und gelegentliches Donnern aus der Ferne.
    Plötzlich lenkte ein Geräusch seinen Blick auf die Tür. Vor dem Licht im Flur zeichnete sich eine dunkle Silhouette ab. Al-Umari rieb sich die Augen und setzte sich auf dem Feldbett auf. Er war kein bisschen beunruhigt. In diesem Haus war er in Sicherheit, unter Brüdern. »Was ist? Kohl …?«
    Er erkannte die Waffe, doch es war nicht real. Ein Lauf mit einem Schalldämpfer, aber es konnte nicht wahr sein, nicht nach dem, was er für diese Männer getan hatte. Er reagierte nicht, ungläubig auf die Waffe starrend, doch er hätte ohnehin nichts tun können. Zwei Mündungsblitze, und Raschid al-Umari versank in ewiger Finsternis.

12
    Washington, D. C. / Virginia
    Ein bereits an den bevorstehenden Winter gemahnender kalter Wind pfiff über die Rollbahn des Dulles Airport, wo sich die Kabinentür eines gerade gelandeten Dassault-Falcon-Privatjets öffnete. Jonathan Harper lehnte an einem schwarzen GMC Suburban - das einzige Auto auf dem Vorfeld des Hangars - und schüttelte ein paar Regentropfen von den Ärmeln seines Burberry-Trenchcoats. Kurz darauf kam der einzige Passagier der Maschine die Gangway hinab.
    Schon auf den ersten Blick sah Harper, dass Kealey mitgenommen wirkte. Er hatte noch immer einen dichten, verfilzten Bart, und das kinnlange, strähnige Haar fiel ihm ins Gesicht. Er trug eine alte Khakihose, ein graues Nike-Sweatshirt und Columbia-Wanderstiefel, an denen noch Klumpen rötlichbrauner irakischer Erde klebten. Über seine rechte Schulter hatte er einen schweren Rucksack geworfen. Etwas an seinem leeren Gesichtsausdruck beunruhigte Harper, denn er verriet mehr als bloß körperliche Erschöpfung.
    Während Kealey über das windige Vorfeld auf ihn zukam, ließ Harper noch einmal die Ereignisse des Vortages Revue passieren. Als Kealey sich endlich meldete, hatte er ihn persönlich auf den neuesten Stand gebracht. Wegen der schlechten Verbindung war es schwer, seine Reaktion einzuschätzen. Er schien geschockt von der Enthüllung, dass Vanderveen, den er seit einem Jahr für tot gehalten hatte, noch lebte.

    Kealey schüttelte Harper die Hand und lächelte matt. »Schön, Sie zu sehen. Ich hatte nicht damit gerechnet, von einem so hohen Tier abgeholt zu werden.«
    »Es ist eine Menge passiert. Ich dachte, ich könnte Sie im Auto einweihen.«
    Kealey wies mit einer Kopfbewegung auf den Suburban. »Es spricht nichts dagegen, dass der Fahrer mithört?«
    »Er darf genauso viel hören wie Sie.«
    »Beruhigend.« Kealey öffnete die Hintertür, warf seinen Rucksack in das Fahrzeug und setzte sich auf die Rückbank. Harper nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Sobald die Türen geschlossen waren, gab der Chauffeur Gas.
    Harper reichte Kealey einen Styroporbecher mit heißem schwarzem Kaffee, den er zuvor besorgt hatte. »Ich dachte, den könnten Sie gebrauchen.«
    »Danke. Ich konnte im Flugzeug nicht schlafen.«
    »Man sieht’s. Überhaupt sehen Sie ganz schön mitgenommen aus.«
    »Das weiß ich selber. Ich brauche eine Dusche.«
    »Und einen Haarschnitt«, bemerkte Harper. »Sie müssen auf beides nicht mehr lange warten. Ich habe ein Zimmer im Hotel Washington reserviert.«
    Kealey hob eine Augenbraue, was Harper nicht entging. »Zugegeben, das ist eine Kategorie höher als das, woran Sie gewöhnt sind, aber ich habe in der Spesenabteilung ein paar Strippen gezogen. Nach einem halben Jahr in der Wüste haben Sie bestimmt nichts gegen eine verlässliche Klimaanlage und ein bequemes Bett. Bevor ich’s vergesse, Kharmai wohnt auch dort.«
    »Naomi?«, fragte Kealey mit ausdrucksloser Stimme. »Was hat sie hier zu suchen?«

    »Wir haben sie aus London kommen lassen, damit sie sich um einige Dinge kümmert, unter anderem um al-Umaris Finanzen. Obwohl sie noch keine vierundzwanzig Stunden hier ist, hat sie schon ein paar interessante Informationen ausgebuddelt. Aber das kann sie Ihnen selber erzählen.«
    »Geht die Fahrt dahin? Zum Hotel?«
    Harper nickte, ohne sich umzudrehen, und wechselte das Thema. »Also, im Moment sieht die Lage folgendermaßen aus. Sofort nach Ihrem Anruf haben wir damit begonnen, die drei Personen zu überprüfen, deren Namen Sie von Kassem bekommen haben. Leider sind zwei davon kürzlich ums Leben gekommen, beide bei einem Luftangriff an der syrischen Grenze.«
    Kealeys Miene wirkte skeptisch. »Ich nehme an, diese Information kommt …
    »Nein.« Harper hatte die Frage erwartet. »Nein, sie kam aus

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