Der Augenblick der Liebe
Frederick fragt, ob für seine Frau Evelyn, die genau so weit ist wie Beate, heute die Green Card, die endgültige Arbeitserlaubnis, gekommen sei. Jane: Evelyn habe die doch schon am Vormittag abgeholt. Jane zu ihr: Das hat er gewußt. Der hat das nur gefragt, um Beate zu ärgern. Jetzt mußte geweint werden. Mit verheultem Gesicht zum Graduate Student Meeting. Und gleich wieder raus. Zu Rosenne. Bevor sie etwas von sich sagen kann, muß er mitteilen, daß er in seinem NietzscheKurs mehr als hundert Studenten hat. Sie hat zum Glück die Sonnenbrille vor ihren verquollenen Augen. Aber Rosenne sagt dann, er werde helfen. Im FakultätsCasino zwei Martini Extra Dry. Ein Cheeseburger. Rick Hardy kommt samt Tablett an ihren Tisch, benimmt sich demütig, wanzt sich richtig an, sie spürt, daß sie das brauchen kann. Bietet ihm an, ihn heimzufahren. Er hat ja, weil immer Elaine fuhr, nie einen Führerschein gemacht. Vor seinem Quartier reden sie weiter. Das heißt, Rick redet. Er redet und heult. Daß sie ihn nicht angezeigt hat wegen seiner Attacke, die keine war, aber ein Unsinn war es, eine Schwäche, ein totaler Ausrutscher, eine Jämmerlichkeit, die man sich nicht, die man sich niemals verzeihen kann, daß sie ihn aber nicht denunziert hat, daß sie sofort diesen Rückzieher gemacht hat, sie hätte ihn doch vernichten können, und hat¹s nicht getan, eine kann einen vernichten, und tut¹s nicht, wo gibt¹s denn so was, also wirklich, das sitzt bei ihm so tief oder traumatisch, tut auf jeden Fall weh, er hat das Gefühl, er müsse ihr irgendwann einmal die Hände um den Hals legen, um ihr zu beweisen, daß er diesen Griff eher zärtlich als drohend meine, ein bißchen Drohung gehört zu jeder Zärtlichkeit, ob sie das anders sehe? Jetzt protestierte die Nachbarin. Der Motor lief noch. Wurde abgestellt. Richard redete weiter. In dieser schürfenden Art. Bis kurz vor Mitternacht. Auch als er nichts mehr hatte in dieser schürfenden Art. Aber er hat immer etwas, das man nur von ihm erfahren kann. Wahrscheinlich wäre er, wenn er nicht andauernd die gesamte UNC ausspionieren müßte, längst HarvardProfessor. Wenn er dann aber ein paar Bytes aus seinen Nachrichtendateien aufmarschieren läßt, ahnt man, daß man eine Karriere genau so gut auf Nachrichten beschaffung wie auf Wissenschaft gründen kann. Und er weiß, was er wem zu servieren hat. Glen O. Rosenne ist also seit drei Jahren Klient von Dr. Douglas. So etwas läßt Rick Hardy verlauten unter der Rubrik: Wie du ja weißt. Und er weiß genau, wie sensationell diese Mitteilung wirkt. Und macht so weiter. Zwischen SueAnn Rosenne und dem Gatten Glen reime sich nichts mehr. Dr. Douglas habe erklärt, er sei mit seinem Latein bald am Ende. Natürlich wollte Beate jetzt mehr wissen. Wenn möglich, alles. Aber Rick war auch darin Meister. Für heute reicht¹s. Vielleicht schon bald mehr. Dann vielleicht sogar ALLES. Und drückte ihr die Hand, als wolle er nur den Unterschied zum Professor demonstrieren. Und ging. Als er verschwunden war, wollte sie den Pontiac starten. Aber der reagierte nur mit einem erbärmlichen Gurgeln. Die Batterie leer. Sie rannte hinter Rick her, der war schon im Haus verschwunden. Sie rannte zurück zum Auto. Der Schlüssel drin. Die Türen auf Schließen gedrückt. Zu Fuß heim. Morgen AAA anrufen. Mit Ersatzschlüssel hin. Warten bis die Batterie geladen ist.
Die Stelle in Vassar, die ihr in Aussicht gestellt worden war, wird nicht frei. Die Frau, die man dort loswerden
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