Der Aufgang Des Abendlandes
Ostrand Britannien nach der Bretagne, von wo ihre Priesterheiligen erneut die Steinkreise der Urreligion verbreiteten und ihr
Kulturerbe zum Nil und Euphrat mitteilten, selbst aber als Halbgötterpharaonen und Hohepriester später
allmählich ausstarben. Als Odin, Deukalion, Merodach, Krischna leben sie mythologisch fort, ihre Vorfahren aber als
Titanen zur Zeit der ältesten Dinosaurier. Was ist dawider einzuwenden? Nichts, denn alle Geologen sind einig über
Untergang des atlantischen Kontinents im Tertiär, wo unter allen Umständen der Mensch dies weite Land bewohnte, und
da sich die späteren Zyklopenbauten auf keine andere Weise erklären lassen, so füllen eben die untergegangenen
Zyklopen die Lücke, die der Darwinist zum Affen sucht, sie sind das missing link. Natürlich bedeutet dann unsere
neue »vierte Rasse« große physische und vielleicht noch größere psychische Degenerierung. Wie
das Auge haben seither alle Sinnesorgane von innen nach außen eine umgekehrte Involution geübt, objektive Plastik
der Gestaltungsgabe versank in gespreizt subjektivem ohnmächtigen Willensdrang. Hypothese? Mindestens eine
geschichtliche, d. h. auf Urkunde fußende.
Demgegenüber wird in Evolutionsausdrücken jede Art von Wesen aufgefaßt als »Produkt von
Modifikationen, die in unmerklichen Abstufungen an einer vorhergehenden Art von Wesen bewirkt wurden, so wie organische
Stoffe im Laboratorium durch Vorgänge künstlicher Evolution hervorgebracht werden«. O Herbert Spencer!
»Künstlich« innerhalb eines angeblich automatisch arbeitenden Naturmechanismus? Sind künstliche
Übergänge möglich, so bleibt der Phantasie jede Möglichkeit offen, was alles die Urzeit in Modifizierung
vollbracht haben mag. »Unmerklich« ist nicht übel, wo die Natur mit den fürchterlichsten Kataklysmen
arbeitete! Darwinische langsame Aufwärtszüchtung ist eigentlich schon hiermit erledigt. Deshalb sträuben sich
die Anhänger mit Händen und Füßen gegen früheres Erscheinen des Menschen, doch mußten die
Quartärverfechter allmählich nachgeben, daß der Europäer zugleich mit einem einzelnen Affenexemplar im
Miozän und wahrscheinlich schon Eozän gefunden wurde. Darauf aber die Existenzmöglichkeit der ersten Menschen
beschränken wollen, ist blanker Unverstand. Denn daß auf der damaligen kleinen Halbinsel Europa Menschen sich
bewegten, die weite Atlantis aber mit großartiger Fauna und Flora unter besonders tropischer Sonne von Menschen
unbewohnt blieb, ist eine kindische Vorstellung. Als sicher gegeben Bestehen dieser Atlantis, als fast urkundlich bewiesen
dortiges Bestehen einer Zyklopenrasse und ihr Untergang, selbst wenn die Überlieferung bis auf Plato ihre
dämonische Hochkultur übertriebe, schrumpft also die Evolution darauf ein, daß sie erst für heutige 5.
Rasse und ihre begleitende Fauna gelte. Abgesehen von der Lächerlichkeit, daß ein Weltgesetz plötzlich erst
begonnen hätte, ist auch das leerer Wahn. Nach Verschluckung der Saurier und Riesenbeuteltiere blieben alle
Tiergattungen konstant, sofern sie die Eiszeit überdauerten, der Mensch aber – auf den es uns Menschen allein
ankommt – stand nie tiefer als heute, wahrscheinlich einst viel höher. Die Durchlöcherung papierner
Evolutionsphrase dient zur Eröffnung unbegrenzter Möglichkeiten, denn können ganze Rassen zerstört
werden, so fehlt auch jedes connecting link zu den zwei Ursprungsrassen, die laut Geheimlehre ungeschlechtlich und
schattenhaft feinstofflich als Elohimkinder dahinlebten. Bei jeder natürlichen oder künstlichen Evolution
hätten die fabelhaften Atlantier Götter werden müssen, doch die letzten Spuren der lemurischen Rasse sind ganz
ungleich: hünenhafte Polynesier, zwerghafte Tasmanier und Papuas, teils unzivilisierbar, teils lebensunfähig, nur
die Papuas mit Anklängen erhabener Urreligion. Verbesserung des ausgezeichneten Aurignaciers bis zu Geheimrat Haeckel
erweckt hingegen geheime Tränen des Beileids.
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Als Fliege im eigenen Spinngewebe verfangen, steht Wissenschaft vor dem Urquell der Bewegung (Parabrahman) wie der Ochs
vor der Mauer, dagegen wußte Kant, die Seele sei in so unauslöschlicher Gemeinschaft mit der Geisterwelt,
daß sie dauernd in sie wirke und von ihr Eindrücke empfange. Sie vermittelt offenbar als Ätherbindeglied
zwischen Materie und Denken das Logoslicht. In ihm schwimmt jede Monade ganz für sich, kann weder vorwärts
schreiten noch sich entwickeln, noch vom
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