Der Auftrag
wurden über einen Außenanschluss Kodes
eingegeben, worauf eine Luke aufklappte. Der Datenwürfel konnte enorme Informationsmengen speichern. Seine Farbe und der auf die Plastikhülle eingestempelte Kode befahlen: »Höchste Priorität - ranghöchster Offizier!«
Ein Crypto Tech in Begleitung zweier schwer bewaffneter Marines trug den Würfel in die Einsatzzentrale, wo er Scolari persönlich übergeben wurde.
Neugierig und zugleich dankbar, einen Vorwand zu haben, sich in ihre Kabine zurückzuziehen, nahm Scolari den Würfel in Empfang und ging. Erst als die Luke sich hinter ihr geschlossen hatte und sie ganz alleine war, entledigte sie sich ihres Druckanzuges. Sie rümpfte die Nase. Was für ein schrecklicher Gestank! Was sollte sie tun? Duschen? Oder den Würfel abspielen?
Die Neugierde siegte. Scolari trat an ihren Schreibtisch, ließ den Würfel in das Abspielgerät fallen und drückte den Daumen gegen die Kennplatte. Ein Nebel baute sich über ihrem Schreibtisch auf, wirbelte und nahm Gestalt an. Der Imperator wirkte Jahre älter als bei ihrer letzten Begegnung und äußerst müde. Er sah ihr gerade in die Augen.
»Hallo, Admiral. Ich hoffe, bei Ihnen läuft alles gut. Leider kann man das für das, was hier auf der Erde passiert, nicht sagen. Eine Gruppe, die sich >die Kabale< nennt, hat gestern Mosby und ihre Legionäre gewaltsam aus dem Gefängnis befreit. Sie sind gut bewaffnet und hierher unterwegs. Die Einheiten der Navy und des Marine Corps, die sich nicht bei Ihnen befinden, halten weiterhin zu mir. Möglicherweise werden sie allerdings Unterstützung benötigen, und deshalb weise ich Sie an, sich zurückzuziehen und zur Erde zurückzukehren.«
Der Imperator war schon im Begriff, sich umzudrehen, als er inne hielt und sie erneut ansah. Er lächelte schief.
»Oh, und eines noch. An Ihrer Stelle würde ich mich beeilen.«
Weiße Kondensstreifen huschten über den Himmel, und Lenkwaffen stiegen ihnen entgegen, als Hartmann in seinem Dorf eintraf. Der Ritt war lang und anstrengend gewesen, und er hatte sich mehrfach sowohl vor der Legion wie auch vor den Soldaten aus dem Himmel verstecken müssen. Beide neigten dazu, auf Schatten zu schießen.
Aber am Ende, nach vielen vergeudeten Stunden, traf Hartmann zu Hause ein. Schießtgerade und die anderen Krieger hatten bereits die meisten Frauen und Kinder nach unten gescheucht und sich viel Mühe gegeben, das Dorf zu tarnen. Sie wussten, dass die Menschen sie durch die Augen ihrer Maschinen sehen konnten, so wie sie die Wärme mit den Fußsohlen fühlen konnten, und wussten, dass sie dann den Tod schicken würden.
Also hatten sie alle Feuer gelöscht und die Dooth-Herden in die Berge geschickt, damit sie dort selbst auf Nahrungssuche gehen konnten, und niemand verließ das Dorf, außer bei Nacht.
Der Häuptling traf bei Zwielicht in aller Stille im Dorf ein, schickte sein Dooth weg und suchte sein Zuhause. Er war jetzt müde, aber frische Kleidung, eine gute, herzhafte Mahlzeit und ein Krug Bier würden ihm wieder auf die Beine helfen.
Über dem Eingang stand ein großer, mit Erde gefüllter Korb. Hartmann hob ihn an, schlüpfte hinein und ging in den Wohnbereich hinunter. Er benutzte eine Taschen-lampe, um sich zurechtzufinden.
Hartmann wusste, dass die meisten Dorfbewohner in der unterirdischen Kaverne sein würden, also rechnete er nicht damit, jemanden zu Hause vorzufinden, rief aber dennoch. Windsüß würde erschrecken, wenn er ohne Warnung auftauchte.
»Windsüß? Schießtgerade?.Jemand da?«
Keine Antwort. Sein sonst so fröhliches Heim war stumm und leer.
Hartmann ging an der jetzt kalten Feuerstelle vorbei, hinaus in den Korridor, der rings um den Wohnbereich verlief. Er trat in Windsüß’ Zimmer. Sie war nicht da, aber ihr Duft hing in der Luft. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe erfasste die sorgfältig polierte Schreibschieferplatte. Hartmann ging auf sie zu und nahm sie. Die Nachricht war an ihn adressiert:
Lieber Vater,
Booly ist zurückgekommen. Er will mich, und ich will ihn. Wir wissen, dass unsere Beziehung schwierig sein und möglicherweise in einer Tragödie enden wird, können aber unsere Gefühle nicht verleugnen. Es tut mir Leid, dass ich dir Schmerz zugefügt habe, und ich würde mir wünschen, dass die Götter dich mit einer Tochter gesegnet hätten, wie du sie verdienst hast.
Alles Liebe
Windsüß
Der Naa Häuptling las die Nachricht immer wieder, ließ dann die Schiefertafel auf den Boden fallen und griff sich mit
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