Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
Dûrgrimst Ingietum, und so ist es nur recht und billig, dass wir an eurer Seite gegen das Imperium kämpfen. Auf diese Art und Weise seid ihr weniger angreifbar. Ihr könnt euch darauf konzentrieren, Galbatorix’ Magier zu finden, statt euch ständiger Angriffe erwehren zu müssen.«
    »Gute Idee. Dank dir.«
    Orik brummte eine Erwiderung. Dann fragte Eragon: »Was hältst du von Nasuada und den Urgals?«
    »Ich finde ihre Entscheidung richtig.«
    »Du findest sie 
richtig

    »Mir gefällt es genauso wenig wie dir, aber: Jawohl, ich finde sie richtig.«
    Dann umfing sie Stille. Eragon lehnte sich an Saphira, starrte zu den feindlichen Truppen hinüber und versuchte, sich nicht von seiner wachsenden Aufregung überwältigen zu lassen. Die Minuten zogen sich hin. Für ihn war die endlose Warterei vor einer Schlacht ebenso nervenaufreibend wie der eigentliche Kampf. Er fettete Saphiras Sattel ein, polierte ein paar rostige Stellen an seinem Kettenhemd, dann fuhr er fort, sich mit seinen Magiergefährten vertraut zu machen. Er tat alles, damit die Zeit verging.
    Mehr als eine Stunde später stutzte er, als er im Niemandsland zwei Gestalten wahrnahm. 
Angela? Solembum?
 Erstaunt und aufgeschreckt weckte er Orik, der eingenickt war, und erzählte ihm von seiner Entdeckung.
    Der Zwerg runzelte die Stirn und zog die Streitaxt unterm Gürtel hervor. »Ich bin der Heilerin nur ein paarmal begegnet, aber sie kam mir nicht vor wie jemand, der uns verrät. Sie ist bei den Varden seit Jahrzehnten gern gesehen.«
    »Wir sollten trotzdem herausfinden, was sie dort getan hat«, sagte Eragon.
    Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch das Lager, um das Duo abzufangen, wenn es die Befestigungsanlangen erreichte. Wenig später trottete Angela ins Licht, Solembum zu ihren Füßen. Die Hexe war in einen knöchellangen, dunklen Umhang gehüllt, der sie mit der nächtlichen Landschaft verschmelzen ließ. Mit einem erstaunlichen Maß an Eifer, Kraft und Gelenkigkeit überwand sie die Brustwehrreihen, schwang sich von einem Holzpflock zum nächsten, sprang über Gräben und kam schließlich den steilen Hang des letzten Erdwalls heruntergestolpert, um japsend vor Saphira stehen zu bleiben.
    Sie streifte die Kapuze zurück und lächelte sie strahlend an. »Ein Begrüßungskomitee! Wie aufmerksam von euch!« Während sie noch sprach, erbebte die Werkatze und ihr Fell sträubte sich. Dann verschwammen ihre Umrisse wie trübes Wasser und nahmen einmal mehr die nackte Gestalt eines kleinen Jungen mit Wuschelkopf an. Angela langte in einen Lederbeutel und reichte Solembum ein Kinderwams und Kniehosen, dazu den kleinen Dolch, mit dem er kämpfen sollte.
    »Was hattet ihr da draußen zu suchen?«, fragte Orik und musterte die beiden argwöhnisch.
    »Ach, dies und das.«
    »Erzähl es uns lieber«, knurrte Eragon.
    Ihre Gesichtszüge wurden hart. »Tatsächlich? Vertraust du Solembum und mir nicht mehr?« Der Junge fletschte die spitzen Zähne.
    »Nicht so ganz«, gestand Eragon, allerdings mit leisem Lächeln.
    »Das ist gut«, sagte Angela. Sie tätschelte ihm die Wange. »Dann lebst du länger... Also, wenn du es unbedingt wissen musst: Auch ich helfe nach Kräften, das Imperium zu besiegen, allerdings ohne herumzubrüllen und mit Schwertern zu fuchteln.«
    »Und wie genau stellst du das an?«, knurrte Orik.
    Angela faltete in aller Ruhe ihren Umhang zusammen und verstaute ihn in dem Lederbeutel. »Das möchte ich lieber für mich behalten. Es soll eine Überraschung sein. Ihr werdet es ohnehin bald herausfinden. In ein paar Stunden geht es los.«
    Orik zupfte an seinem Bart. »Was geht los? Wenn du uns nicht ehrlich antwortest, bringen wir dich zu Nasuada. Vielleicht kann sie es ja aus dir herausquetschen.«
    »Du brauchst mich nicht zu Nasuada zu bringen«, sagte Angela. »Sie hat mir die Erlaubnis gegeben, das Lager zu verlassen.«
    »Das behauptest 
du
«, sagte Orik, der immer angriffslustiger wurde.
    »Und 
ich
 behaupte das auch«, sagte Nasuada, die aus der Finsternis trat, wie Eragon bereits gespürt hatte. Sie wurde von vier Kull begleitet, darunter Nar Garzhvog. Mit düsterer Miene wandte er sich zu ihnen um und machte keine Anstalten, seinen Ärger über ihre Anwesenheit zu verbergen.
    Orik sprang laut fluchend auf und schwang die Streitaxt über dem Kopf. Dann wurde ihm klar, dass dies kein Angriff war, und er begrüßte Nasuada knapp. Doch seine Hand ruhte weiterhin auf dem Griff der Waffe und sein Blick heftete sich auf

Weitere Kostenlose Bücher