Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Name ist Prugg. Vielleicht lasse ich dich mit ihm um deine Duar ringen. Nein, ich werd noch einen draufsetzen: Wenn du ihn schlägst, nehme ich dich als Partner an, fiftyfifty Gewinnverteilung, ohne Wenn und Aber. Wie gefällt dir das, Junge?« Bevor Jon-Tom etwas erwidern konnte, blickte Markus an ihm vorbei und stieß einen Pfiff aus.
    »He, Prugg! Komm raus, komm zu uns! Ich will dich diesem Schlaumeier hier vorstellen.«
    In der Dunkelheit im hinteren Teil des Raums regte sich etwas. Ein Teil der Wand drehte sich um seine Längsachse und gab eine riesige Gestalt frei, die ins Zimmer heraustrat. In seiner Tatze hielt sie mühelos eine Eisenkeule, die wie eine olympische Kugelhantel aussah, die man an einer Seite zu einem Knauf zusammengeschmolzen hatte. Ein zwei Zoll dicker lederner Harnisch bedeckte die Gestalt von der Brust bis zu den Oberschenkeln.
    Der Bär war fast zwei Meter achtzig groß und wog schätzungsweise an die eineinhalb Tonnen.
    »Gleich töten?« rumpelte er erwartungsvoll.
    »Nein, jetzt noch nicht...« Markus wandte sich wieder an Jon- Tom. »Na, wie steht's, Junge? Packst du den?«
    »Ach, kommen Sie!« sagte Jon-Tom beunruhigt. »Das ist nicht besonders komisch.«
    »Darauf kannst du deinen Klugscheißerkopf verwetten, daß es das nicht ist.« Markus' Lächeln verschwand, als er auf seinen Gefangenen zuging und dicht rechts neben ihm stehenblieb. »Ihr verdammten Collegejungs glaubt wohl, ihr hättet die Weisheit mit Löffeln gefressen, wie? Solange Mami und Papi für eure Schule aufkommen, für euer Auto und eure Techtelmechtel?«
    Tatsächlich war Jon-Tom zwei Teilzeitjobs nachgegangen, um sein Studium zu finanzieren, doch Markus gab ihm nicht die geringste Chance, einen Einwand vorzubringen.
    »Das hab ich nicht gehabt. Als ich zwölf war, da hab ich Gemüsekisten geschleppt, um mir Schuhe kaufen zu können. Salat, Tomaten, Gurken, Kürbisse, lauter so 'ne Scheiße. Glaubst du, ich hätte jemals einen Cent von dem Geld zu Gesicht bekommen?« Wütend schüttelte er den Kopf. »Das hat mir mein Alter abgenommen, um damit Fusel zu kaufen, damit er und meine Mutter davon jeden Samstagabend ausgehen und sich besaufen konnten.
    Wenn du eine von diesen Kisten hast fallenlassen und sie ging kaputt, da haben sie es dir vom Lohn abgezogen. Wenn die Gemüsegärtnereien in Zentral- und Süd-New-Jersey frische Ware angeliefert haben, da sind die eingebildeten Typen aus der Stadt gekommen, um für die Supermarktketten einzukaufen. Einmal habe ich mir eine von den Frauen angeguckt, die mit ihnen zusammen kamen, 'n echt gutes Weib mit langen Beinen und allem drum und dran.
    Na ja, jedenfalls hatte ich 'ne ganze Kiste Tomaten auf dem Buckel und hab sie fallenlassen. Das Zeug ist überall in der Gegend rumgespritzt. Ein bißchen davon ist auf die Schuhe von dieser Einkäuferin gespritzt, da haben sie mich dazu gezwungen, es vor allen Leuten wieder abzuwischen. Die anderen Burschen haben mich alle nur ausgelacht.
    Das habe ich nie vergessen, Junge. Hätte nie gedacht, daß ich mal Gelegenheit haben würde, das wieder wettzumachen - bis heute.«
    »Das war ich nicht«, erwiderte Jon-Tom so gelassen, wie er nur konnte. »Ich war nicht dabei. Wahrscheinlich war ich damals noch nicht mal auf der Welt.«
    »Na und? Was macht das für 'n Unterschied? Ihr intellektuellen Scheißer seid doch alle gleich. Glaubt immer, ihr wüßtet alles besser als andere. Ich geb dir 'ne bessere Chance, als deines gleichen sie mir damals gegeben haben. Ich geb dir nämlich die Chance, dir den Weg freizukämpfen.«
    Prugg lächelte dünn und stieß ein Grunzen aus, das wie ein Donnergrollen durch den Raum hallte.
    »Dann geben Sie mir wenigstens mein Instrument.«
    »Wozu, damit du vielleicht 'n bißchen Magie machen kannst? Damit du 'ne Ich-lös-mich-in-Luft-auf-Nummer abziehen kannst? Nee, nee, Junge, das schlag dir mal aus dem Kopf. Das hier ist meine Nummer, und die spiele ich, so gut es geht. Diese Würfel halte ich, es sei denn, das Schicksal reißt sie mir aus der Hand. Diesmal gehe ich aufs Ganze, und da brauche ich keinen Klugscheißer von zu Hause, der versucht, mir ins Revier zu pinkeln. Aber ich will dir sagen, was ich tun werde. Ich werde Prugg sagen, er soll nicht zu hart mit dir umspringen. Vielleicht bringt er dich ja nicht um. Vielleicht.« Dann blickte er zur Tür hinüber, als hätte Jon-Tom für ihn aufgehört, als menschliches Wesen zu existieren. »He, Dornreck! Komm rein!«
    Der Jaguar, der Jon-Tom aus der

Weitere Kostenlose Bücher