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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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ein hervorragendes Beispiel dafür, wie kleinkariert und paranoid diese Despoten sind.»
    Alex runzelte verblüfft die Stirn. «Baxter Burnett? Wow. Xavier Garrett hat Sie ja wirklich über alles auf dem Laufenden gehalten.»
    «Als ob das jugendliche Aussehen eines Hollywood-Stars das ganze Gebäude Ihres Verbands zum Einsturz bringen könnte. Absurd.» Stone winkte verächtlich ab. «Das ist doch nur ein offensichtlicher Versuch, Macht um der Macht willen auszuüben, das wissen Sie so gut wie ich. Und Sie – schämen Sie sich nicht für das, was aus Ihnen geworden ist? Sie geben sich als Mensch aus und äffen den Lebensstil dieser minderwertigen Spezies nach! Kann ein Vampir noch tiefer sinken, Agent Bishop?»
    «Manche Menschen sind besser als andere», erwiderte sie.
    «Sie meinen Solomon», entgegnete er und beobachtete sehr genau ihr Mienenspiel. «Zwischen Ihnen beiden besteht, wie ich sehe, eine ganz besondere Verbindung. Das ist mehr als bloße Zusammenarbeit.»
    Sie zuckte mit den Achseln. «Wir haben ihn für unsere Zwecke benutzt, das ist alles.»
    «Sie sind zu sehr gewohnt, sich mit gewöhnlichen Vampiren abzugeben. Ich dagegen habe die Gabe, tiefer zu sehen, und erkenne an Ihrem Blick, dass Sie sehr viel für dieses Menschlein empfinden.» Er hielt inne. «
Alex
Bishop. Kurzform für Alexandra, nehme ich an. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie Alexandra nenne?»
    Sie schaute auf ihre Hände. So hatte sie schon lange keiner mehr genannt.
    «Sie denken an die Vergangenheit», sagte er. «Wie lange ist das jetzt her?»
    «Etwas über hundert Jahre», antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. «Hundertdreizehn, falls Sie es genau wissen wollen.»
    «Dann sind Sie ja gewissermaßen noch ein kleines Kind. Und doch waren Sie schon lange vor der finsteren Herrschaft des Verbands eine von uns. Sie müssten sich doch eigentlich noch daran erinnern, wie es war, bevor diese dreckige kleine Verbrecherbande das Zeitalter der Tyrannei eingeläutet hat.» Stone lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte an seinem Kelch. Das flackernde Feuer beleuchtete seine ebenmäßigen Gesichtszüge, und seine Augen glänzten, während er sprach. «Um die Sonne zu betrügen, umarme die Nacht. Lebe gefährlich, aber frei. Gehe auf die Jagd, ernähre dich wie ein echter Vampir, ehre unser heiliges Erbe und unsere Kultur, die bereits ihren Höhepunkt erreicht hatte, als die Menschen noch wie die Tiere lebten. Und wie weit haben sie es schon gebracht?» Stone lächelte. «Sie bezeichnen uns als Verdammte, und doch ist unsere Existenz die würdigste, die es geben kann.
Das
hier dagegen –» er schnappte sich wutentbrannt das Röhrchen Solazal, wedelte damit herum und warf es schließlich ins Feuer – «
das
hier steht nur für die Art und Weise, wie Ihre Sklaventreiber mit unzähligen Jahrtausenden geheiligter Tradition umgehen.»
    «Ich bin niemandes Sklavin», erwiderte Alex.
    «Das sehe ich. Umso mehr erstaunt es mich, dass jemand mit Ihrer Intelligenz auf die schamlose Propaganda dieser Leute hereinfallen konnte. Selbst die heutigen Diktaturen der Menschen gehen trotz ihrer offensichtlichen Plumpheit vergleichsweise raffinierter vor. Zumindest machen sie sich noch die Mühe, so zu tun, als beruhten ihre sogenannten Demokratien auf Gerechtigkeit und Gleichheit. Eure Herrscher dagegen versuchen gar nicht erst, ihre Verderbtheit zu vertuschen.»
    «Wie ich sehe, haben Sie sich intensiv mit den Diktaturen der Menschen befasst», entgegnete Alex. «War das nicht der Politiker Jeremy Lonsdale, der mir diesen Fetzen in die Zelle gebracht hat?»
    Stone lachte. «Er hat sich karrieremäßig neu orientiert. Sein Vorgänger wurde bedauerlicherweise von Ihrem Freund Solomon umgebracht. Sie sind eine gute Beobachterin, Alexandra. Das bewundere ich an Ihnen, ebenso wie Ihre Loyalität. Auch ich diene einem Herrn.» Ihre Verblüffung entlockte ihm ein Lächeln. «Das konnten Sie natürlich nicht wissen.»
    «Ich dachte, Sie wären der Anführer dieses Aufstands gegen den Verband.»
    «Mehr der General dieser Revolte. Ich nehme Befehle entgegen von Wesen, die selbst mir weit überlegen sind.»
    Alex runzelte verwirrt die Stirn. «Das verstehe ich nicht.»
    «Ich meine die Urahnen unserer Spezies. Die mit dem reinsten Blut und der ältesten und heiligsten Ahnenlinie. Die Königskaste.»
    Alex war wie vor den Kopf gestoßen und brauchte ein paar Sekunden, bis Stones fester Blick sie davon überzeugte, dass er es ernst

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