Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
kauerte der Späher, der durch ein auf einem Dreifuß montiertes Fernrohr von Schmid-Cassegrain blickte. Das Funkgerät quakte ständig, und unten auf dem Parkplatz erkannte er flüchtig einen rosafarbenen Pullover und wehendes blondes Haar.
    »Sierra Teams, ich wiederhole, zwei unserer Leute bewegen sich durch euer Schussfeld. Gebt Feuerschutz, falls nötig.«
    Der Späher griff nach dem Funkgerät. »Hier Sierra Two. Verstanden, wir …
    Sheppard hörte den Rest des Satzes nicht. Er hatte ein Ziel im Visier und drückte sehr viel schneller auf den Abzug, als ihm lieb war. Der Schuss war unerträglich laut in dem kleinen Raum. Die Kugel traf schon, bevor der Späher sagen konnte, dass auch er eine Zielperson erblickt hatte.
     
    Auf der obersten Stufe der Treppe stehend, wollte Mason gerade nach rechts abbiegen, als etwas in seine Schulter schlug. Wie von ferne hörte er Splitter zu Boden fallen, als er stürzte und hinter ein paar aufeinandergestapelten Kanistern in Deckung kroch. Erst dann begriff er, dass er zum zweiten Mal von einer Kugel getroffen worden war, doch diesmal war alles anders. Als einen Sekundenbruchteil später der Schmerz einsetzte, war er so stark, dass er fast etwas Unwirkliches hatte. Die Qualen
ließen sich mit nichts vergleichen, das er bisher erlebt hatte. Die Kugel war durch sein Schultergelenk gedrungen, und die abgesprungenen Knochensplitter hatten empfindliche Sehnen des Rotationsmuskels zerfetzt und waren erst von der linken Seite des Schlüsselbeins aufgehalten worden. Doch von alldem wusste er nichts. Er wusste nur, dass er Schmerzen litt, und als er versuchte, den Arm zu heben, stieß er einen erstickten Schrei aus. Fast hätte er das Bewusstsein verloren. Er blickte sich hektisch um und suchte nach einer Idee, wie es weitergehen sollte.
    Die Kameras. Er musste in sein Büro, zu den Monitoren, um zu sehen, was vor dem Gebäude passierte. Als er sich auf wackeligen Beinen aufgerichtet hatte, schleppte er sich in Richtung Büro, in das man von draußen nicht hineinblicken konnte. Er taumelte durch die Tür und erreichte den Schreibtisch in dem Moment, als Ryan Kealey gerade aus dem Blickfeld der Kameras verschwunden war und in das Lagerhaus stürmte, wie vor ihm Crane und Foster.
     
    Angesichts der Trümmer auf dem Parkplatz sah es im Erdgeschoss des Lagerhauses vergleichsweise normal aus, wären da nicht die Leichen von Lewis Barnes und Ronnie Powell gewesen. Samantha Crane hatte immer noch einen deutlichen Vorsprung, Foster geriet aus der Puste und fiel zurück. Mittlerweile hatte Kealey den Rückstand auf fünf Meter verringert, doch er kam ihm wie eine Meile vor. Crane stürmte die Treppe hoch und erreichte den ersten Stock in dem Moment, als Kealey weit genug aufgeschlossen hatte, um ihre Stimme verstehen zu können. »FBI! Lassen Sie die Waffe fallen!«
    Es folgte ein langer Feuerstoß aus einer automatischen Waffe, darauf das Geräusch splitternden Glases. Dann weitere
Schüsse, kürzer und schärfer klingend. Am oberen Ende der Treppe angekommen, sah Kealey Foster hinter einem Turm von Metallkanistern knien. Samantha Crane war nicht in Deckung gegangen. Sie hielt die Pistole in der rechten Hand und tastete mit der linken nach einem Reservemagazin. Mason war in seinem Büro. Auf seiner Brust zeichnete sich ein dunkler Fleck ab. Er fummelte verzweifelt an seiner Waffe herum, die Ladehemmung hatte. Als das Problem behoben war, presste er das Schnellfeuergewehr mit der Hand seines heilen Arms gegen die Hüfte. Er hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, auf den Kealey sich keinen Reim machen konnte, doch es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Er rannte los und schleuderte Crane in dem Moment mit einem Bodycheck zu Boden, als Masons Kugeln in die Wand hinter ihnen schlugen. Eine prallte nach unten ab und schoss dicht an Kealeys Gesicht vorbei. Crane war so hart auf den Boden geknallt, dass es ihr den Atem verschlug. Als Kealey sich gerade vor ihr postierte, um sie zu schützen, trat Foster hinter den Kanistern hervor und eröffnete das Feuer. Kurz darauf verstummte Masons Waffe.
    »Feuer einstellen!«, schrie Kealey, doch Foster drückte immer wieder ab. »Verdammt, es reicht!«
    Schließlich gehorchte er. Vielleicht hatte er auch nur keine Munition mehr, Kealey wusste es nicht. Er rappelte sich hoch, ohne sich weiter um Crane zu kümmern, die immer noch am Boden lag, und stürmte fluchend in das Büro.
    Anthony Mason lag auf dem Rücken, umgeben von Glasscherben, mit

Weitere Kostenlose Bücher