Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
Vom Netzwerk:
amerikanische Botschaft bestrahlen lassen, woraufhin die Botschaftsangehörigen nicht nur unmittelbar an Müdigkeit litten, sondern reihenweise an Blutkrebs erkrankten. Erst nach zwei Jahren haben die Russen ihre Strahlenattacke beendet. Da war es aber schon für ein Drittel der Botschaftsbedienstete zu spät, sie hatten Krebs.«
    »Das hört sich für mich schon wieder nach Science-Fiction an«, versuchte Winter sein Weltbild einigermaßen stabil zu halten.
    »Nein Mark, das ist wirklich passiert und ich fürchte, mittlerweile wurde diese Technik erheblich weiter entwickelt.«
     
    Wenig später bekamen sie Besuch in der Einöde. Eine Polizeistreife näherte sich ihnen im Schritttempo von hinten und hielt dicht vor ihnen an. Die Augen hinter einer Spiegelbrille versteckt, stieg ein dicklicher Polizist aus dem Wagen, der beim etwas umständlichen Aussteigen den Sitz seiner Waffe überprüfte.
    »Darf ich fragen, was Sie hierhin verschlagen hat«, kam er gleich zur Sache.
    »Guten Tag, Officer«, begrüßte Angelique ihn mit ihrem umwerfenden Lächeln. »Es wäre uns eine große Freude, wenn sie uns bis Anchorage mitnehmen könnten.«
    Schneid hat die Frau, wunderte sich Winter immer wieder über die Direktheit von Angelique. Klare Ansagen bringen Erfolg, das waren mal ihre Worte. Wie Recht sie doch hatte. Auch er musste grinsen, als der Officer sichtlich irritiert zu überlegen schien, ob noch Platz in seinem Wagen war. »Äh, gute Frau, dies ist ein Dienstfahrzeug und kein Taxi«, versuchte er sich wieder auf sicheren Boden zu retten.
    Angelique erzählte ihm daraufhin, dass sie auf der Rückreise von einer Besichtigung der HAARP-Anlage waren, aber leider nach einem Zwischenstop ihren Anschlussbus verpasst hatten.
    Plötzlich zeigte der Officer Interesse.
    »Wo haben Sie doch gleich noch überall eine Rast eingelegt?«, hakte er beiläufig ein.
    »In der letzten Ortschaft, aus der wir kommen, wir sind ja jetzt knapp eine Stunde unterwegs«, antwortete Winter ihm. »Und die letzte Nacht haben wir in der Mendeltna Creek Lodge verbracht, bei einer sehr freundlichen Dame.« Winter überkam ein wohliges Gefühl bei dem Gedanken.
    Die Mine des Polizisten schien sich plötzlich zu verdunkeln, als er seine Hand fast unbemerkt näher in Richtung seiner Waffe gleiten ließ, was Winter unweigerlich zur Kenntnis nahm.
    »Ja, ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, hakte Angelique nach.
    »Mendeltna Creek Lodge sagen Sie?« Der Polizist wirkte nervös.
    Angelique schaute hilfesuchend nach Winter, der den Officer anstarrte. »Korrekt.«
    Die Hand des Officers lag jetzt auf der griffbereiten Waffe. Mit der anderen Hand nahm er seine Spiegelbrille ab. Es waren kleine rundliche Augen mit buschigen Augenbrauen, die er dahinter verbarg. Es waren traurige Augen, wie Winter erkannte, und schlagartig bekam er bei den nächsten Sätzen, die der Officer von sich gab, eine Gänsehaut.
    »Sie bekommen Ihre Taxifahrt«, setzte er ganz langsam an. »Ich muss Sie bitten, mir aufs nächste Revier zu folgen. Auf der Mendeltna Creek Lodge hat es eine Explosion gegeben. Es gab leider keine Überlebenden.«
     
    In Anchorage auf der Polizeiwache befragte man Angelique und Winter in unterschiedlichen Räumen. Winter saß in einem halbdunklen, schwach beleuchteten tristen Raum, in dem nur mittig ein Tisch mit Stühlen stand, über dem eine spartanische Deckenleuchte hing. Es roch muffig und Winter blinzelte unbehaglich in das unangenehme weiße Licht, das die Neonlampe über ihm ausstrahlte. Ihm gegenüber saßen zwei Beamte, die ihn schon seit über einer Stunde über ihren Aufenthalt auf der Mendeltna Creek Lodge befragten.
    Die Explosion war kein Unfall gewesen, hatte man Winter mitgeteilt, der Gastank, der sich hinter dem Haus befand, wurde mutwillig durch irgendeine Art von Sprengladung zur Explosion gebracht. Die Feuerwehr hatte in dem Haus die Leichen von insgesamt fünf Personen gefunden, darunter auch die von Maple. Man fand sie an Händen und Beinen gefesselt auf einem Stuhl in der Küche, mit dem Kopf seitlich über dem Gasherd liegend. Sie musste grauenhaft gefoltert geworden sein, schoss es Winter durch den Kopf und wieder packte ihn die blanke Angst bei dem Gedanken, wie knapp sie Narbengesicht und der Organisation, die hinter ihm stehen musste, entkommen waren. Aber wer oder was um alles in der Welt steckte hinter so einer Organisation, die diese Verbrechen beging, und warum all dies? Was war das große Geheimnis, das sich hinter HAARP

Weitere Kostenlose Bücher