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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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die bulligen Urgals. Angela schien keinerlei Vorurteile zu hegen. Sie begrüßte Nasuada mit angemessenem Respekt und redete dann mit den Urgals in deren grollender Sprache, woraufhin diese mit offenkundiger Freude antworteten.
    Nasuada trat mit Eragon ein paar Schritte beiseite, damit sie ungestört reden konnten. Dann sagte sie: »Ich möchte, dass du deine Vorbehalte fürs Erste vergisst und das, was ich dir zu sagen habe, mit Logik und Verstand beurteilst. Kannst du das?« Er nickte mit starrer Miene. »Ich tue alles, um sicherzustellen, dass wir morgen nicht verlieren. Allerdings ist es egal, wie gut wir kämpfen oder wie gut ich die Varden anführe und sogar ob wir das Imperium besiegen, wenn«, sie stieß ihm den Finger gegen den Brustkorb, »wenn du dabei getötet wirst. Verstehst du?« Er nickte erneut. »Ich kann nichts zu deinem Schutz tun, falls Galbatorix sich zeigt. Wenn er das tut, bist du auf dich allein gestellt. Die Du Vrangr Gata ist für ihn keine größere Bedrohung als für dich, und ich werde nicht zulassen, dass man sie grundlos auslöscht.«
    »Mir war immer bewusst«, sagte Eragon, »dass ich und Saphira allein gegen Galbatorix kämpfen würden.«
    Ein trauriges Lächeln umspielte Nasuadas Lippen. Sie sah sehr müde aus im flackernden Fackellicht. »Nun, man muss ja nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Es ist gut möglich, dass Galbatorix gar nicht hier ist.« Sie schien ihren Worten allerdings selbst keinen rechten Glauben zu schenken. »So oder so, ich kann dich zumindest davor bewahren, dass du durch einen Schwertstoß in den Bauch stirbst. Ich weiß, was die Zwerge vorhaben, und ich dachte mir, dieses Konzept ließe sich noch ein wenig verbessern. Ich habe Nar Garzhvog und drei seiner Männer gebeten, als deine Wachen zu fungieren, vorausgesetzt, sie würden sich bereit erklären, ihren Geist vorher von dir auf verräterische Gedanken überprüfen zu lassen - und sie haben ihr Einverständnis gegeben.«
    Eragon erstarrte. »Du kannst doch nicht von mir erwarten, Seite an Seite mit diesen 
Ungeheuern
 zu kämpfen! Außerdem haben sich die Zwerge bereit erklärt, Saphira und mich zu bewachen. Sie würden es nicht hinnehmen, wenn ich sie zugunsten der Urgals fortschickte.«
    »Das sollst du auch gar nicht tun. Sie werden dich gemeinsam bewachen«, gab Nasuada zurück. Sie sah ihn lange an, suchte nach etwas Unausgesprochenem. »Ach, Eragon, ich hatte gehofft, du könntest deinen Hass überwinden! Was würdest du an meiner Stelle tun?« Sie seufzte, als er nicht antwortete. »Wenn jemand Grund hat, die Urgals zu verdammen, dann ich. Sie haben meinen Vater getötet. Aber ich kann nicht zulassen, dass dies meine Entscheidungen beeinflusst, wenn es um das Wohl der Varden geht … Frag wenigstens noch einmal Saphira, bevor du Ja oder Nein sagst. Ich kann dir befehlen, die Urgals als Wachen zu akzeptieren, aber das würde ich lieber vermeiden.«
    Du bist kindisch,
 sagte Saphira ungefragt.
    Weil ich nicht will, dass ein Kull hinter mir steht?
    Nein, weil es in unserer gegenwärtigen Lage töricht wäre, Hilfe abzulehnen, und weil es keine Rolle spielt, woher sie kommt. Denk nach! Du weißt, was Oromis tun, und du weißt auch, was er sagen würde. Vertraust du seinem Urteil nicht mehr?
    Er kann auch nicht immer Recht haben,
 sagte Eragon.
    Das ist kein Argument... Gehe in dich, Eragon, und sag mir, ob meine Worte wahr sind. Du kennst den richtigen Weg. Ich wäre enttäuscht, wenn du es nicht fertig brächtest, das zu erkennen.
    Saphiras und Nasuadas Gerede machte Eragon nur noch widerspenstiger. Und doch wusste er, dass ihm nichts anderes übrig blieb. »Na schön, dann sollen sie mich eben bewachen. Aber nur, wenn ich keine verdächtigen Gedanken in ihren Köpfen finde. Versprichst du mir, dass ich nach dieser Schlacht nie wieder mit Urgals zusammenarbeiten muss?«
    Nasuada schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht tun, nicht wenn es den Varden schadet.« Sie hielt inne und sagte: »Ach, und Eragon?«
    »Ja, Herrin?«
    »Für den Fall meines Todes habe ich dich zu meinem Nachfolger bestimmt. Sollte es so weit kommen, möchte ich, dass du dich auf Jörmundurs Ratschlag verlässt - er hat die größte Erfahrung von allen Ratsmitgliedern - und dass du das Wohl deiner Untertanen über alles andere stellst. Habe ich mich deutlich ausgedrückt, Eragon?«
    Ihre Erklärung kam völlig überraschend. Nichts war ihr wichtiger als die Varden. Ihm dieses Amt anzubieten, war der größtmögliche

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