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Der aufrechte Soldat

Der aufrechte Soldat

Titel: Der aufrechte Soldat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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seine Aufschneidereien ertragen. Er blühte auf und erzählte uns wundervolle Geschichten vom Soldatenleben an fernen Orten des Globus. Seine Selbstverherrlichung erfolgte sehr behutsam und raffiniert und lag weniger in den Geschichten – die im allgemeinen eher unpersönlich gehalten waren – als in der unausgesprochenen Behauptung, die in ihnen steckte, nämlich sozusagen überall dabei gewesen zu sein.
    Zu jener Zeit hatte ich keinerlei Anhaltspunkte, um festzustellen, ob die Dinge, die Aylmer uns erzählte, der Wahrheit entsprachen oder nicht: daß auf Malta, wo die Mendips stationiert gewesen waren, ein viertausend Jahre alter prähistorischer Palast existiere, wo immer noch Menschenopfer dargebracht würden, daß chinesische Mädchen die besten Geliebten seien, daß in Indien mehrere tausend Soldaten aus der Armee desertiert seien, um nicht nach Burma gehen zu müssen, und unerkannt in den großen Städten lebten, daß bei bestimmten afrikanischen Stämmen die Frauen beschnitten und ihnen die Klitoris entfernt werde, daß Churchill fünfzig Pfund für jeden Panzer bekomme, der seinen Namen trug, daß in der Wüste hinter Aden ein Tempel stehe, nun vollkommen mit Sand zugeschüttet, der voller Gold sei, das aus der Zeit der Kreuzzüge stamme, daß ein burmesischer Volksstamm in der Nähe von Lashio eine bestimmte Speise esse, die tödlich wirke, und danach eine andere, ebenso giftige Speise, die die erste neutralisiere, daß der allseits angesehene Tschiang Kai-schek, unser chinesischer Verbündeter, ein geheimer Faschist sei, daß eines Tages die Mendips Singapur vom Meer aus würden befreien müssen, daß Hindumütter ihre männlichen Kinder wichsten, damit sie glücklich und zufrieden seien, daß ein Freund Aylmers, ein Lastwagenfahrer, im Schlaf erstochen worden sei einen Tag, nachdem er eine heilige Kuh, die vor ihm auf der Straße stand, angefahren und getötet habe, daß ein anderer Freund von ihm im Schlaf gestorben sei, als eine winzige Schlange in sein Bett geschlüpft sei und ihn gebissen habe, daß einem anderen Freund, der an der Nordwestgrenze stationiert war, die Schlafdecke von Pathanen unter dem Körper weggestohlen worden sei, daß die Inder die Japaner gebeten hätten, in ihr Land zu kommen und es von den Briten zu befreien, und daß Ghandi mit Hirohito in ständiger Verbindung stehe, daß es nicht weit von Bombay Höhlen gebe, die voll seien von erotischen Skulpturen, die einen leicht in den Wahnsinn treiben könnten, so daß nur Offizieren vom Range eines Captain an aufwärts Zutritt gewährt werde, daß man, wenn man an einem ruhigen klaren Tag in den Hafen von Colombo einfahre, einen alten Ostindiensegler im klaren Wasser sehen könne, der in Höhe der Hafen einfahrt gesunken sei, daß Gandhi eine Vorliebe für jun ge Mädchen habe, daß die Bäume in Südindien von Graupapageien bevölkert seien, denen von Eingeborenen beigebracht worden sei, Tamilisch zu sprechen, daß die Amerikaner das Britische Weltreich übernehmen wollten, daß ein japanischer Soldat als Verpflegung täglich eine halbe Tasse Reis bekomme und sonst nichts, daß die Ghurkas die besten Soldaten der Welt seien und wie Weiße behandelt werden müßten, daß die Prostitution in vielen Ländern der Erde als etwas Heiliges betrachtet werde, daß die drittgrößte Kirchenkuppel der Welt sich auf Mal ta befinde, daß es ein Bataillon von Polen gebe, die in Indi en dienten und von Polen aus über den Himalaja nach Delhi gewandert seien, als ihre Heimat von den Nazis überrannt wurde, daß Hitler Syphilis habe, daß die meisten Könige von England ebenfalls die Syphilis gehabt hätten, was auch die Ursache für das Stottern des gegenwärtigen Königs sei, daß der Papst sich bei der Frau eines seiner Kardinäle mit Syphilis angesteckt habe, daß die Yankee-Luftwaffe ihre Ziele nicht genauso gut finden könne wie die RAF und sich daher auf Angriffe bei Tag beschränken müsse, daß die italienische Armee Scharen von Huren mit sich führe, daß es im Hochland von Äthiopien eine Burg gebe, die ausschließlich aus den Schädeln irgendeines Heeres gebaut sei, das dort in einer Schlacht vernichtet wurde, daß, als die »Ark Royal« sank, eine mächtige Geheimwaffe Großbritanniens mit ihr unterging, daß die Amerikaner eine geheime Waffe vorbereiteten, die Berlin von der Landkarte tilgen werde, daß ein Oktopus sofort sterbe, wenn man ihn genau zwischen die Augen beiße, daß in der Nähe von Mandalay eine Stadt stehe, so groß

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