Der Auftrag
gebilligt. Die bevorstehende Schlacht würde ihm die ideale Gelegenheit bieten, die Verräter Moder-Ta, die Speerkommandeure Zwei und Fünf und den Menschen Baldwin loszuwerden. Ja, das Leben war gut zu ihm.
Poseen-Ka stellte das Terrarium auf seinen Schreibtisch, stand auf und ging zu der Sichtluke, die eine Wand seiner Kabine zierte. Der Planet Algeron füllte sie fast ganz. Es war ein ungewohnlicher Planet, mit einem einzigen
Kontinent, der die ganze Welt umspannte, und einem mächtigen Bergmassiv am Äquator. Und so sehr Algeron sich auch von Hudatha unterschied, gab es doch auch Ähnlichkeiten. So viele sogar, dass es sich möglicherweise lohnen würde, den Planeten zu kolonisieren, und das veranlasste Poseen-Ka dazu, den Einsatz von Kernwaffen zu verbieten und einen konventionellen Angriff anzuordnen.
Dass die Hauptmilitärbasis des Planeten bereits von einer menschlichen Flotte zerstört worden war, nahm ihm zwar einen Teil des Spaßes, aber die Aufklärungseinheiten versicherten ihm, dass viele Soldaten entkommen waren und glaubwürdigen Widerstand leisten würden.
Und er wusste auch, dass dieses Kontingent Menschen über dieselbe Art von Cyborgs verfügte, die bei der Zerstörung von Speer Drei und der Verteidigung von Außenposten wie dem auf Frio II eine wichtige Rolle gespielt hatten.
Ja, er freute sich auf die bevorstehende Schlacht, musste aber vorsichtig sein. Die Menschen hatten sich in der Vergangenheit als höchst findig erwiesen und würden auf eigenem Land kämpfen. Er hatte anderen zum Vorwurf gemacht, dass sie nicht vorsichtig genug gewesen waren, und musste sich jetzt davor hüten, seinerseits zu siegessicher zu sein. Und deshalb würde er mit dem massierten Angriff warten, den der unglückliche Niber-Ba hätte starten sollen, aber unterlassen hatte, bis seine ganze Flotte aus dem Hyperraum aufgetaucht war.
Dennoch konnte sich der Hudathaner einer Anwandlung von Optimismus nicht erwehren und gestattete sich deshalb ein paar zusätzliche Minuten mit dem Terrarium.
Die Klimaanlage flüsterte unablässig, die Lichter leuchteten unverwandt, und die Minuten schleppten sich mit gnadenloser Präzision dahin. Die Aliens waren jetzt seit einiger Zeit im Orbit, sammelten ihre Streitkräfte und bereiteten sich darauf vor, die Legion von Algeron zu vertreiben. Bis jetzt hatte es keinerlei Versuche einer Kontaktaufnahme gegeben, man hatte ihnen keine Bedingungen für die Kapitulation angeboten, dafür hatte sich ein ständiger Strom hudathanischer Späher, Roboter und Spionageaugen auf den Planeten geschlichen.
Das und die Tatsache, dass St. James jetzt seit Wochen in der mobilen Kommandostation lebte, machte ihn müde und reizbar. Natashas Anwesenheit steigerte seine üble Laune noch, weil er es vorgezogen hätte, seine Zeit mit ihr zu verbringen statt mit seiner Arbeit. Und deshalb reagierte er ziemlich mürrisch, als die Komm Tech auf ihn zutrat.
»Was gibt’s?«
Die Komm Tech, eine Veteranin mit zehn Jahren Erfahrung, zuckte mit keiner Wimper. »Eine merkwürdige Situation, Sir. Ein Mann, der sich als Ex-Sergeant Major William Booly identifiziert hat, hat Netz Drei geknackt. Wir haben festgestellt, dass er fahnenflüchtig ist, und genügend Fragen gestellt, um seine Identität zu bestätigen. Er möchte mit Ihnen sprechen.«
St. James’ Gesicht verfinsterte sich. »Aber wie?«
»Er hat sich den Weg bis hinunter zu Relaisstation 856-K gegraben, die Minen dort entschärft und das Funkgerät benutzt. Anscheinend hat er die Patrouille geführt, die seinerzeit diese Einheit vergraben hat.«
»Sagen Sie ihm, dass er sich selbst erschießen soll. Das würde uns die Mühe sparen.«
Die Komm Tech ließ sich nicht unterkriegen. »Er behauptet, für die Vereinigten Stämme zu sprechen, Sir.«
»Stämme? Vereinigt? Seit wann?«
Die Frau zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Sir. Der Sergeant Major behauptet, dass sie sich zusammengetan haben und bereit sind, gegen die Hudathaner zu kämpfen.«
Konnte das wahr sein? Das würde einen ganz erheblichen Unterschied machen. St. James spürte, wie die Müdigkeit von ihm abfiel.
»Ich werde mit ihm sprechen. Welcher Kanal?«
»Sechs, Sir.«
St. James drückte einen Knopf und sprach in sein Mikrofon.
»Booly?«
Die Stimme am anderen Ende klang so klar und deutlich, als ob Booly ihm gegenüber säße.
»Hallo, General. Danke, dass Sie den Anruf annehmen.«
»Was soll der Unfug von wegen Vereinigte Stämme und gegen die Hudathaner kämpfen?«
Die
Weitere Kostenlose Bücher