Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
tiefes Brüllen aus, ähnlich wie Garzhvog, nur dass es bei ihr eine Herausforderung an ihre Feinde war und ein Weckruf für alle, die Galbatorix verabscheuten.
    Der Schall ihrer Stimme erschreckte den Hengst so sehr, dass er nach rechts ausbrach, auf dem heißen Untergrund ins Stolpern geriet und stürzte. Der Soldat fiel vom Pferd und landete in einem Flammengeysir, der just in diesem Moment aufloderte. Er stieß einen so grässlichen Schrei aus, dass sich Eragon die Nackenhaare aufrichteten. Dann verstummte der Mann und blieb verkohlt liegen.
    Die Vögel setzten zur Landung an.
    Die Varden bejubelten Saphiras Erfolg lautstark. Selbst Nasuada gestattete sich ein leises Lächeln. Dann klatschte sie in die Hände und sagte: »Ich schätze, sie werden im Morgengrauen angreifen. Eragon, ruf die Du Vrangr Gata zusammen und halte dich bereit! Du bekommst binnen einer Stunde meine Befehle.« Sie legte Orrin die Hand auf die Schulter und führte ihn ins Zentrum des Truppenlagers zurück. »Majestät, wir müssen einige Entscheidungen treffen. Ich habe einen Plan, der allerdings erfordert, dass...«
    Sie sollen ruhig kommen,
 sagte Saphira. Ihre Schwanzspitze zuckte hin und her wie bei einer Katze, die ein Kaninchen jagt. 
Sie werden alle verbrennen.
     
     

HEXENGEBRÄU
    ber die brennenden Steppen war die Nacht hereingebrochen. Das Dach aus trübem Rauch verdeckte den Mond und die Sterne und tauchte das Land in völlige Dunkelheit, die nur vom schwachen Glimmen der sporadischen Torffeuer durchdrungen wurde und von den Fackeln, die beide Armeen entzündet hatten. Von Eragons Position im vorderen Lagerabschnitt aus wirkte das Heerlager des Imperiums wie ein Netz aus unregelmäßigen Lichtern, weitläufig wie eine Stadt.
    Während Eragon das letzte Stück der Rüstung an Saphiras Schwanz befestigte, schloss er die Augen, um besseren Kontakt zu den Magiern der Du Vrangr Gata zu haben. Er musste üben, sich jederzeit blitzschnell mit ihnen in Verbindung zu setzen. Sein Leben hing davon ab. Im Gegenzug mussten die Magier lernen, seine Berührung zu erkennen, damit sie ihn nicht abblockten, wenn er sie zu Hilfe rufen musste.
    Eragon lächelte. »Hallo Orik.« Er öffnete die Augen und sah seinen Freund auf die kleine Anhöhe steigen, auf der er mit Saphira saß. In der linken Hand trug der Zwerg seinen Urgalhorn-Bogen.
    Orik hockte sich neben Eragon, wischte sich über die Stirn und schüttelte den Kopf. »Woher hast du gewusst, dass ich es bin? Ich habe mich doch abgeschirmt!«
    Jedes Bewusstsein fühlt sich anders an,
 erklärte Saphira. 
Genauso wie jede Stimme anders klingt.
    »Aha.«
    Eragon fragte: »Was führt dich hierher?«
    Orik zuckte mit den Schultern. »Ich dachte mir, du könntest vielleicht ein bisschen Gesellschaft brauchen in dieser trüben Nacht. Zumal Arya anderweitig beschäftigt ist und du bei dieser Schlacht auf Murtagh verzichten musst.«
    Ich wünschte, er wäre hier,
 dachte Eragon. Murtagh war der einzige Mensch gewesen, der Eragon im Schwertkampf ebenbürtig war, zumindest vor der Blutschwur-Zeremonie. Sich mit ihm zu messen, war eine der wenigen Vergnügungen in ihrer gemeinsamen Zeit gewesen. 
Ich hätte dich gern noch einmal an meiner Seite gehabt, alter Freund.
    Als er sich vergegenwärtigte, wie Murtagh gestorben war - die Urgals hatten ihn in Farthen Dûr unter die Erde gezerrt -, musste Eragon sich eine ernüchternde Wahrheit eingestehen: Ganz gleich, was für ein herausragender Krieger man war, oftmals entschied ganz allein das Schicksal, ob man die Schlacht überlebte oder ob man starb.
    Orik musste seine Stimmung gespürt haben, denn er klopfte Eragon auf die Schulter und sagte: »Mach dir keine Sorgen. Stell dir mal vor, wie sich die Soldaten da drüben fühlen müssen, wo sie doch wissen, dass sie es bald mit 
dir
 zu tun kriegen!«
    Eragon lächelte dankbar. »Ich freue mich, dass du hier bist.«
    Oriks Nasenspitze lief rot an und er schlug die Augen nieder und rollte verlegen den Bogen zwischen den knorrigen Händen. »Hmm«, brummte er. »Hrothgar würde es nicht gefallen, wenn ich zuließe, dass dir etwas zustößt. Außerdem sind wir doch so etwas wie Stiefbrüder.«
    Was ist mit den anderen Zwergen, die hier sind? Unterstehen sie deinem Befehl?,
 fragte Saphira den Zwerg, und Eragon übermittelte ihre Frage.
    Ein Funkeln trat in Oriks Augen. »Wieso? Ja, natürlich. Sie werden sich bald zu uns gesellen. Eragon ist ja nicht nur ein Drachenreiter, sondern auch Mitglied des

Weitere Kostenlose Bücher