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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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ein zweiter rechts. Keiner der Räume war versperrt.
    Mosby und Logan gingen die Dinge etwas anders an. Sie beobachtete, während er die Türen öffnete. Ein Raum nach dem anderen erwies sich als leer. Die Räumlichkeiten des Imperators lagen unmittelbar vor ihnen. Mosby spürte, wie ihr Herzschlag sich ein wenig beschleunigte. Der Cyborg öffnete die Doppeltüren und trat ein. Sie folgte ihm.
    Der Raum, in dem der Imperator Chien-Chu, Scolari, Worthington und sie empfangen hatte, sah noch genauso aus wie an jenem Abend, nur dass das gasgespeiste Feuer gelöscht worden war und durch die rechteckigen Fenster Licht hereinströmte. Ansonsten war der Raum leer. Sie empfand Enttäuschung und wusste, dass das unsinnig war. Etwas summte. Logan drehte sich zu dem Geräusch herum und hob seine Waffen. Mosby zog die Pistole. Ein Teil der Bücherwand schob sich zur Seite, und der Imperator trat in den Raum. Er trug eine Art Pyjama und sah so gut aus wie auf seinen Bildern. Er lächelte, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, in seinen persönlichen Gemächern einen General und einen Trooper II anzutreffen.
    »General Mosby . wie nett von Ihnen, dass Sie vorbeikommen. Ich sehe, Sie haben trainiert. Möchten Sie unsere Fitnessräume sehen?«
    Gefühle der widersprüchlichsten Art jagten durch
    Mosbys Bewusstsein: der Schock seines unerwarteten Erscheinens, dieselbe Art physischer Anziehung, die sie schon früher verspürt hatte, und Enttäuschung, als ihr klar wurde, dass das nicht wirklich erwar. Der Klon mochte zwar wie der Imperator aussehen, führte aber ein wesentlich behüteteres Leben und strahlte die schlichte Wesensart eines Kindes aus. Sie erinnerte sich an einige der Dinge, die sie zu dritt gemacht hatten, und wurde rot.
    »Wo ist der Imperator? Der echte?«
    Der Klon schob eine seiner sorgfältig gezupften Augenbrauen hoch und zuckte die Achseln. »Er sagt mir nur selten, was er vorhat.«
    Mosby überlegte kurz und hob dann ihre Waffe. »Sie stehen unter Arrest. Gehen Sie in den Flur.«
    Der Klon runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Weil ich schieße, wenn Sie es nicht tun.«
    Der Klon bewegte sich in Richtung Flur und sah die Legionäre an. »Werden Sie mich töten? Er droht mir die ganze Zeit damit, dass er mich töten wird.«
    Mosby schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe vor, Sie so zu benutzen, wie er das getan hat.«
    »Und dann?«
    »Und dann können Sie tun, wozu Sie Lust haben … bloß nicht in die Politik gehen, natürlich.«
    »Oh«, antwortete der Klon vergnügt. »Das macht sicher Spaß.«
    Die Yacht des Imperators hatte die Größe eines Schlachtschiffs und war ebenso schwer bewaffnet. Sie waren gerade an Bord gegangen und zur Einsatzzentrale unterwegs, als die ersten schlechten Nachrichten eintrafen. Ein pickelgesichtiger Fähnrich brachte sie in Gestalt eines Ausdrucks. Zwei Marines hielten ihn auf, ließen ihn dann aber durch.
    »Eine Nachricht vom Captain, Admiral. Gerade reingekommen.«
    Scolari riss dem Fähnrich das Blatt aus der Hand, sah zum Imperator hinüber, entdeckte aber keine Anzeichen von Interesse. Sie seufzte. Dann las sie, was auf dem Blatt stand, und las dann ein zweites Mal. Das war alles andere als eine gute Nachricht. Vor Algeron waren Schiffe aus dem Hyperraum gekommen. Ihre Späher hatten sich an sie herangeschlichen, um mehr zu erfahren, und waren auf die Vorhut eines hudathanischen Einsatzkommandos gestoßen. Einer ihrer Späher war vernichtet worden. Der andere hatte einen Nachrichtentorpedo abgesetzt und war geflohen. Ob ihm die Flucht gelungen war war unbekannt.
    Verdammt! Die Hudathaner würden das, was von der Legion übrig geblieben war, erledigen und dann zum Herzen des Imperiums vorstoßen. Und dort würden sie statt der gewaltigen Flotte, die sie erwartet hatten, bloß leichte Beute vorfinden.
    Wachen nahmen Haltung an, als sie die Einsatzzentrale betraten, und der Kapitän des Schiffes erhob sich, um sie zu begrüßen. Er war ein hoch gewachsener, schlanker Mann in mittleren Jahren mit dem salbungsvollen Gehabe eines Bestattungsunternehmers. Er eilte ihnen entgegen.
    »Euer Hoheit! Admiral Scolari! Willkommen an Bord. Die Crew ist durch Ihre Anwesenheit geehrt. Ich werde
    alles in meiner Macht Stehende tun, um .«
    »Halten Sie den Mund«, knurrte Scolari. »Ich habe jetzt keine Zeit für diesen arschkriecherischen Quatsch.«
    Ein weiblicher Offizier des Nachrichtendienstes schob sich nach vorne. »Captain?«
    Immer noch unter dem Eindruck von Scolaris

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