Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
darauf.
    »Brüchig, vom Alter und der Feuchtigkeit. Quorly hat die 'ereinwe'ende Luft gewittert, und wir 'aben sie bis 'ier verfolgt. Dann ist es uns gelungen, die alten Steine abzu'eben.« Sie beugte sich zu vor und flüsterte besorgt: »Wie kommt ihr voran, meine Freunde?«
    Knorckel blickte zu ihnen auf. Sein Gesicht war von zerpulvertem Gestein und feuchtem Erdreich verschmiert, »'ier unten ist tatsächlich noch was, Mam. Ist nicht fest, ist aber auch kein Wasser.«
    »Riechen tut's nicht besonders gut«, meinte Mudge. Er hatte sich neben Jon-Tom gestellt, der darüber nachdachte, daß die Stimmungswechsel des Otters ebenso flink waren wie seine Finger. »Aber Luft ist es. Wo kommt die 'er?« Er beugte sich vor und versuchte, in das Loch hineinzuspähen. Doch die schaufelnden Pfoten und die wirbelnde Erde machten es schwer, etwas zu erkennen.
    »Vielleicht ein Ausgang«, murmelte Memaw und wagte kaum, darauf zu hoffen.
    Selryndi hatte sich zu ihnen gesellt, um zuzusehen. Das Eichhorn hüllte sich fester in seinen zerfetzten Mantel und schnüffelte. »Kann nicht sein. Das hier ist die unterste Ebene des Quorumsgebäudes.«
    »Nicht unbedingt, meine Freunde. »Was nicht mit dem Graben beschäftigt war, wandte sich zu Oplode um, dessen Gesichtsausdruck zum ersten Mal seinem Beinamen Ehre zu machen schien. Das an sich war für Jon-Tom schon ein Grund zur Hoffnung. »Es gibt da... Geschichten.« Seine weisen, glänzenden Augen huschten über das alte Gemäuer. »Der Quorumskomplex ist das größte Gebäude in Quasequa, und auch das älteste. Es heißt, daß damals, als es erbaut wurde, der See der Tränenreichen Perlen sich um ihn erhob, so daß das Verlies, in dem wir uns jetzt befinden, einmal oberhalb der Wasserlinie war.
    Deshalb ist durchaus denkbar, daß es weiter unten noch ältere Ebenen gibt.«
    Der Gräbertrupp arbeitete in Schichten, während die anderen aufmerksam die Treppe im Auge behielten. Ihre Energie und Entschlossenheit waren ein wunderbarer Anblick, außer wenn einer dem anderen in die Quere kam. Dann mußte Memaw einschreiten und den Streit beenden. Diese Zankereien waren zwar immer nur kurz und harmlos, dennoch kosteten sie kostbare Minuten. Niemand wußte, wann der Schließer oder Dornreck wiederkehren mochten, um ihre Zelle zu inspizieren.
    Jon-Tom war es ziemlich egal, was sich unter den zertrümmerten, feuchten Steinen befinden mochte. Es würde auf jeden Fall besser sein, als gegen Markus' Leibwächter kämpfen zu müssen.
    »Jetzt ist das Loch breit genug.« Frangel wischte sich die Pfoten an seinen kurzen Hosen ab. »Wer steigt jetzt als erster in die Grube?«
    »Ich«, sagte Memaw. Sasswise schob sie beiseite.
    »Nein, du nicht, Mam. Ich würde sagen, Schön'eit vor Schlau'eit.«
    »Genau das 'ab ich mir ja auch gesagt, meine Liebe«, konterte Memaw und erwiderte den Druck.
    Während die beiden sich stritten, sprang Flutzasarangelik (»aber den kannst du einfach Flutz nennen«) zwischen ihnen hindurch und verschwand im Loch. Die über ihm besorgt Wartenden hörten deutlich seinen leisen Aufprall.
    »Ist gar nicht so schlimm«, flüsterte er ihnen zu. »Ich bin in einer Art Tunnel. Am Boden fließt ein bißchen Wasser, und an manchen Stellen kann man es einsickern 'ören, aber ansonsten scheint er stabil genug zu sein.«
    »Wie groß ist er?« rief Mudge ihm zu.
    »Nicht besonders, 'n alter Abflußtunnel, schätze ich. Muß mich bücken, um nicht gegen die Decke zu stoßen.«
    Jon-Tom lief es eiskalt den Rücken herunter. Er hatte schon immer unter leichter Platzangst gelitten, und hier in dieser Welt hatte er mehr als genug Schwierigkeiten mit niedrigen Decken gehabt. Wenn Flutz sich schon bücken mußte, dann hieß es, daß er selbst entweder auf Händen und Füßen würde kriechen müssen oder es mit einem Entengang versuchen mußte. Und das auch noch durch einen engen Tunnel voller Wasser, unterhalb des Seespiegels, einem unbekannten Ziel entgegen.
    Und der Tunnel würde möglicherweise immer enger und niedriger werden, je weiter sie kamen, würde ihm nicht nur gegen die Beine, sondern auch gegen die Hüften drücken, bis er schließlich...
    Eine Hand knuffte ihn. »'e, Kumpel, geht's dir nicht gut?« Mudges Gesichtsausdruck spiegelte ernste Besorgnis wider.
    »Siehst mir 'n bißchen grün im Gesicht aus.«
    Jon-Tom machte mehrere lange, wohlabgemessene Atemzüge. «Ich bin schon in Ordnung. Gehen wir.«
    Quorly folgte auf Flutz, dann kamen Sasswise und Frangel an die Reihe. Selryndi

Weitere Kostenlose Bücher