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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Kleinen natürlich . und von dem wusste bis jetzt nur sie.
    »Komm«, sagte Booly und winkte Hartmann ans Feuer. »Wärm dich auf und erzähl uns von deiner Reise. Wie hast du uns gefunden?«
    Hartmann zog seine Jacke aus und hielt die Hände über das Feuer. Er grinste. »Es war, als würde man einer der Straßen folgen, die die Legion baut. Ein Junges mit verbundenen Augen hätte das geschafft.«
    Booly schnaubte spöttisch. »Vielleicht, wenn ich allein gewesen wäre, aber Windsüß hat mich geführt.«
    Hartmann schmunzelte. »Das erklärt es. In Wahrheit habe ich eine ganze Weile gebraucht, euch zu finden. Meine Tochter kann einem das Leben ganz hübsch schwer machen, wenn sie das möchte. Aber das wirst du ja bald selbst herausfinden.«
    Windsüß auf der anderen Seite des Raums schnitt ihm eine Grimasse, Booly lachte, und bald erfüllten würzige Gerüche die Höhle, als das Essen zu köcheln begann. Erst nachdem sie gegessen hatten und um das Feuer saßen oder lagen, wurde das Gespräch ernst. Booly ließ seine Frage wie eine Feststellung klingen.
    »Es ist zu Kämpfen gekommen. Als es hell war, haben wir Kondensstreifen gesehen, und als es dann dunkel geworden war, einen Explosionsblitz.«
    Hartmann machte eine zustimmende Geste. »Richtig. Andere Menschen sind gekommen. Sie haben die Festung zerstört und viele Kämpfe geführt.«
    Booly spürte, wie seine Kehle sich verengte. »Sie haben Camerone zerstört? Niemals!«
    »>Niemals< ist die Zeit der Narren«, sagte Hartmann ruhig und stocherte sich mit einem Knochensplitter in den Zähnen herum. »Du kannst mir ruhig glauben, wenn ich dir sage, dass die Festung dem Erdboden gleichgemacht worden ist. Aber das klingt schlimmer, als es wirklich war. Schließlich haben alle Menschen die Festung vor ihrer Zerstörung verlassen und auch das ganze Gesindel aus dem Naa-Dorf mitgenommen.«
    Booly erinnerte sich, wie tausende von Soldaten und hunderte von Fahrzeugen aus der Festung geströmt waren. Er hatte angenommen, der Alte würde Camerone bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, und das zeigte wieder einmal, wie wenig er’wusste. Vermutlich hatten die Navy und das Marine Corps das ebenfalls angenommen. Und wenn das so war, hatten sie viel Zeit, Energie und Leben darauf verschwendet, etwas anzugreifen, was nur geringen strategischen Wert besaß. Er grinste.
    »Und wer hat gewonnen?«
    Hartmann sah Booly in die Augen. »Das musst du mir sagen, Mensch. Die anderen sind wieder abgezogen, und die Legion bleibt hier. Das sieht für mich wie ein Sieg aus. Aber in einem Krieg, wo eine Welt den gleichen Wert wie ein Dooth hat … Wer könnte das in einer solchen Situation schon beurteilen? Und die übel Riechenden werden ebenfalls Schwierigkeiten machen.«
    »Übel Riechende?«
    »Er meint die Hudathaner«, sagte Windsüß und rümpfte die Nase. »Diejenigen, die Sichertöter gefangen hat, haben schrecklich gerochen.«
    Booly setzte sich erschreckt auf. »Hast du mehr von ihnen gesehen?«
    »Ja, eine ganze Menge«, bestätigte Hartmann. »Sie landen die ganze Zeit. Und Spähmaschinen auch. Im Süden ist es genauso. Die zuletzt gekommen sind, haben interessante Dinge gesagt, ehe die Flammen ihre Worte verschlungen haben.«
    Booly erinnert sich, wie der Hudathaner geschrien hatte, als er in die Grube fiel. Er spürte, wie in ihm Übelkeit aufstieg, und Windsüß hatte sich abgewandt. »Was haben
    sie gesagt?«, wollte er wissen.
    Hartmann blieb einen Augenblick lang stumm, als müsse er seine Worte mit Bedacht wählen. »Sie haben gesagt, ihre Schiffe seien so zahlreich sind wie die Sterne … und dass sie bald zuschlagen werden … und dass die Legion sterben wird.«
    Boolys Schuldgefühle drohten ihn zu überwältigen. Er sollte dort sein, wo die Hudathaner zuschlugen, sollte Schulter an Schulter mit seinen Kameraden kämpfen und sich nicht hier in einer Höhle verstecken.
    Hartmann beobachtete ihn, versuchte die Reaktionen des Menschen zu ergründen, seine Gefühle zu erraten. Seine Stimme klang ruhig. »Du könntest ihnen helfen.«
    In Boolys Augen blitzte es interessiert auf. »Wirklich? Wie denn?«
    »Meine Späher sagen mir, dass die Legion zwar tapfer gekämpft und auch viele Krieger in die nächste Welt geschickt hat, aber doch schwere Verluste erlitten hat. Das und die Tatsache, dass im letzten Monat viele Legionäre zu anderen Welten geschickt wurden, bedeutet, dass sie sich gewaltig in der Minderzahl befindet.«
    Windsüß hatte Booly von den Spionen ihres

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