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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geschwiegen.
    »Hört mal her, ich weiß genausowenig, worüber ihr da redet, wie ich es bei Oplode wußte. Wie gesagt, ich bin bloß ein Bote.« Er deutete mit einer Flügelspitze auf das Papier in Clodsahamps Händen. »Eins hat mir Oplode allerdings verraten. Er meinte, wenn dieser Markus tatsächlich aus einer anderen Welt stammen sollte, dann müßte es ein Ort des Bösen und der Finsternis sein.« Beunruhigt musterte er Jon-Tom. »Und du sagst, daß du möglicherweise aus derselben Welt stammst?«
    »Vielleicht. Bisher gibt es allerdings noch keinen Grund für diese Annahme«, erwiderte Clodsahamp.
    »Na ja, er sieht ja wirklich ziemlich merkwürdig aus, aber nach allem, was ich aus den Beschreibungen weiß, ganz und gar nicht wie dieser Markus der Unvermeidliche.«
    »Wie soll er denn aussehen?« fragte Jon-Tom mit eifrigem Interesse.
    »Auf jeden Fall menschlich. Groß, aber viel kürzer als du. Dick, und älter. Hat nicht mehr viel Fell auf dem Kopf.«
    Jon-Tom nickte. »Ja, er könnte tatsächlich ein Ingenieur aus meiner Welt sein.«
    »Und es heißt, daß er noch immer die Kleider trägt, die er anhatte, als er in unsere Welt kam.«
    »Erzähl mir davon, beschreib sie mir! Trägt er Jeans-Hosen aus grobem blauem Stoff? Oder vielleicht einen Anzug mit einer großen, V-förmigen Öffnung vorne, mit einem weißen Hemd darunter und vielleicht einem langen Stoffstreifen, den er um den Hals gebunden hat?«
    »Nein«, meinte Pandro nachdenklich. »Die Beschreibung, die ich gehört habe, lautete etwas anders. Man hat mir erzählt, daß er völlig in irgendein schwarzes, feingewobenes und glattes Tuch gehüllt ist, mit einem dazu passenden Umhang und einem merkwürdigen schwarzen Turm auf dem Kopf, sowie einem Tropfen aus versteinertem Blut, den er immer über dem Herzen trägt.«
    »Das klingt nicht sehr vertraut«, entgegnete Jon-Tom schleppend. Und dabei war er sich doch so sicher gewesen!
    »Vielleicht also wirklich aus einer anderen Welt, aber nicht unbedingt aus deiner«, sagte Clodsahamp zu ihm. »Interessant. Nicht unbedingt gefährlich, aber interessant.«
    »Selbst wenn er aus deiner Welt sein sollte«, meinte Pandro zu Jon-Tom, »würde ich nicht darauf zählen, daß er dir dabei hilft, wieder nach Hause zu kommen, wo immer das sein mag. Nach dem, was Oplode sagt, hilft dieser Magier niemandem außer sich selbst.«
    »Vielleicht weil er Angst hat«, warf Jon-Tom ein. »Vielleicht können wir beide zusammenarbeiten, um wieder zurückzukehren, und er erweist sich als viel harmloser, als wir vorher geglaubt haben.«
    »Wenn du ihn dazu bringen kannst zu verschwinden, wird dir ganz Quasequa äußerst dankbar sein, auch wenn du dir dadurch selbst helfen solltest«, entgegnete Pandro. Er zögerte. »Oplode hat zwar nichts davon erzählt, aber es gibt Gerüchte, daß dieser Markus planen soll, das Quorum abzuschaffen, um sich selbst zum Kaiser oder König oder so etwas auszurufen. Das wäre eine Katastrophe für Quasequa. Wir haben keine Tradition mächtiger Alleinherrscher. Ich glaube, Oplode der Schlaue will darauf hinaus, daß es jetzt noch Zeit ist, dem Neuankömmling das Handwerk zu legen, bevor er seine bösen Vorhaben in die Tat umsetzen kann.«
    »Sofern er tatsächlich Böses vorhaben sollte. Es könnte ebensogut sein, daß hier nur der Verfolgungswahn deines Dienstherrn am Werk ist.«
    »Oplode meinte, daß du das schon spüren würdest, Herr. Er sagte, du seist weise und klug, tapfer und kühn.«
    Clodsahamp nahm die Brille ab und putzte sie, während er sprach. »Ich erinnere mich, daß dieser Oplode schon als Schüler ein ziemlicher Stümper war, was präzise Beschreibungen angeht.«
    »Ich wünschte, ich könnte euch mehr sagen, meine Herren, aber ich bin nur ein einfacher Bote.«
    »Du hast schon mehr geleistet, als man von dir hätte erwarten dürfen.«
    »Also wirst du Hilfe schicken?« fragte Pandro hoffnungsvoll.
    »Gewiß werde ich das.«
    »Dann wirst du also selbst kommen?«
    »Ich werde Hilfe schicken«, erwiderte Clodsahamp mit Entschiedenheit. »Das kannst du Oplode mitteilen. Ich bin überzeugt davon, daß er irgendeine Antwort erwartet, und das sollte ihn aufheitern. Was die Einzelheiten angeht, so ziehe ich es allerdings vor, meine Taktik keinem gemieteten Helfer zu offenbaren.«
    »Ich verstehe, mein Herr«, sagte Pandro, verneigte sich und leerte sein Glas. Dann stellte er es beiseite und schritt zur Tür.
    »Noch irgendwelche weitere Botschaften, mein Herr?«
    »Sorbl. Sorbl!«

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