Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Zelle hierher geführt hatte, erschien in der Tür. »Ja, Meister?«
    »Bring diesen Penner zurück nach unten zu seinen Freunden, aber tu ihm nichts. Ich brauche ihn später noch in einem Stück.«
    »Jawohl, Meister.« Dornreck betrat den Raum und legte Jon- Tom eine mächtige Tatze auf die Schulter. »Gehen wir, Menschenmann.«
    Markus' Hohn verfolgte Jon-Tom, als er aus dem Raum geführt wurde. »Was ist 'n los, Junge? Gar keine bissigen Bemerkungen? Keine witzigen Retourkutschen? Ich dachte immer, ihr hättet auf alles 'ne Antwort. Habt ihr nicht? Habt ihr nicht!«
    Die Tür schlug hinter ihnen zu, doch als sie wieder auf die wartende Eskorte trafen und sich daranmachten, den Turm zu verlassen, meinte Jon-Tom, immer noch Markus den Unvermeidlichen zu hören, der hinter ihm wütete und tobte.
    Als man ihn wieder ins tiefe Innere des Quorumsgebäudes geleitete, zurück unter die Wasserlinie und in die Kellergewölbe, war Jon-Tom nicht sonderlich optimistisch. Irgendwie mußte er unbedingt an seine Duar kommen. Die einzige Möglichkeit, diesen Westentaschendiktator Markle Kratzmeier zu stürzen, war durch Magie.
    Und ohne die Duar hatte er auch nicht die geringste Chance gegen diesen Fleischberg von einem Bären, Prugg.
    »Aufmachen«, sagte der Jaguar zu dem Fledermäuserich. Jon- Tom sah seine Gefährten in einer Reihe am Gitter stehen. Anscheinend lasen sie das Scheitern seiner Mission von seinem Gesichtsausdruck ab, denn keiner von ihnen jubelte. Nur Oplode musterte ihn mit einem interesseähnlichen Ausdruck, als die Gittertür geöffnet und Jon-Tom unsanft in die Zelle geschoben wurde. Mit metallischem Scheppern, das durch die Dunkelheit hallte, schloß sich die Tür wieder.
    Wächter und Schlüsselbewahrer schritten wieder plaudernd die Treppe hinauf. Kaum waren sie verschwunden, scharten sich die Otter um ihn.
    »Na, Kumpel, wie ist es gelaufen?«
    »Was hast du in Erfahrung bringen können?« erkundigte sich Oplode neugierig.
    »Er ist tatsächlich aus meiner Welt, aber ich schäme mich, das zugeben zu müssen. Ich habe ihn zwar keine Magie ausüben sehen, aber ich zweifle nicht daran, daß er es kann. Dafür liegen in seinem Wohngemach zu viele Beweisstücke herum.«
    »Mir gegenüber hat er seine Fähigkeiten persönlich unter Beweis gestellt«, meinte Oplode leise.
    »Na und, was will er?« fragte Mudge.
    »Dasselbe, was jeder Talmi-Möchtegernkaiser will: alles. Das ist ein gefährlicher, verängstigter Bastard, der aufs Ganze geht, und das ist noch sehr schmeichelhaft ausgedrückt. Oh, er hat sich sogar einmal großmütig gegeben. Da hat er mir angeboten, mit seinem Leibwächter um meine Duar zu kämpfen.«
    »Prugg.« Dormurmur nickte wissend. »Ich halte zwar viel von dir, Menschenmann, aber in so einem Fall würde ich eher auf deinen Gegner setzen.«
    »Ich auch«, erwiderte Jon-Tom grimmig. »Gegen den zu gewinnen, das ist ungefähr so wahrscheinlich, wie Dornreck dazu zu bringen, uns fliehen zu lassen. Möglicherweise sogar noch viel unwahrscheinlicher.« Er blickte auf Mudge hinab.
    »Erinnerst du dich noch an den Rausschmeißer bei Madame Lorsha in Timswitz? Der ist dagegen das reinste Kleinkind.« Mudges Barthaare zuckten. »Klingt nicht besonders vielversprechend, Kumpel.«
    »Ist es auch nicht.« Er machte eine Pause. Irgend etwas hatte ihn schon beunruhigt, seit er die Zelle betreten hatte, doch bisher war er zu sehr damit beschäftigt gewesen, von seinem Besuch bei Markus zu erzählen, um darauf zu achten. Das tat er nun - und zuckte zusammen. »He, ich glaube, ich spüre einen...«
    Da legten sich klatschend drei pelzige Pfotenpaare auf seinen Mund und über den größten Teil seines Gesichts, was ihm völlig das Wort abschnitt. Memaw trat näher und legte die Finger auf die Lippen. Jon-Tom nickte langsam, und die Pfoten zogen sich wieder zurück.
    Memaw nahm ihn bei der Hand und zog ihn leise in die dunkelste Ecke der Zelle. Die anderen Otter gaben ihnen den Weg frei. In der gegenüberliegenden Zellecke war eine kleine Einbuchtung, weil die Zelle an dieser Stelle den Konturen der Außenmauer folgte. Dort erblickte Jon-Tom den Ursprung der Sache, die ihm zu schaffen gemacht hatte, seit er zu seinen Gefährten zurückgekehrt war.
    Ein stetiger Luftzug.
    Er kam aus einer Bodenpartie, wo man die Fliesen beseitigt hatte. Das Loch wurde gerade von den besten Gräbern der Otter in schnellem Tempo vergrößert. An der Wand stapelten sich ordentlich zerborstene Steine. Memaw zeigte

Weitere Kostenlose Bücher