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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Schroffheit herrschte Captain Kresner sie an. »Ja, Lieutenant? Was ist denn schon wieder?«
    »Dort drüben, Sir, auf Bildschirm zwei«, erwiderte sie mit sichtlichem Unbehagen.
    Scolari sah hin und spürte, wie sich ein eisiger Klumpen in ihrem Magen bildete. Auf dem Bildschirm war der Imperator zu sehen - beziehungsweise sein exaktes Abbild. Er saß auf dem Thron. Unten am Bild konnte man eine elektronische Anzeige sehen, die bestätigte, dass es sich um eine Live-Sendung handelte.
    Scolaris Stimme klang wie ein Peitschenschlag. »Ruhe! Auf Audio schalten!«
    »Und so«, ertönte die Stimme des Klons, »habe ich mich entschlossen, meine Position als Imperator aufzugeben und die Staatsgewalt einer Übergangsregierung zu übergeben, die von den Personen geführt werden wird, die unter der Bezeichnung >Die Kabale< bekannt sind. Zunächst gilt es, sich mit der hudathanischen Bedrohung auseinander zu setzen, aber sobald das geschehen ist, werden im ganzen Imperium Wahlen abgehalten. Ich ersuche daher in aller Dringlichkeit darum, der Führung der Kabale zu folgen, unsere Truppen zu unterstützen und nicht auf jene Elemente zu hören, die Sie auf Abwege führen wollen. Ich danke Ihnen.«
    »Das bin nicht ich«, sagte der Imperator stumpf. »Das ist mein Klon.«
    »jetzt nicht mehr«, antwortete Scolari müde. »Da Ihr Klon ein streng gehütetes Geheimnis war, werden die Leute ihn als Imperator und Sie als Betrüger ansehen.«
    Einen Augenblick lang blieb der Imperator stumm. Etwas veränderte sich hinter seinen Augen, als ob sein etwas rationaleres Ich einen Augenblick lang die Kontrolle zurückgewonnen und sozusagen die Führung übernommen hätte.
    »Es sei denn.«
    Plötzlich verspürte Scolari so etwas wie Hoffnung. »Ja, Hoheit? Es sei denn was?«
    »Es sei denn, wir finden die Hudathaner, schließen Frieden mit ihnen und bewahren das Imperium vor dem Krieg.«
    Scolari atmete tief durch. Der Plan des Imperators war so unerhört, dass er vielleicht sogar funktionieren könnte. Sie würden an die Aliens herantreten, die bestmöglichen Bedingungen aushandeln und die Kontrolle behalten. Sie lächelte.
    »Ein ausgezeichneter Plan, Euer Hoheit. Captain … halten Sie sich bereit, den Orbit zu verlassen.«
    Orden werden häufig Leuten verliehen, die gewaltigen Mist bauen … und sich dann höllisch anstrengen, um aus dem Schlamassel wieder rauszukommen.
    Lieutenant Colonel »Smoker Six« Metrie

    US-Army
    Irgendwo in Saudi Arabien, Planet Erde
    Standardjahr 1991
    Planet Algeron Imperium der Menschheit
    Lockeres Geröll rutschte unter den Hufen des Dooths weg, das Tier scheute vor dem Abgrund, und Wegfern Hartmann fluchte. Der Schnee war in Eisregen übergegangen und tränkte das Tuch, das er sich um seine untere Gesichtshälfte gebunden hatte.
    Das Dooth fand festeren Boden unter den Füßen und bockte. Der Häuptling riss den Kopf des Tiers herum und trat ihm in die Seiten. Langsam und unter protestierendem Grunzen arbeitete das Dooth sich den steilen Pfad hinauf. Auf Ha.rtma.nns rechter Seite konnte man an den Felsen die Spuren uralter Werkzeuge erkennen, das Vermächtnis längst toter Ahnen.
    Er war wütend auf Windsüß, dass sie den Menschen nach hier oben geführt und ihn damit gezwungen hatte, ihm zu folgen. Für so etwas war er zu alt und außerdem sah er in solchen Pfaden überhaupt keinen Sinn, weil sie ja schließlich unvermeidbar auf irgendeinem hohen, felsigen Plateau endeten.
    Trotzdem hatte das ganze einen gewissen Sinn, vermutete er, und deshalb bot das Hochland, auch wenn es noch so unwegsam war, in gewisser Weise Zuflucht. Schließlich mussten sie ja Banditen aus dem Weg gehen und sich vor der Legion verbergen.
    Ein Felsvorsprung behinderte ihn. Hartmann ließ die Zügel locker, überließ es seinem Dooth, an dem Hindernis vorbeizukommen, und griff erst anschließend wieder in die Zügel. Jetzt wurde der Pfad ein wenig breiter, und der Naa wollte dem Tier schon die Fersen geben, als ein Gewehrschuss peitschte. Ein Steinbrocken flog in die Höhe und purzelte davon.
    »Keinen Schritt weiter.«
    Hartmann zog die Zügel an. Das Dooth kam zum Stillstand. Der Häuptling hielt die Hände mit den Handflächen nach vorn in Brusthöhe. Der Wind riss ihm die Worte von den Lippen.
    »Das ist nicht gerade die Art Begrüßung, die ich von meinem künftigen Schwiegersohn erwarte!«
    Nach einer kurzen Pause kam der nächste Befehl. »Das Tuch vom Gesicht!«
    Hartmann kam der Aufforderung nach und spürte, wie hundert

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