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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Biegung ein Hinterhalt auf sie warten konnte.
    »Saubere Arbeit«, sagte Roller sarkastisch. »Damit wissen die jetzt wenigstens, wo wir sind. Nächstes Mal kannst du ja eine Signalrakete hochjagen. Das erleichtert ihnen dann die Arbeit.«
    Booly blieb stumm, und das bedeutete, dass er der gleichen Ansicht war. Villain verfluchte ihre Dummheit. Natürlich! Warum das Maschinengewehr benutzen, wo die Laserkanone doch das Gleiche bewirkt hätte? Die machte relativ wenig Lärm. Und weshalb überhaupt schießen? Es war doch bloß ein Pook gewesen, zum Teufel, nicht viel gefährlicher als ein wilder Hund.
    Sie erinnerte sich daran, dass Booly die Patrouille angewiesen hatte, »auf alles zu schießen, das sich bewegt«, dass man sie nie gefragt hatte, ob sie Soldat sein wollte, aber dann tat sie die Entschuldigungen ebenso schnell wieder ab, wie sie sich eingestellt hatten. Sie hatte Mist gebaut. Ganz einfach Mist.
    Wegweit Hartmann sah den ersten Schimmer der Morgendämmerung im Osten. Das selbst gefertigte Periskop, das aus dem Sand ragte, beeinträchtigte die Sicht etwas, aber es reichte aus. An diesem Punkt war der neue Tag nicht viel mehr als ein schwaches Rosa, das die Erde vom Himmel abgrenzte. Gut. Die Menschen würden die Todeszone beim ersten Licht betreten, in einer Zeit, wo einen die Augen täuschten und man Fehler machte.
    Er drehte das Periskop etwas zur Seite, um die Stelle zu untersuchen, wo der Canon in die Wüste mündete. Nirgends waren Anzeichen der Stolperdrähte, der Waffengruben und der Krieger zu erkennen, die sich dort versteckt hielten. Alle befanden sich unter der Erde, durch eine Schicht gleichmäßig kalten Sands vor IR-Detektoren abgeschirmt, und warteten auf sein Signal.
    Er zuckte unwillkürlich zusammen, als seine Ohren das dumpfe Wumm, Wumm, Wumm von schwerem Maschinengewehrfeuer aufnahmen. Hatte man sie entdeckt? Nein, die Laute waren gedämpft und deuteten darauf hin, dass die Legionäre wenigstens noch einen halben Kak entfernt waren.
    Was war da passiert? Waren die Menschen auf irgendwelche echte Gesetzlose gestoßen? Nein, das war unmöglich. Seine Späher hätten sie sonst gefunden und sie schon vor Stunden erledigt. Ein Irrtum also, ein Fehler von der Art, wie die Jungen ihn machen, etwas, was nichts mit ihm oder seinen Kriegern zu tun hatte.
    Beruhigt schloss Hartmann die Augen, versuchte das Insekt zu ignorieren, das sich hinter seinem rechten Ohr niedergelassen hatte, und wartete. Dem Geräusch des Maschinengewehrfeuers nach zu schließen sollte es nicht mehr lange dauern.
    Villain spürte, wie ihre Laune sich besserte, als sie um die letzte Biegung des Canons kamen und die Wüste dahinter sahen. Im Gegensatz zu der Enge der Schlucht war das ein herrlicher Anblick. Die aufgehende Sonne hatte alles mit einem rosa goldenen Schimmer überzogen und machte die Luft zauberhaft weich. Die fernen Hügel schienen auf einem Meer aus beinahe durchsichtigem Bodennebel zu schwimmen, und die Luft summte vom Geräusch wach gewordener Insekten.
    Villain genoss den Augenblick und ließ die Furcht hinter sich, als sie die Wüste betrat. Sie erfreute sich immer noch daran, als Wutu aus der Schlucht kam, ein letztes Mal nach
    hinten blickte und rückwärts in die Tötungszone schritt.
    Ein Krieger namens Witzeerzähler Riechtnicht spähte durch sein Periskop, wartete bis der Cyborg exakt den richtigen Punkt erreichte und legte dann einen Schalter um.
    Zwölf Kilo sorgfältig gehorteten Cyplex-Sprengstoffs detonierten unter gewaltigem Brüllen. Die Wucht der Explosion riss Wutu das rechte Bein und den rechten Arm ab. Was von seinem Körper übrig blieb, wurde hoch in die Luft geschleudert, fiel senkrecht herunter und traf mit dumpfem Dröhnen auf dem Boden auf.
    Riechtnicht stemmte sich hoch, aus der Senke heraus. Er hatte einen großen Sieg errungen und wollte sich daran erfreuen. Er lächelte zufrieden, als Wutu auf seine verletzte Seite rollte, sein Maschinengewehr aktivierte und einen Feuerstoß von fünf Schuss durch die Brust des Kriegers jagte. Anschließend jagte Wutu eine Garbe wie mit einem Wasserschlauch über das ganze Gelände und benutzte dann sein verbliebenes Bein, sich zentimeterweise vorzuschieben. Chemische Substanzen hatten den Schmerz für den Augenblick verdrängt, aber das würde nicht ewig anhalten.
    Booly ging eine Unzahl Dinge durch den Kopf. Die Erkenntnis, dass man ihn hereingelegt hatte, die Tatsache, dass es sich hier um einen regelrechten Stammesangriff handelte, und das

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