Der Aufstand
besprechen.»
Alex’ Nasenflügel zuckten kurz, als sie den Geruch der Frau einsog. Eindeutig Mensch.
«Das glaube ich kaum.» Sie drängte sich an der Frau vorbei durch die Tür. Greg folgte ihr und ließ den Blick voller Ehrfurcht über die Ausstattung der Suite schweifen. Die Agentin versuchte, sich hinter ihnen hineinzuquetschen, doch Alex stieß sie unsanft in den Flur zurück und schlug ihr die Tür ins Gesicht.
Baxter Burnett war gar nicht so beschäftigt. Selbstbewusst saß er auf einem Plüschsofa, die Füße auf einem Tisch und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er sah aus wie frisch gebräunt, und seine Frisur war makellos.
Die Ärmel seines weißen Hemds waren gerade weit genug hochgekrempelt, um den Blick auf seine kräftige Unterarmmuskulatur und die goldene Uhr an seinem Handgelenk freizugeben. Er lächelte ein funkelndes Hollywood-Lächeln, als Alex und Greg die Suite betraten.
«Sie haben vielleicht Umgangsformen, Miss –?»
«Special Agent Alex Bishop. Was wir mit Ihnen zu besprechen haben, ist nicht für die Ohren von Menschen bestimmt.»
Baxter grinste weiter sein Eine-Million-Dollar-Grinsen. Alex deutete auf Greg. «Das ist mein Kollege, Agent Shriver.»
«Setzen Sie sich doch», bot Baxter gnädigerweise an. Dann drehte er sich um und schnippte mit den Fingern. «Charlie!» Ein schwergewichtiger Sekretär kam aus dem Nebenzimmer und musterte die beiden VIA -Agenten ohne die geringste Andeutung eines Lächelns.
«Charlie, bringen Sie dieser reizenden jungen Dame und ihrem Freund etwas zu trinken», sagte Baxter. Charlie starrte die beiden noch eine Sekunde lang an und zog sich dann wieder zurück.
«Schon gut», sagte Baxter locker, «Charlie ist einer von uns.»
«Das sehe ich», erwiderte Alex. Sie und Greg machten es sich gegenüber von Baxter auf Sesseln bequem, und wenige Sekunden später kehrte Charlie mit einem Tablett zurück, auf dem drei Kristallgläser mit roter Flüssigkeit standen. Er stellte es auf einem Couchtisch ab und verließ den Raum. Alex nahm ein Glas und nippte daran. Greg schnupperte verunsichert an seinem, schnitt eine Grimasse und stellte es wieder auf den Tisch.
Baxter warf Alex bewundernde Blicke zu. «Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, Agent Bishop, dass Sie wunderschöne Augen haben?»
«Schon oft. Kommen wir zum Geschäftlichen. Ihr erster großer Filmerfolg war
Down and Dirty
, stimmt’s?»
Baxter lächelte. «Das war wirklich ein guter Film. Sind Sie ein Freundin der Filmkunst, Agent Bishop?»
«Allerdings.»
«Aber Sie sind doch bestimmt nicht gekommen, um sich mit mir über Filme zu unterhalten.» Baxter schaute auf seine Armbanduhr, als wolle er damit andeuten, dass er ein vielbeschäftigter Mann sei und nicht den ganzen Tag Zeit habe.
«Selbstverständlich sind wir deswegen hier», erwiderte Alex. «Wir interessieren uns sogar sehr für Ihre Arbeit, aber genau da liegt das Problem. Uns ist nämlich aufgefallen, dass
Down and Dirty
schon vor zwölf Jahren gedreht worden ist.»
«Ja, und?»
«Unseren Informationen zufolge haben Sie sich vor einer Woche für die Rolle von Jake Gyllenhaals jüngerem Bruder in dieser neuen Universal-Produktion mit dem Titel
Firestorm
beworben. Stimmt das?»
Baxter wurde ein wenig rot. «Sicher. Das ist eine wunderbare Rolle für mich. Was spricht dagegen?»
«Baxter, Sie sind unglaublich bescheuert», erklärte Alex. «Meinen Sie nicht auch, dass die Leute sich irgendwann darüber wundern werden, dass Sie nie altern? Oder glauben Sie vielleicht, Sie könnten ewig Dreißigjährige spielen?»
Baxter verlor ziemlich schnell die Fassung. «Na und? Ich habe mir eben mein jungenhaftes Aussehen bewahrt, so wie Mickey Rooney oder DiCaprio. Ich trainiere auch hart dafür. Was zum Teufel geht es eigentlich die VIA an, was ich beruflich mache?» Er stand auf und verschüttete seinen Drink, der einen roten Bogen auf seinem weißen Baumwollhemd hinterließ. «Seid ihr Arschlöcher etwa hier, um mir Vorschriften zu machen, welche Rollen ich annehmen darf und welche nicht? Dann verpisst euch, aber ganz schnell. Charlie! Zeig diesen Irren, wo die Tür ist!»
Alex sprang auf und war mit zwei Schritten bei ihm. Sie packte ihn an der Gurgel und schleuderte ihn mit voller Wucht aufs Sofa. Ihre Hand glitt in ihren Mantel und kam mit ihrem Revolver wieder hervor. Sie hielt ihm den kurzen Lauf der Smith & Wesson mitten ins Gesicht.
«Wollen Sie mich jetzt vielleicht erschießen?», schnaubte Baxter verächtlich. «Mit dem
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