Der Auftrag des Aeltesten
umrahmtes Haupt; die Rubine in seinem goldenen Helm glänzten wie glühendes Eisen. Auf seinen kettenbewehrten Oberschenkeln lag Volund, der Hammer seiner Vorväter.
»Willkommen im Thronsaal, Schattentöter«, begrüßte ihn Hrothgar. »Du hast viel vollbracht seit unserer letzten Begegnung. Und wie es scheint, irrte ich mit meiner Meinung über Zar’roc. Solange du es trägst, ist Morzans Schwert in Tronjheim willkommen.«
»Habt Dank«, sagte Eragon und erhob sich.
»Ferner möchten wir«, brummte der Zwerg, »dass du die Rüstung behältst, die du bei der Schlacht um Farthen Dûr getragen hast. In diesem Augenblick sind unsere geschicktesten Meisterschmiede damit beschäftigt, sie zu reparieren. Mit der Drachenrüstung verfahren wir ebenso, und wenn auch sie wieder geflickt ist, darf Saphira sie behalten, so lange sie will oder bis sie aus ihr herausgewachsen ist. Das ist das Mindeste, was wir tun können, um euch unsere Dankbarkeit zu zeigen. Stünden wir nicht im Krieg gegen Galbatorix, gäbe es euch zu Ehren feierliche Zeremonien und Feste... Aber damit müssen wir leider bis zum rechten Zeitpunkt warten.«
Eragon bedankte sich, auch in Saphiras Namen. »Eure Großzügigkeit übertrifft alle Erwartungen. Wir werden diese wunderbaren Geschenke in Ehren halten.«
Obwohl sichtlich zufrieden, legte Hrothgar plötzlich die Stirn in Falten, sodass seine buschigen Augenbrauen aneinander stießen. »Und damit ist der Austausch von Artigkeiten beendet, junger Drachenreiter. Die Clans liegen mir wegen Ajihads Nachfolge in den Ohren. Als der Ältestenrat gestern seine Unterstützung für Nasuada verkündete, löste das einen Tumult aus, den ich in dieser Heftigkeit noch nie erlebt habe. Die Clan-Führer mussten darüber befinden, ob sie Nasuada akzeptieren oder einen anderen Kandidaten benennen wollten. Die meisten gelangten zu dem Schluss, dass Nasuada die Varden anführen solle, aber ich möchte hören, wie du darüber denkst, Eragon, bevor ich mich der einen oder anderen Meinung anschließe. Das Schlimmste, was einem König widerfahren kann, ist, wie ein Narr dazustehen.«
Wie viel können wir ihm verraten?
, fragte Eragon Saphira und überlegte fieberhaft.
Er hat uns immer gerecht behandelt, aber wir wissen nicht, was er anderen versprochen hat. Am besten, wir nehmen uns in Acht, bis Nasuada die Macht übernommen hat.
In Ordnung.
»Saphira und ich haben ihr unsere Unterstützung zugesagt. Wir werden ihrer Ernennung nicht im Wege stehen. Und«, Eragon fragte sich, ob er jetzt vielleicht zu weit ging, »ich bitte Euch, dasselbe zu tun. Wir können es uns im Kampf gegen Galbatorix nicht leisten, untereinander zerstritten zu sein. Wir brauchen Einigkeit.«
»
Oeí
«
,
sagte Hrothgar und lehnte sich zurück, »du sprichst mit neuer Autorität. Dein Vorschlag ist gut, aber er kostet dich eine Frage: Glaubst du, dass Nasuada eine weise Führerin sein wird, oder gibt es andere Motive für ihre Wahl?«
Das ist ein Test,
sagte Saphira.
Er will herausfinden, warum wir sie unterstützen.
Eragon spürte, wie sich seine Lippen zu einem schwachen Lächeln verzogen. »Ich denke, sie ist klüger und weiser, als es ihr Alter vermuten lässt. Sie wird den Varden eine gute Anführerin sein.«
»Und deshalb unterstützt du sie?«
»Ja.«
Hrothgar nickte so heftig, dass sein langer weißer Bart auf- und abtanzte. »Das erleichtert mich ungemein. In letzter Zeit ging es viel zu wenig darum, was gut und rechtens ist, und viel zu sehr um Machtgewinn. Es ist schwer, ein solches Treiben zu beobachten, ohne wütend zu werden.«
Beklommenes Schweigen machte sich breit und erfüllte den ganzen Thronsaal. Um es zu durchbrechen, fragte Eragon: »Was wird nun aus dem Drachenhort? Werdet Ihr ihn wieder aufbauen?«
Zum ersten Mal zeigte sich im Blick des Zwergenkönigs ein Schmerz, der die zahllosen Fältchen um seine Augen noch vertiefte. Eragon hatte noch nie einen Zwerg gesehen, der den Tränen so nah war. »Man müsste viele Gespräche führen, bevor wir uns zu einem solchen Schritt durchringen könnten. Was Saphira und Arya angerichtet haben, war grauenvoll. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Urgals hätten uns überrannt, bevor Isidar Mithrim in tausend Scherben zerbarst. Sie haben das Herz von Tronjheim zerstört und mit ihm auch das unsere.« Hrothgar presste die Faust an die Brust, dann öffnete er langsam die Hand und packte den lederumwickelten Knauf des Hammers.
Saphira tastete nach Eragons Geist. Er spürte
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