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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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Problem.
    Eine Minute später, als er gerade aus der fast leeren Flasche Highland Park sein Glas nachfüllte, begannen die Hunde von neuem. Lonsdale riss die Tür seines Arbeitszimmers auf und ging polternd die Treppe hinab, fest entschlossen, die Hunde mit Fußtritten dafür zu bestrafen, dass sie ihn aus seinen Gedanken gerissen hatten. Das Haus war groß, und so kam er keuchend und mit hochrotem Kopf unten an.
    Dann blieb er plötzlich wie erstarrt stehen und hielt den Atem an, als er die fünf Schatten in seinem Treppenhaus stehen sah. Gabriel Stone und sein Gefolge.
    Hinter Stone standen der schwarze Riese und der hämisch dreinblickende, rattenartig wirkende Anton, zu seiner Linken die blonde Anastasia und rechts von ihm die schwarzhaarige Schönheit Lillith. Lonsdale hatte die vier seit der Nacht seiner Initiationszeremonie nicht mehr gesehen. Er spürte förmlich, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Das Whiskyglas rutschte ihm durch die Finger und zerschellte.
    «Überrascht, uns zu sehen, Jeremy?»
    Lonsdale öffnete und schloss geräuschlos den Mund, während er noch überlegte, was er darauf antworten sollte.
    «Wollen Sie uns nicht in Ihrem schönen Zuhause willkommen heißen?», fragte Stone.
    «Na-natürlich», stammelte Lonsdale. «Entschuldigen Sie bitte meine Unhöflichkeit.» Er geleitete sie ins Wohnzimmer.
    «Hallo, Jeremy», grüßte Lillith ihn mit einem verführerischen Lächeln und kratzte im Vorbeigehen sanft mit einem Fingernagel über seinen Arm.
    Lonsdale räusperte sich und versuchte zu lächeln. «Möchten Sie etwas trinken?», fragte er, ganz der perfekte Gastgeber.
    «Kommt ganz drauf an, was du anzubieten hast», antwortete Anastasia mit Blick auf seine Kehle.
    Stone deutete auf einen Sessel, als wäre er der Hausherr. «Setzen Sie sich doch, Jeremy. Wie Sie sich wohl denken können, ist das hier nicht nur ein reiner Freundschaftsbesuch. Wir sind gekommen, um mit Ihnen über Geschäfte zu reden.»
    Lonsdale saß nervös da und blickte von einem Vampir zum anderen. Sie standen in einem Halbkreis um ihn herum. Der große Zachary verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust, während Anton die Stirn in tiefe Falten legte. Anastasia zog belustigt eine Braue hoch, Lillith spielte geistesabwesend am Heft ihres Schwertes. Stone stand mit zusammengekniffenen Augen in der Mitte. Lonsdale gelang es nicht, seine Miene zu deuten, was ihm noch mehr Sorgen bereitete als alles andere.
    «Was für Geschäfte meinen Sie, Gabriel?», fragte er mit bemühter Nonchalance.
    «Spielen Sie mir nicht den Unschuldigen, Jeremy. Sie wissen ganz genau, worum es geht.»
    Lonsdale schluckte. «Venedig?», brach es fast schon quietschend aus ihm hervor.
    «Venedig. Genau. Haben Sie mein Paket nicht bekommen? Die Ausrüstung? Die genauen Instruktionen?»
    Lonsdale versuchte noch einmal zu schlucken, aber seine Kehle war trocken. Er wünschte, er hätte noch etwas zu trinken. «Doch», räumte er ein.
    «Und Sie haben diese Männer angewiesen, die Instruktionen ganz genau zu befolgen?»
    «Nehmt die Spezialpatronen, um die Frau zu töten, nehmt den Mann lebend gefangen, bringt das Artefakt zurück und gebt es mir. Genau so, wie Sie sagten. Meine Anweisungen waren absolut eindeutig.»
    «Wo ist dann mein Kreuz?»
    Lonsdale runzelte die Stirn. «Ich vermute mal, dass es noch nicht gefunden wurde. Mir ist da etwas zu Ohren gekommen –»
    «Sie sind erbärmlich schlecht informiert, Jeremy. Wie immer mehrere Schritte hinter uns anderen zurück. Muss ich denn alles selber erledigen?»
    «Wovon reden Sie?»
    «Sie haben Ihre Beziehungen, ich habe meine. Was glauben Sie, wie überrascht ich war, als ich von einem kleineren Vorfall gehört habe, der sich in jüngster Zeit in Venedig abgespielt hat. Dabei ging es um vier ebenso inkompetente wie tote Ganoven, viel Blut und ein fehlendes Kreuz, das jetzt im Besitz eines Menschen ist, der es eigentlich nicht haben dürfte.» Stone seufzte und schüttelte angewidert den Kopf. «Ihr andauerndes Versagen macht mich sehr wütend, Jeremy.»
    Lonsdale errötete. «Moment mal. Ich habe persönlich dafür gesorgt, dass diese spezielle Munition – Norbenol oder wie das Zeug heißt – den Männern übergeben worden ist. Was hätte ich denn noch tun können? Eigenhändig ihre Waffen laden?»
    «Nosferol», berichtigte ihn Stone mit samtweicher Stimme. «Außerdem rate ich Ihnen dringend, uns gegenüber nicht die Beherrschung zu verlieren.»
    Lonsdale aber war jetzt in voller

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