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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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genau, wen er ansprechen sollte.
    Roran ging an der 
Edeline
 entlang und suchte nach Beschädigungen. Die Barke sah alt aus, aber das Holz war fest und der Anstrich frisch. »Wenn wir die fehlenden Männer deiner Mannschaft ersetzen, wie viel würde es dann kosten, mit allen drei Barken nach Teirm zu segeln?«
    »Kommt darauf an«, antwortete Clovis. »Die Matrosen verdienen fünfzehn Kupferstücke am Tag, dazu kriegen sie so viel zu essen, wie sie herunterschlingen können, und obendrauf einen Becher Whiskey. Was eure Männer bekommen, ist eure Sache. Sie stehen ja nicht auf meiner Lohnliste. Normalerweise heuern wir für die Boote auch Wachen an, aber die sind -«
    »Auf Robbenjagd, klar«, unterbrach Roran ihn. »Wir stellen auch die Wachen.«
    Clovis’ Adamsapfel hüpfte auf und ab, als er schluckte. »Das wäre mehr als vernünftig... Zusätzlich zur Mannschaftsheuer berechne ich zweihundert Kronen plus Ersatz für jeden Schaden, den eure Leute an den Booten verursachen, und obendrein zwölf Prozent vom Verkauf der Fracht für mich als Eigner und Kapitän.«
    »Wir haben nichts zu verkaufen.«
    Dieser Punkt schien Clovis zu missfallen. Er rieb sich das Kinn, setzte zweimal zu einer Antwort an und hielt jedes Mal inne. Schließlich sagte er: »In diesem Fall berechne ich vierhundert Kronen nach Abschluss der Reise. Was wollt ihr überhaupt transportieren, wenn ich mir die Frage erlauben darf?«
    Wir machen ihm Angst
, dachte Roran. »Vieh.«
    »Schafe, Rinder, Pferde, Ziegen, Ochsen?«
    »Wir haben alle möglichen Tiere dabei.«
    »Und warum wollt ihr sie nach Teirm bringen?«
    »Wir haben unsere Gründe.« Roran lächelte fast über Clovis’ Verwirrung. »Würdest du auch weiter segeln als nur bis Teirm?«
    »Niemals! Teirm ist die Grenze. Ich kenne die Gewässer dahinter nicht und ich möchte auch nicht so lange von meiner Familie getrennt sein.«
    »Wann kannst du auslaufen?«
    Clovis zögerte. »Vielleicht in fünf oder sechs Tagen. Nein, besser in einer Woche. Ich muss vorher noch ein paar Dinge erledigen.«
    »Du bekommst zehn Kronen mehr, wenn wir übermorgen in See stechen.«
    »Das ist nicht -«
    »Zwölf Kronen.«
    »Na schön, übermorgen«, lenkte Clovis ein. »Irgendwie werde ich das schon regeln.«
    Roran nickte, ohne Clovis dabei anzusehen, und strich mit der Hand über das Dollbord der Barke. »Könnten meine Gefährten und ich uns vielleicht ein paar Minuten beraten?«
    »Sicher. Ich drehe draußen eine Runde, bis ihr euch besprochen habt.« Clovis eilte zur Bootshaustür. Bevor er hinausging, drehte er sich noch einmal um und fragte: »Wie war noch gleich dein Name? Ich habe ihn vorhin nicht richtig verstanden und mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das Beste.«
    »Hammerfaust. Mein Name ist Hammerfaust.«
    »Ah, natürlich. Das ist ein guter Name.«
    Als die Tür ins Schloss fiel, wandten sich Horst und Baldor zu Roran um. »Wir können es uns nicht leisten, ihn anzuheuern«, erklärte Baldor.
    »Wir können es uns nicht leisten, es 
nicht
 zu tun«, widersprach Roran. »Wir haben weder das Gold, um die Barken zu kaufen, noch weiß ich, wie man sie steuert, und ich möchte es auch nicht über Nacht lernen müssen, wenn unser aller Leben von meinen Navigationskünsten abhängt. Es ist schneller und sicherer, wenn wir eine Mannschaft bezahlen.«
    »Es ist trotzdem zu teuer«, sagte Horst.
    Roran trommelte mit den Fingern auf das Dollbord. »Wir geben Clovis erst einmal die zweihundert Kronen. In Teirm werden wir die Barken entweder stehlen und sie selbst steuern, da wir bis dahin das Matrosenhandwerk gelernt haben sollten, oder wir setzen Clovis und seine Mannschaft außer Gefecht, bis wir auf andere Art weiterziehen können. Auf diese Weise sparen wir die zusätzlichen vierhundert Kronen und die Heuer für die Matrosen.«
    »Es gefällt mir nicht, einen Mann um die Früchte seiner Arbeit zu bringen«, wandte Horst unwillig ein. »Das geht mir gegen den Strich.«
    »Mir gefällt es auch nicht, aber hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Wie sollen die Dorfbewohner auf die Barken kommen?«
    »Sie sollen irgendwo an der Küste auf uns warten. Wir nehmen sie an einer Stelle an Bord, wo man uns von Narda aus nicht beobachten kann.«
    Horst seufzte. »Gut, so machen wir es, obwohl es mir nicht schmeckt. Ruf Clovis wieder herein, Baldor, dann besiegeln wir das Geschäft.«
     
    Am Abend versammelten sich die Dorfbewohner um ein kleines Lagerfeuer und ließen sich berichten, was in Narda

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