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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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tatsächlich sehr mächtig.« Er faltete die Blätter zusammen.
    »Das geht mich nichts an. Ich mische mich nicht in die Schwierigkeiten anderer Hexer ein. Oplode gibt zu, daß dieser Markus ihn bei einem Kampf der Talente geschlagen hat. Diese ›Befürchtungen‹ , von denen er da spricht, sind möglicherweise nur eine Widerspiegelung seiner eigenen Enttäuschung. Und er schreibt auch nur von Sorgen und Vermutungen, nicht aber von irgendeiner tatsächlichen Bedrohung. Ich kann keinen Grund für eine derartige Panik erkennen. Dieser Markus hat doch nicht irgendein Terrorregime oder eine Inquisition oder irgend etwas ähnlich überflüssiges eingeführt, seit er Oplodes Amt übernommen hat, oder?«
    »Nein, Meister«, gab Pandro zu. »Für den Durchschnittsbürger hat sich nichts geändert. Zumindest nicht daß ich wüßte. Allerdings«, fügte er nachdenklich hinzu, »bin ich selbst auf meinem Flug hierher angegriffen worden, und der Wald, in dem ich auf meine Angreifer traf, ist nicht eben für eine große Dämonenkolonie bekannt.«
    »Davon weiß ich nichts«, murmelte Clodsahamp. »In diesem Teil der Welt kenne ich mich nicht aus. Was hältst du davon, Jon-Tom?«
    Während Pandro schweigend und abwartend dastand, diskutierten Hexer und Bannsänger die Angelegenheit. Wenn gleich der Rabe nicht eben ein erfahrener Beurteiler hexerischer Qualitäten war, hätte er auf Befragen zugeben müssen, daß Oplode wahrscheinlich auf dem Holzweg war, wenn er glaubte, daß dieser Haufen hier ihm Hilfe zuteilwerden lassen würde. Der Lehrling, der ihn eingelassen hatte, war ganz offensichtlich ein Säufer, der Schildkröt wirkte leicht senil, und der hochgewachsene Mensch schien dem kosmopolitischen Pandro doch etwas von einem Hinterwäldler an sich zu haben.
    Aber Oplode der Schlaue wußte andererseits vermutlich recht genau, was er tat, als er ihn hierher entsandt hatte. Und worüber debattierten die denn überhaupt?
    »Ich sage Ihnen, dieser Typ stammt aus meiner eigenen Welt, aus meiner Heimat!« sagte Jon-Tom gerade. »Das muß er einfach. Ist durch einen Zufall hierher befördert worden, genau wie ich.«
    »In letzter Zeit hat es keinerlei Ätherstörungen gegeben wie damals, als ich dich herübergeschafft habe«, wandte Clodsahamp ein.
    »Vielleicht ist er auf andere Weise hierher gelangt. Kennen Sie etwa jeden Verbindungsweg zwischen den Dimensionen?«
    »Nein«, gab Clodsahamp etwas pikiert zu. »Wie gesagt, möglich ist alles. Ich meine ja nur, daß es keinerlei Hinweise darauf gibt, daß dieser Markus der Unvermeidliche aus deiner Welt stammen muß. Zum einen scheint der Bursche Oplode zufolge seine Magie schon eine ganze Weile ausgeübt zu haben, während du deine Befähigung zum Bannsänger rein zufällig entdeckt hast, und auch erst, nachdem du dich hier schon eine Weile aufgehalten hattest. Außerdem kann dieses ganze Blabla über eine Herkunft aus einer anderen Welt auch nur die typische Schau eines Hexers sein, der die leichtgläubigen Quasequianer beeindrucken und einschüchtern will. Es gibt viele Menschen in dieser Welt, wie du sehr wohl weißt. Dieser Markus ist möglicherweise gar kein transdimensionaler Reisender, sondern einfach nur ein gerissener Märchenerzähler. Vergiß nicht, mein Junge, daß deine Materialisation hier nur ein Zufall war.«
    »Vielleicht haben wir es hier aber nicht mit einem Zufall zu tun«, beharrte Jon-Tom. »Vielleicht hat irgendein Hexer aus einer anderen Welt eine Möglichkeit entdeckt, wie er aus eigener Kraft in diese hier gelangen konnte.«
    »Soweit ich mich erinnere, gibt es in deiner eigenen Welt doch gar keine Hexer.«
    Jon-Tom sackte zusammen. »Ich weiß. Aber vielleicht war er auch irgend etwas anderes. Vielleicht ist er ein Ingenieur, wofür Sie mich ja ursprünglich auch gehalten haben. Möglicherweise kann er hier zaubern, indem er irgendwelche Ingenieursformeln aufsagt oder so. Worum es eigentlich geht, ist, daß ich es unbedingt wissen muß! Verstehen Sie das denn nicht, Clodsahamp? Wenn er absichtlich hierhergekommen sein sollte, dann kann er auf gleichem Weg vielleicht zurück gelangen. Wenn wir zwei zusammenarbeiten, gelingt uns möglicherweise beiden die Rückkehr!«
    Clodsahamp nickte. »Ich habe mir schon gedacht, daß du auf diese Information so reagieren würdest, mein Junge. Nun, es ist nur natürlich, daß du aufgeregt bist. Ich werde dir gewiß nicht im Wege stehen, wenn du der Sache nachgehen willst.«

IV
    Pandro hatte lange genug

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