Der Auftrag
O’Brian konnte die Funken sehen. Jankolovich sah zu ihm herüber, nickte, und beide rannten los.
Villain blickte auf. Sie hatte kaum eine Wahl. Die Sonne hatte sich über den Horizont erhoben und brannte mit aller Kraft in die Videokameras, die ihr als Augen dienten. Sie befahl ihnen abzublenden, aber es passierte nichts.
Kugeln trafen ihren Brustbereich, prallten ab und pfiffen davon. Sie waren lästig, aber nicht lästiger als eine Hand voll Insekten. Nein, die Panzerfäuste fürchtete sie, eine noch, dann war sie erledigt. Sie fragte sich, wann sie zuschlagen würden. Wollten die Naa sie leiden lassen? Oder ging ihnen die Munition aus?
Links von ihr bewegte sich etwas. Sie hob mühsam den
Arm und feuerte. Ein Naa riss die Arme hoch und fiel nach hinten. Arschloch. Wie lange würde das noch so weitergehen?
Plötzlich war O’Brian da und Jankolovich auch. O’Brian sprach.
»Wir ziehen dein Modul, Nummer Zwei. schlaf gut.«
Villain versuchte zu nicken, stellte aber fest, dass ihr Kopf nicht funktionierte. Blaues Feuer hatte über ihr geblitzt, als Gunner Feuerschutz gegeben hatte. Villains Umgebung zuckte, schwankte und bewegte sich, als sie sie umdrehten. Das Letzte, was sie sah, waren Steine. Jeder hatte einen eigenen Schatten. Ein Käfer rannte von einem zum nächsten.
Jankolovich klappte einen Schutzdeckel auf, griff sich den roten, T-förmigen Handgriff und drehte ihn einmal ganz nach rechts. Dann zog er Villains biologisches Supportmodul an demselben Handgriff hinten aus ihrem mächtigen Kopf. Injektoren pumpten Betäubungsmittel in ihr Gehirn, und die Welt um sie wurde schwarz.
Eine mächtige Gestalt materialisierte neben den beiden Bios. O’Brian dankte im Geiste dafür. Rossif als zusätzlichen Schutz hier zu haben, würde den Rückweg zum Quad wesentlich sicherer machen.
Roller wartete bereits, als O’Brian und Jankolovich zurückkehrten. Sie rannten, so schnell sie konnten, warfen sich zu Boden und robbten die letzten paar Meter. Rings um sie spritzte der Sand auf, als Kugeln einschlugen.
Gunner richtete die Gatling auf die Stelle, von der der Beschuss kam, jagte eine lange Salve hinüber und sah zu, wie sich ein Steinbrocken in nichts auflöste. Der Naa hielt gerade eine Viertelsekunde stand. Pelz, Fleisch und Blut spritzte nach allen Seiten, als die Kugeln trafen.
Rossif und Jones stelzten nach vorn, feuerten ihre Geschosse auf die Felsen ab und legten dann mit Maschinengewehrfeuer nach.
O’Brian schob das biologische Supportmodul zu Roller. Wenn man von dem T-förmigen Griff und dem sechs-poligen Stecker an der Seite absah, sah der in mattem Oliv gehaltene Behälter wie eine Munitionskiste aus. Roller packte das Modul und deutete auf die Luke.
»Schau, dass du reinkommst! Wir hauen ab.«
O’Brian und Jankolovich ließen sich in ihre gepolsterten Sitze fallen und schnallten sich an. Roller kam herein, und die Luke schob sich zu. Kugeln prallten gegen die Panzerung des Quad.
Roller ließ sich in einen Sitz sinken. Sein Helm war gesprungen, ein Stück Schrapnell hatte ihn getroffen. Blut strömte ihm über das Gesicht.
O’Brians Stimme klang angespannt. »Wo sind Wismer, Kato und Imai?«
Roller wischte sich mit dem Arm über die Stirn. »Tot. Wie Wutu auch.«
»Und der Sergeant Major?«
»Tot.«
»Scheiße.«
»Kannst du laut sagen.«
Roller schaltete sein Funkgerät ein. »Also gut, Gunner . schaff uns hier raus.«
Gunner hatte den Befehl erwartet und schob sich in einer einzigen fließenden Bewegung in die Höhe. Explosiv-granaten zuckten über seine Panzerung. Er taumelte unter dem Aufprall, verfluchte sein verdammtes Glück, das ihn immer noch am Leben hielt, und folgte Rossif aus der Todeszone. Dies war der Augenblick, in dem er seine gewaltige Feuerkraft zur Geltung bringen konnte, und das tat der Cyborg auch.
Alle vier Energiekanonen spien kohärentes Licht, die Gatling brüllte, Raketengeschosse jagten nach allen Richtungen davon, Granaten flogen in den Himmel, und aus den Generatoren quoll Rauch.
Hartmann begriff, was da ablief, und erteilte die notwendigen Befehle. »Die Menschen sind im Begriff, sich zurückzuziehen. Lasst sie abziehen. Es ist unmöglich, den vierbeinigen Cyborg zu besiegen. Genug Blut hat den Sand besudelt.«
Ein paar hartnäckige Krieger jagten trotzdem ihre noch verbliebenen Geschosse hinaus, aber sie verfehlten entweder ihr Ziel oder explodierten wirkungslos an Gunners Panzerung. Minuten später waren die Menschen verschwunden, und nur die
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