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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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Stirn nach hinten gekämmtes dichtes, schwarzes Haar und das sarkastische, boshafte Glitzern in den Augen. Er schien sie einen Augenblick lang zu beobachten, bevor sich ein Lächeln auf seine Lippen legte, als freue er sich schon auf das, was er nun verkünden würde.
    «Guten Morgen, VIA .» Seine Stimme war weich und geschmeidig. «Keiner von Ihnen kennt mich, aber ich kenne Sie alle sehr gut. Chief Harry Rumble. Special Agent Bishop. Wir haben uns nie gesehen, aber das werden wir nachholen, und zwar bald. Erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich hatte schon viele Namen, aber gegenwärtig nennt man mich Gabriel Stone.»
    Rumble schnalzte mit den Fingern in Richtung Kelby, der nickte und zu einem Computer hastete.
    Das Gesicht auf dem Bildschirm lächelte. «Rumble, holen Sie Ihren Lakaien zurück. Es hat keinen Sinn, mich in Ihrer Datenbank zu suchen. Ihr sogenannter Weltverband verfügt über keinerlei Aufzeichnungen bezüglich meiner Existenz.»
    «Scheiße, kann er uns sehen?», fragte Minto.
    «Natürlich nicht», sagte Alex. «Er ist einfach nur clever und weiß ganz genau, wie wir ticken.»
    «Den Kerl muss man einfach lieben», murmelte Slade, und Minto stieß ihm in die Rippen. Im ganzen Raum tauschten Vampire nervöse Blicke.
    «Will der uns verarschen?»
    «Sieht er vielleicht so aus?»
    «Ruhe, Leute», befahl Rumble.
    «Ich nehme an», fuhr Stone nach eine Kunstpause fort, «dass Sie mittlerweile von der Tragödie erfahren haben, die jener Einrichtung in Italien zugestoßen ist, in der Sie Ihre obszönen Gifte hergestellt haben. Und ganz bestimmt haben Sie sich alle schon gefragt, wer Ihnen diesen Schlag versetzt hat. Sie brauchen nicht weiter zu suchen; ich war das. Ich bin jetzt im Besitz Ihrer Vorräte an Medikamenten sowie von etwa hunderttausend Schuss derjenigen Munition, die einzusetzen gegen Angehörige eurer eigenen Art eure heimtückische Föderation euch erlaubt.» Er schüttelte angewidert den Kopf. «Das ist das Ende der Schande, die sich VIA nennt. Ich werde euch vernichten. Euch alle. Ihr seid Verräter an der Spezies der Vampire, und eure Zeit ist abgelaufen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 38
    J oel war schon am frühen Morgen ins Büro gegangen, um herauszufinden, auf wen der McLaren F 1 zugelassen war. Nach mehr als einer Stunde hatte er schließlich aufgegeben. Der Wagen war nirgendwo registriert.
    Er war gerade auf dem Weg nach draußen, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte.
    «Joel, hier Sam.» Carter klang ernst. «Hast du es schon gehört?»
    «Was denn?»
    «Dann weißt du’s also noch nicht. Heute Morgen hat man eine weitere Leiche gefunden. Mitten in Oxford, genau unter der Bridge of Sighs. Sie war ex … sie war wie die andere.»
    «Exsanguiniert?»
    «Trocken wie eine Hexentitte. Armes Schwein. Ein Mathe-Student im höheren Semester namens Mickey Thompson. Erst dachten wir noch, man hätte ihn von der Brücke gestoßen, weil überall Glasscherben herumlagen, aber er hat keine Fleischwunden – außer an den Stellen, wo sein Hals aufgerissen ist. Und wenn er heruntergefallen wäre, hätte er ein paar Brüche. Ich habe gerade mit Jack Briar gesprochen. Nichts. Also war der Verrückte, der das getan hat, womöglich derjenige, der von der Brücke gesprungen ist. Muss sich dabei ganz schön wehgetan haben; keiner übersteht einen Sprung aus einer solchen Höhe, ohne sich zu verletzen.»
    «Hat man Blut am Tatort gefunden?»
    «Nur vom Opfer. Wir überprüfen jede Notaufnahme für den Fall, dass unser Verrückter dort aufgetaucht ist. Jedenfalls ist es jetzt offiziell: Wir suchen nach einem Serienkiller, und zwar nach einem richtig durchgeknallten. Ich dachte, ich sollte dir Bescheid sagen.»
    Joel schnappte sich einen Streifenwagen und fuhr zum John-Radcliffe-Hospital, wo er Dec Maddon niedergeschlagen in der Eingangshalle vorfand.
    «Was ist mit der Armschlinge?», fragte Joel, als er merkte, dass Dec keine mehr trug.
    «Weggeschmissen.»
    «Mit Genehmigung vom Arzt?»
    «Scheiß auf den Arzt», erwiderte Dec. «Ich habe jetzt den Namen vom Haus. Ich musste immer an diese Vögel denken. Krähen. So ist es mir wieder eingefallen. Irgendwas mit Crow – Crow House, Crow Manor oder so.»
    «Okay, dann lass uns fahren.»
    Joel überließ Dec beim Fahren seinen Polizei-Laptop.
Wenn Sam Carter mich jetzt sehen könnte
, dachte er. Einem Jugendlichen, der wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde, Zugang zur Datenbank der Polizei zu verschaffen …
    «Ich hab’s»,

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