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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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wie durch ein Wunder, stolpern Sie plötzlich über ihn. Habe ich das richtig verstanden?«
    Crane quittierte Kealeys Tonfall mit einem kalten Blick.
    »Wie ist es dazu gekommen?«, fragte er.
    »Wir bekamen eine unerwartete Information, einen anonymen Hinweis. Mehr werden Sie darüber von mir nicht hören.«
    Kealey starrte sie mit einem durchdringenden Blick an. Anonymer Hinweis? Das war offensichtlich Unsinn. »Können Sie nicht wenigstens warten, bis er das Haus verlässt? Wenn er Ihre Leute kommen sieht, wird er sich verbarrikadieren. Außerdem, wer weiß schon, wie viele …«

    »Ich muss Ihnen gegenüber nichts erklären, Mr Kealey.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber ich kann Ihnen versichern, dass es nicht meine Entscheidung ist. Auch ich habe meine Befehle, und beim FBI folgen wir immer unseren Befehlen.«
    Sie verzichtete auf eine weitere Erklärung, doch Kealey wusste sofort, was sie meinte. Beim FBI lief alles anders als bei der CIA. Ein Kompliment war das nicht.
    »War’s das jetzt?«, fragte sie sarkastisch. »Oder haben Sie noch mehr Fragen?«
    »Nur eine. Wenn Ihr Zeuge so unzuverlässig ist, warum glauben Sie dann, was er sagt?«
    »Weil alles, was er uns vorher erzählt hat, der Wahrheit entsprach.« Das war eine unbekannte Stimme, und Kealey drehte sich zu dem Mann um, der sich unbemerkt genähert hatte. Crane stellte ihn zögernd vor. Matt Foster sah aus, als hätte er gerade ein Jahr die Polizeiakademie hinter sich und trug einen gut geschnittenen grauen Flanellanzug. Kealey erschien das merkwürdig, denn er verband mit grauem Flanell immer deutlich ältere Männer. Mit den breiten Schultern und dem ordentlich gekämmten dunklen Haar sah Foster so aus, als hätte ihn John Edgar Hoover, fast ein halbes Jahrhundert lang Direktor des FBI, höchstpersönlich für den Job ausgesucht. Seine Garderobe, die makellose Haltung und der nur schlecht kaschierte Hochmut entsprachen völlig dem Klischee, und Kealey mochte ihn vom ersten Augenblick an nicht.
    Foster redete immer noch. »Im September ist uns Mason durch die Lappen gegangen, aber wir haben einige Papiere gefunden, die er in einem Lagerhaus in Chicago zurückgelassen hat. Ein schwerer Fehler, aber ein verständlicher. Er musste schnell verschwinden. Zufällig steht das Lagerhaus am Wasser.
Wie auch immer, es ist uns gelungen, Zahlungen von über 1,2 Millionen Dollar auf ein Konto bei der Citibank zu ermitteln. Zuvor war das Geld von der Gulf Union Bank auf den Cayman-Inseln überwiesen worden. Dort war man nicht gerade entgegenkommend, doch bis dahin haben wir es nur dank des Zeugen geschafft. Folglich wissen wir, dass er uns gegenüber ehrlich war.«
    »Vielleicht, doch da er in Gewahrsam ist, kann er Ihnen nicht erzählen, was in dem Gebäude ist.« Kealey zeigte auf die Monitore. Er war sich nicht ganz sicher, wer hier das Sagen hatte, vermutete aber, dass Crane die Verantwortung trug. Also richtete er seine nächsten Worte an sie. »Tatsächlich haben Sie keine Ahnung, was Mason da drin hortet, stimmt’s? Wollen Sie deshalb das HRT-Team dabeihaben?«
    Crane wirkte verunsichert, und er wusste, dass er den wunden Punkt getroffen hatte. »Sie müssen die Aktion abblasen. Wenn Sie Ihre Männer da reinschicken, ohne zu wissen, was sie erwartet, sind Sie verantwortlich für …«
    »Ich habe doch bereits gesagt, dass mir die Hände gebunden sind. Und überhaupt, weshalb können Sie sich als Experte aufspielen? Warum wissen Sie so viel über meinen Fall?«
    »Weil ich herausgefunden habe, dass es eine Verbindung zwischen Mason und Kassem gibt«, sagte Kealey leise. Man sah Crane an, dass sie wusste, wovon die Rede war. Harper musste sie vorab informiert haben. »Mason hat diese Riesensumme nicht für Kleinfeuerwaffen bekommen, Miss Crane. Die Aufständischen haben mehr Schnellfeuergewehre, als sie tragen können, und es wäre teuer und gefährlich gewesen, so eine internationale Verbindung aufzubauen. So ein Risiko lohnt sich nur, wenn man etwas Besseres bekommt, als man hat, und was sie hatten, war verdammt gut. Ich rede von raketengetriebenen
Granaten, abgepacktem Sprengstoff und schweren Maschinengewehren.« Er schwieg kurz, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Es ist keine gute Idee, das Gebäude zu stürmen.«
    »Wir haben nie einen Hinweis gefunden, dass Mason etwas mit den Irakern zu tun haben könnte«, protestierte Foster. »Tatsächlich …«
    Er unterbrach sich, weil Crane ihm einen strengen Blick zuwarf. Sie wandte

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