Der Auftrag: Thriller (German Edition)
um.
Finn wandte sich an die MI6-Agentin. »Haben Sie Friedman gesehen?«
»Nein.«
»Verschwinden wir von hier, so schnell wir können«, sagte Knox. »Wir haben, was wir wollten. Friedman kann warten.«
Er blickte Stone, der wie erstarrt zu sein schien, fragend an.
»Alles in Ordnung, Oliver?«
»Russen.«
»Was?«, fragte Finn.
»Russen«, wiederholte Stone.
»Richtig. Und wir haben sie alle ausgeschaltet.«
»Keine besonders fähigen Leute«, sagte Stone. »Man hätte denken sollen, dass sie besser ausgebildet sind.«
Alle sahen ihn an.
»Wir haben sie leicht bezwungen. Viel zu leicht. Sie waren nicht besonders gut. Das war Absicht.«
»Warum sollte Friedman mittelmäßigen Personenschutz einstellen?«
»Weil sie das A-Team nicht braucht. Das B-Team war gut genug.«
»Gut genug wozu?«, wollte Chapman wissen.
»Um uns herzulocken. Um uns genau an diese Stelle zu schaffen. Sie waren entbehrlich. Ihr war egal, ob sie überlebten. Nein, das nehme ich zurück. Sie wollte, dass sie sterben.«
»Aber wenn wir diese Männer getötet haben«, sagte Knox, »bedeutet das nichts weiter, als dass sie uns nicht töten konnten. Was hat die Frau davon?«
»Sie will sich bei Carlos Montoya bewähren. Beim ersten Mal hat sie versagt. Jetzt versucht sie es mit ihrem Reserveplan.«
»Reserveplan?«, rief Knox aus.
Stone nickte. »Man hat immer einen Reserveplan. Und ich bin mitten hineingetappt.«
»Wo hinein?«, fragte Chapman nervös.
»Man wird uns alle zusammen mit einem Haufen Russen finden.« Stone hielt inne. »Und dahinten gibt es ein Labor mit neuer Ausrüstung. Ich glaube, ich weiß, was diese neue Ausrüstung darstellen soll.«
Chapman begriff es als Erste.
»Doch nicht die Nanobots?«
Stone nickte. »Ja, Nanobots.«
»Aber die Russen sind doch gar nicht dafür verantwortlich. Das hatten wir doch geklärt.«
»Aber was wird die Welt denken, wenn man uns hier mit den toten Russen und einem Labor voller Nanobot-Forschung findet, die man vermutlich aus Montoyas Stützpunkt hergeschafft hat?«
Caleb fuhr sich nervös durchs Gesicht. »Was genau meinst du damit, ›wenn man uns hier findet‹?«
»Man hat uns reingelegt«, antwortete Finn. »Wir sollten hier eindringen, die Russen fertigmachen und bis zu dieser Stelle vordringen.«
»Warum?«, fragte Annabelle.
Über ihnen explodierte irgendetwas.
Die Detonation war so gewaltig, dass sie den Boden erschütterte. In der Nähe krachten Betonbrocken und ein Stück Stahl zu Boden und ließen alle zusammenzucken.
»Was war das?«, rief Chapman.
»Der Haupteingang«, erwiderte Stone. »Der versiegelt wurde.«
Er schnappte sich Annabelles Hand. »Kommt.«
Sie folgten ihm zum Hauptkorridor und dann weiter zu dem Weg, auf dem er hereingekommen war.
»Sollten wir nicht nachsehen, ob wir vorn nicht doch herauskommen?«, rief Knox.
Die Antwort kam in Gestalt einer weiteren Explosion, die sechs Meter hinter ihnen einen Teil des Berges herabstürzen ließ und jeden Zugang zum Vordereingang abschnitt.
Sie liefen noch schneller.
Der Berg zitterte jetzt, als eine präzise Explosion nach der anderen detonierte.
»Der ganze Berg wird auf uns herabstürzen«, schrie Annabelle.
»Nein, wird er nicht«, erwiderte Stone. »Nur genug, um uns zu töten. Friedman muss dafür sorgen, dass man den Weg zu den Beweisstücken findet.«
»Dieses verdammte Miststück!«, rief Chapman, als vor ihnen eine weitere Bombe explodierte, was Stone scharf nach links abbiegen ließ. Die anderen folgten ihm.
»Oliver, was ist mit dem Weg, den du hereingekommen bist?«, rief Finn. »Möglicherweise weiß sie darüber nicht Bescheid.«
»Sie kennt ihn genau, aber uns bleibt keine Wahl«, erwiderte Stone.
Ein Teil der Wand stürzte ein. Um ein Haar hätte sie Caleb zerschmettert, aber im letzten Augenblick zogen Finn und Knox ihn in Sicherheit. Caleb hielt sich stöhnend die Schulter, wo ein Stein ihn getroffen hatte.
Finn riss sein Hemd auf und richtete die Taschenlampe auf ihn. »Das Schlüsselbein ist gebrochen. Aber keine Bange, das Schlüsselbein ist sozusagen das Sicherheitssystem. Es bricht, damit wichtigere Teile heil bleiben.«
»Da fühle ich mich doch gleich viel besser«, stöhnte Caleb.
Als Stone die Küche erreichte, blieb er abrupt stehen und starrte hilflos auf den Anblick, der sich ihm bot. Friedman war ihm auch hier zuvorgekommen. Sie hatte den Durchgang zum hinteren Teil der Küche einstürzen lassen und mit einer undurchdringlichen Barriere aus Trümmern
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