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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Stillstand. Das war zwar ein Glückstreffer gewesen, aber dennoch von Belang. Villain verfolgte die Kugeln zu ihrem Herkunftsort zurück, errechnete blitzschnell eine Lösung und feuerte eine Panzerfaust ab. Weißes Licht blitzte auf und gleich darauf eine Explosion. Der Beschuss hörte auf.
    »Sauberer Schuss.«
    Salazar war links zu Villain aufgerückt und hatte Position bezogen, um ihre Flanke zu schützen. Sie wollte ihn anherrschen, erinnerte sich dann an den Traum und überlegte es sich anders.
    »Danke, Sal. Pass auf deinen Hintern auf.«
    »Deiner gefällt mir besser.«
    »Halt gefälligst die Klappe und pass auf, was du tust.«
    Sie konnte ihn fast grinsen hören.
    »So ist’s brav.«
    Gunner wählte die Stelle, wo zwei Hügelzüge sich schnitten, weil er wusste, dass er dort schneller vorankommen würde und auch weil die Wahrscheinlichkeit größer war, dort getötet zu werden. Er war doch sicherlich jetzt endlich dran zu brennen, zu sterben, wie vor ihm seine Familie, und sich ihr im Jenseits anzuschließen. Schließlich hatte er sich das verdient, oder? Verdammt noch mal, ja, er hatte es verdient.
    Gunner setzte seine Bios ab, trat auf die Ebene hinaus und feuerte aus allen Rohren. Lenkwaffen rasten aus seinen Werfern, fanden Ziele und zerstörten sie nacheinander. Seine Energiekanone tastete die Felsen ab, fand keramische Panzerung und kochte das Fleisch hinter der Panzerung, während seine Gatling-Kanone nach rechts schwenkte, sich an dem Schützenpanzer festkrallte und ihn in Schrott verwandelte.

Dann, fest überzeugt, hinreichend auf sich aufmerksam gemacht zu haben, beleuchtete Gunner die Schießscheiben auf beiden Seiten seines Chassis. Die Strahler waren neu, er hatte sie erst vor kurzem angebracht, und war fast sicher, dass sie die gewünschte Wirkung zeitigen würden.
    Den Marines war voll bewusst, dass man sie gezwungen hatte, sich den Cyborgs der Legion zu stellen, was ihnen einiges Unbehagen bereitete, und man hatte deshalb das Doppelte der üblichen Menge von Panzerfäusten an sie ausgegeben. Und diese Waffen wurden jetzt mit vernichtender Wirkung eingesetzt.
    Sekunden nachdem Gunner die Zielscheiben beleuchtet hatte bekam er fünf Treffer ab und spürte, wie sein ganzer Körper zitterte, als unmittelbar nach dem Aufprall Sekundärexplosionen folgten. System nach System brach zusammen, bis er bewegungsunfähig war. Als er zu Boden ging, ließ das feindliche Feuer nach.
    Nein! brüllte er. Ich lebe noch! Schießt doch, verdammt, schießt! Aber die Marines hatten mehr als genug Gegner und richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Ziele, die sich bewegten, ließen das geschwärzte Wrack in Frieden, aus dessen Bauch der Rauch quoll und dessen Waffen unbrauchbar waren.
    Gunner löste seine Spinnengestalt aus dem größeren Quad-Körper, hüpfte herunter und wartete darauf, dass ihn ein unternehmungslustiger Marine erschoss. Keiner tat ihm den Gefallen. Deprimiert und immer noch sehr lebendig
    trottete er zu einem der vorher festgelegten Sammelplätze.
    Villain und die anderen Cyborgs fühlten sich allmächtig, wie sie durch den Verteidigungsring der Marines schritten, über Berge von Leichen stiegen und mit beiden Armen um sich Tod verbreiteten.
    Später, wenn die Schlacht vorüber war, würde sie sich daran erinnern, wie es sich anfühlte, wenn man starb, und über das nachdenken, was sie getan hatte. Aber nicht jetzt, während Kugeln sich an ihrer Panzerung platt drückten und Freunde in gelbroten Explosionen verschwanden, während der Hass Chemikalien in ihr Gehirn pumpte und Stimmen in ihren nicht existierenden Ohren brüllten.
    »Aufpassen, Roller Sechs! Der hat eine Panzerfaust!«
    »Verdammt! Schau, wie der Scheißkerl brennt!«
    »Roller Acht ist getroffen … ich ziehe seine Box …«
    »Ich habe einen Schützenpanzer auf Vektor Zwei.«
    »Augenblick. Feuer einstellen . Feuer einstellen, habe ich gesagt, verdammt! Die haben eine weiße Fahne.«
    Es kostete bewusste Anstrengung, mit dem Schießen aufzuhören, mit dem Töten aufzuhören und den weißen Stofffetzen zu registrieren, der in der Brise flatterte. Villain sah, dass es eine Männerunterhose war, und sie lachte.
    Der Nachrichtentorpedo hatte seine Reise im Normalraum begonnen, hatte in der Nähe des Jupiter einen Hypersprung gemacht und war ein gutes Stück vor Algeron herausgekommen. Einer von Scolaris Scouts hatte seine Funkbake angepeilt, das Projektil an Bord gezogen und sofort Kurs auf das Flaggschiff genommen.
    An Bord

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