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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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dem Pentagon, nicht von den Irakern. Die Todesfälle wurden bestätigt.«
    Kealey lehnte sich zurück und rieb sich die müden Augen. Er wollte nicht glauben, dass er die ganze Zeit für nichts verschwendet hatte, doch bisher hatte Harper nur von zwei Männern geredet. »Was ist mit dem dritten?«
    »Der dritte Mann auf Ihrer Liste, Anthony Mason, lebt hier.«
    »In den Vereinigten Staaten oder in Washington?«
    »Letzteres.«
    Kealey beugte sich vor. Plötzlich war er hellwach. »Das ist ja großartig. Haben wir ihn schon eingebuchtet?«
    »Nein. Als der Name in das Computersystem eingegeben wurde, schrillten in Landrieus Büro im NCTC sofort die Alarmglocken.«

    Kealey zog eine Grimasse. Er hegte eine ausgeprägte Antipathie gegen Patrick Landrieu, den Direktor des National Counterterrorism Center, und die Abneigung beruhte auf Gegenseitigkeit. Vor einem Jahr waren sie aneinandergeraten, doch um diese Meinungsverschiedenheit ging es Kealey im Moment nicht. Ihm machte Sorge, dass es Landrieu nach einer ganzen Reihe von Terroranschlägen in der amerikanischen Hauptstadt überhaupt gelungen war, seinen Job zu behalten.
    »Das Problem ist«, fuhr Harper fort, »dass nicht nur wir Interesse an Mason haben. Das FBI und die Antiterroreinheit ATF führen seit einem Vierteljahr in seinem Fall eine gemeinsame Untersuchung durch. Daher wissen wir, dass er hier wohnt.«
    »Sie machen Witze.« Kealey musste daran denken, was Kassem gesagt hatte. »Wollen sie ihn wegen Waffenhandels drankriegen?«
    »Irgendwas in der Art. Ich bin nicht über alles informiert, aber interessant ist Folgendes. Das FBI hat die Observation während der letzten Woche intensiviert, und es hat bereits einen Haftbefehl.«
    »Wann schlagen sie zu?«
    »Heute.«
    Kealey starrte Harper ungläubig an. »Das ist ein Witz, oder?«
    Harper schüttelte grimmig den Kopf. »Leider nicht.«
    »Also heute . Das ist nicht interessant, sondern eine Katastrophe.« Und ein zu großer Zufall. »Wenn sie gezwungen sind, ihn zu erschießen, haben wir Pech gehabt.«
    »So kann man es sagen, aber uns sind die Hände gebunden. Als der erste Mann des FBI in Tyson’s Corner hörte, dass wir in diesem Fall herumschnüffeln, hat er Landrieu unmissverständlich klargemacht, dies sei eine große und sehr teure Operation
des FBI, bei der man keine Einmischung von außen dulden werde. Also hat Landrieu umgehend in Langley angerufen, und Andrews hätte mich beinahe einen Kopf kürzer gemacht, als er hörte … Wir sitzen bereits wegen Ihrer eigenmächtigen Aktion in Falludscha in der Patsche, und verärgert ist man nicht nur im Weißen Haus. Im Pentagon war man sehr unglücklich über die Art und Weise, wie Sie Owen an der Nase herumgeführt haben. Der Dirktor hat uns gewarnt, uns in eine laufende Untersuchung auf heimischem Boden einzumischen.«
    »Dieses Arschloch von Landrieu.« Kealey konnte seine Wut nicht mehr bändigen. »Der Typ war selbst zwanzig Jahre bei der CIA und hat nichts Besseres zu tun, als uns ständig in den Rücken zu fallen.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen, aber wie gesagt, uns sind die Hände gebunden. Wir können nur hoffen, dass das FBI Mason lebend schnappt und dass wir irgendwann mit ihm reden dürfen.«
    Kealey lehnte sich zurück, trank einen Schluck Kaffee und dachte nach. Von den drei Männern, deren Namen Kassem genannt hatte, war ihm Mason von Anfang an am wichtigsten gewesen. Die an der syrischen Grenze getöteten Männer waren irakische Staatsbürger gewesen, doch Mason hatte einen amerikanischen Pass. Es musste sehr schwierig gewesen sein, sichere Kommunikationsverbindungen zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten herzustellen, und deshalb konnte man davon ausgehen, dass Mason ein wichtiger Mann war.
    Und das brachte ihn auf ein anderes Thema, das er während der letzten vierundzwanzig Stunden mühsam ausgeblendet hatte, doch angesichts dieser Entwicklung konnte er William Vanderveens Rückkehr in die Reihen der Lebenden nicht länger ignorieren. Vanderveen hatte sich durch falsche Angaben
zur Person in die U.S. Army eingeschlichen und jahrelang als amerikanischer Soldat posiert. Sowohl Mason als auch Vanderveen hatten Verbindungen zum Irak, Letzterer über Raschid al-Umari. Er hielt es für gut möglich, dass es auch eine keineswegs zufällige Verbindung zwischen diesen beiden Männern gab.
    Er traf eine Entscheidung. »Wir lassen das mit dem Hotel. Ich möchte unseren Freunden vom FBI einen Besuch abstatten.«
    »Warum?«
    »Um mit denen

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