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Der Aufgang Des Abendlandes

Titel: Der Aufgang Des Abendlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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ebenso ein Attribut des Atma ist wie Einheit. So erscheinen uns die Inkarnationen nicht nur kausalnotwendig, sondern als
Manifestationen überhaupt. Wir sind einverstanden mit der Geheimlehre: »Das Tier kann nie Mensch, der Mensch nie
Tier werden ... Menschenaffen sind Kinder einer früheren Menschheit«, d. h. Bastarde verderbter Menschenart. Doch
der indische Volksglaube, ein Mensch könne zur Strafe in ein Tier zurückfahren, z. B. grausame Sultane in
Königstiger, ist nicht glatt abzuweisen, da Ägyptens Esoteriker es gleichfalls lehrten. Um bloßen Atavismus
kann es sich nur in übertragenem Sinne handeln, denn weil in manchem Menschen Tigerhaftes oder Schweinisches
überwiegt, wie Voltaire seine Landsleute Tigeraffen nannte, so wäre wohl möglich, daß die 3 unteren der
7 Prinzipien des Menschenwesens in besonderen Fällen verdammt würden, sich eine Tierhülle zu suchen. Solche
Folgerungen sind weniger phantastisch als viele der Wissenschaft.
    Okkultismus kennt kein Erstes, was bedingt und endlich wäre, sondern nur ursachlose Ursache, wurzellose Wurzel, keine
unabhängigen Wirklichkeiten, nur Aspekte des Absoluten. Leben ist mehr als Form, Form aber überdauert das letzte
Atom, Inkarnationen sind Notwendigkeiten des zyklischen Karma, nur persönliche Anstrengung des Ego in vielen
Ubungsschulen erschafft jene volle Individualität, die erst zuletzt jede elementare Form abstreifen und innerhalb ihres
Zyklus zu unabhängiger Buddhaexistenz werden kann. Darf man fragen, was Wissenschaft eigentlich dagegen einzuwenden hat,
da dies doch ideell ihre geliebte Evolution bedeutet? Da verlangt man wirklich zu viel von ihr, da sie überhaupt nie
ideell arbeitet, daher ihr Identität einer logischen Idee mit einer von ihr abgeleiteten Tatsachenmöglichkeit, d.
h. Vorstellung einer Transzendentalevolution böhmische Dörfer sind. Man sollte sich doch freuen, daß der
Evolutionstraum, obschon für das Sichtbare verpufft, sichere Zuflucht im Unsichtbaren findet. Da merkt man den
Teufelsfuß, daß es den Darwinisten nur um den Materialismus zu tun ist, sie pfeifen auf alles andere.
    Das All ist ein vollkommener Kreis mit Wurzelpunkt in der Mitte (nicht die Kreuzscheibe der christlichen Rosenkreuzer), es
entsteht durch siebenfache Hierarchie göttlicher Keimkräfte, Offenbarung eines Urgesetzes in den Naturgesetzen, die
nicht mit ihm identisch sind, wie menschlicher Vorwitz hineinklügelt. Es gab eine Schöpfung kosmologisch
elementarischer Schöpfer (Elohim), sie schuf ein feuriger Wirbelwind, dessen Gasnebel sich als Sonnenuniversum
verdichtete. Dieser Akt ist so riesenhaft über alle menschlichen Begriffe, daß man ihn nur im allgemeinen denken
kann, während die Hypothesen »Äther, Weltnebel, Atome« für nüchternen Verstand wie für
Einbildungskraft gleich nichtssagend bleiben. Man kann eine Schlacht nicht damit veranschaulichen, daß man auf einem
Brett, das man Schlachtfeld nennt, ein paar Klötze aufbaut und ihnen Namen gibt, ohne angeben zu können, wie und
auf wessen Geheiß sie sich in Bewegung setzten und wann. Der gute Papa Kronos ist selbst schon etwas Hervorgebrachtes,
Zeit ein Agens des Raumes, Illusion der Bewußtseinsstände, deren Unterscheidung in Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft gleichfalls illusionär. Die Zukunft ist schon da, nur dies erklärt das telepathische Hellgesicht.
Naturforschung aber, insbesondere Evolutionsschnickschnack, zerfällt ohne Grundlage der Zeit als einer bestimmten
Wirklichkeit, wobei Geologie um die Kleinigkeit von 1 bis 10+000 Millionen Jahren in Abschätzung der Erdexistenz
schwankt. So ist auch ein getrennt vom Stoff handelnder Nous der Eleaten nur anthropomorphische Illusion, denn das Unendliche
kann nicht das endliche Attribut des Denkens haben, es handelt unbewußt als Allbewegung. Fichte, Schelling, Hegel
denken sich einen »höchsten Geist« in menschlichem Sinne, Hartmanns absoluter Geist ist noch lange nicht das
Absolute, Versenken des Individuums ins universale Bewußtsein (Fichte) unmöglich für ein nicht selber
universales Bewußtsein, auch kann das Absolute nicht den Trieb zur Selbstemanation haben (Hegel), sofern sich damit ein
Selbstwille verbinden soll nach menschlicher Vorstellungsart von Selbstgefühl. Solche Begriffe eignen sich nur für
unsere Erscheinungswelt, eine Projektion oder Fata Morgana des Unveränderlichen. Indessen sind auch solche Spekulationen
so wenig neu wie der »Archäus« von Parazelsus und van

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