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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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sich also, vorsichtig zu sein.
    Eine verborgene Waage registrierte Gunners Gewicht, Scanner bestätigten, dass er ein Cyborg war, dann öffnete ein Computer die Tür.
    Die Gaststube war ein großer, kreisförmiger Raum, der nur schummrig beleuchtet war, an einigen Stellen sichtbare Stützpfeiler hatte und dessen Boden aus gestampfter Erde bestand. Es gab ein Holosystem, das eine ganze Wand einnahm, aber die meisten Kunden interessierten sich wenig für Bio-Dramas, Porno, Sport oder Tanz, und deshalb zeigte Foss alte Nachrichten, Features über die Geschichte der Legion und Landschaftsszenen von einer Vielzahl imperialer Planeten. Eine ganze Anzahl Cyborgs mochte freilich Musik, und deshalb war das Soundsystem eingeschaltet und sendete für die, die Musik empfangen wollten.
    Cyborgs brauchen kaum Sitzgelegenheiten, und deshalb gab es in dem Saal - mit Ausnahme einiger ungewöhnlich hoher Kartentische - kaum Mobiliar. Dafür gab es Wandschmuck, darunter auch das eine ganze Wand einnehmende Symbol des l st REC, eine beachtliche Anordnung erbeuteter Waffen und einen ausgestopften Naa, der unter dem Namen »Chiefy« bekannt war. Die unglücksselige Leiche wurde zwar unterschiedlich als Naa Häuptling, Bandit und Philosoph ausgegeben, hatte aber tatsächlich einem Tagelöhner gehört, der während der Bauarbeiten an Fort Camerone von einem Truck überfahren worden war und dessen Leiche Angehörige der Pioniertruppe der Legion präpariert hatten. Wie Foss zu dem denkwürdigen Stück gekommen war und weshalb er es aufgestellt hatte, würde wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
    Das Lokal war voll. Es gab Unmengen von Trooper IIs, ein paar Trooper Is, eine Anzahl Spinnengestalten und zwei Flieger außer Dienst. Sie hatten storchenähnliche Beine, einen schlanken Körper und Flügel für den Fall, dass es notwendig wäre, aus irgendwelchen Flugzeugen auszusteigen.
    Der Großteil der Gäste war per Interface mit irgendwelchen virtuellen Spielszenarien verkoppelt, spielte altmodische Kartenspiele oder unterhielt sich einfach. Das Hauptgesprächsthema war der Krieg mit den Hudathanern. Alle waren überzeugt, dass die Legion bald zum Einsatz kommen würde; die Frage war, wann und ganz besonders wo.
    Einen Teil der Gespräche konnten alle hören, aber einige liefen auch über Kanal 3. Jegliche Unterhaltung kam zum Stillstand, als die Tür sich öffnete, wurde aber gleich wieder fortgesetzt, als Gunner den Raum betrat. Er war in Fossy’s Place wohl bekannt, ein akzeptiertes, wenn auch etwas exzentrisches Mitglied der Stammklientel.
    Es gab die üblichen Begrüßungen, Beleidigungen und albernen Bemerkungen. Gunner gab darauf angemessen
    Antwort, bahnte sich seinen Weg zwischen den weit auseinander gezogenen Tischen und strebte auf die Nische zu, wo gewöhnlich Foss zu sitzen pflegte.
    Foss war ein mittelgroßer Mann undefinierbaren Alters. Er war fast ganz kahl und hatte eine nicht angezündete Zigarre zwischen den Zähnen. Er blickte von seinem Computer auf. Das Begrüßungsritual war stets dasselbe.
    »Hi, Gunner. Wie läuft’s denn?«
    »Beschissen. Und bei dir?«
    »Beschissen, aber so ist’s nun mal im Leben. Das Übliche?«
    »Yeah.«
    Foss sah auf seine Konsole und tippte mit den Zeigefingern auf die Tasten. »Ich habe von dem Überfall gehört. tut mir Leid, dass du überlebt hast.«
    »Mir auch«, erwiderte Gunner, »allmählich kommt es so weit, dass man in dieser Truppe nicht einmal mehr umgebracht werden kann.«
    Foss grinste. »Na ja, so wie es aussieht, haben wir ja mit irgendwelchen Geeks Krieg. Vielleicht tun die dir den Gefallen und machen dich alle.«
    »Hoffen wir’s«, meinte Gunner, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. »Welches Zimmer?«
    »Nummer sechs. und das kostet fünfzig Imperials.«
    »Setz mir’s auf die Rechnung.«
    Foss seufzte. »Du kriegst bei mir keinen Kredit mehr. Schließlich hast du mächtige Schulden.«
    »Für die bin ich gut.«
    Wieder seufzte Foss. »Okay, aber dann fang bald mit Abzahlen an, ja? Versprochen?«
    »Okay.«
    »Gut. Viel Spaß dann.«
    Foss sah dem Cyborg nach, wie dieser eine dunkle Rampe hinunterging. Er schüttelte verwundert den Kopf. Gunner war ein seltsamer Typ, selbst für einen Cyborg, und irgendwie tat er ihm Leid.
    Gunner blieb vor Zimmer sechs stehen, wartete, bis die Tür sich zischend, öffnete, und glitt dann hinein. Der Raum war nur schwach beleuchtet und enthielt keinerlei Mobiliar.
    »Hallo«, sagte die Stimme, »willkommen beim Dream

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