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Der Ausloeser

Der Ausloeser

Titel: Der Ausloeser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Sakey
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Schulden begleichen.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Also ist der Koffer für mich?«
    »Was?« Ians Blick huschte zum Koffer. »Nein, tut mir leid. Das haben Sie missverstanden.« Als sich Katz’ Augen verengten, fuhr er rasch fort: »Natürlich werde ich zahlen, und deswegen bin ich ja auch hier. Aber nicht heute. Ich hab das Geld noch nicht.«
    »Ach nein?.«
    »Noch nicht. Aber bald.«
    »Wann genau?«
    »Sehr bald. Übermorgen.«
    »Und wie viel?«
    »Alles.«
    Katz nickte, offensichtlich wenig überzeugt.
    »Aber … Aber vorher müsste ich Sie um einen kleinen Gefallen bitten. Wirklich nichts Großes. Damit ich an das Geld rankomme … bräuchte ich etwas von Ihnen.«
    »Ich soll dir noch mehr Geld leihen, damit du spielen kannst. So willst du deinen Verlust wieder reinholen, was?«
    »Nein, Sir, auf keinen Fall. Ich weiß, das würde nicht funktionieren.«
    »Dann bist du schlauer als so manch anderer.« Katz rollte die Zigarre zwischen den Fingern. »Also, was für ein Gefallen?«
    »Ich weiß, wie ich an das Geld rankomme. Ich habe einen Plan. Aber dazu brauche ich …« Ian zögerte. »Waffen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich brauche Pistolen, zwei oder besser drei. Ich werde sie Ihnen dann zusammen mit dem Geld zurückgeben.« Kaum hatte er den Satz beendet, kam er sich vor wie der letzte Idiot. Der kleine Muntermacher, den er sich vorhin genehmigt hatte, verlor an Wirkung, er fühlte sich nicht mehr ganz so unverwundbar. Als er weiterplapperte, schien seine Zunge den ganzen Mund auszufüllen. »Falls Sie sie überhaupt zurückhaben wollen. Das heißt, natürlich werden sie nicht benutzt sein. Also nicht abgefeuert. Ich brauch sie nur, um mir das Geld zu holen.«
    Katz betrachtete ihn mit völlig ausdruckslosem Blick. Dafür, dass der alte Jude angeblich aus Prinzip niemals Karten spielte, hatte er ein verdammt gutes Pokerface. Nach einer Weile beugte er sich vor und legte die Zigarre auf den Rand des Aschenbechers.
    Im selben Moment spürte Ian eine Bewegung im Rücken – als würde eine Betonmauer auf ihn zurasen. Ein muskulöser Arm legte sich um seinen Hals, und kaum hatte er »Mann, Terry!« gekreischt, wurde er auch schon auf die Beine gerissen. Je stärker sich Terrys Bizeps anspannte, desto weniger Luft bekam er, während ihn eine unbarmherzige Kraft rückwärts von der Couch zerrte. Er krallte sich in die schwarze Haut und strampelte mit den Beinen, seine Augen traten aus den Höhlen.
    Gleichzeitig sprang Katz auf. Der sonst so gemächliche ältere Herr schoss quer durch den Raum, fuhr ihm mit den Fingern unters Hemd und riss den Stoff zur Seite, dass die Knöpfe auf den Glastisch prasselten.
    Ian wollte etwas sagen, doch er konnte nicht mal atmen, geschweige denn sprechen. Am Rand seines Blickfelds tanzten helle Punkte, während Katz keine Zeit verlor: Mit flinken Fingern löste er den Gürtel und zerfetzte Reißverschluss und Knöpfe der Hose, die ihm sofort auf die Knie rutschte. Dann packte er die Unterhose, zerrte sie herunter und griff ohne jede Scheu nach Ians Hoden. Seine trockenen, kühlen Finger legten sich um seine Eier, hoben sie an, strichen ihm über den Arsch.
    Schließlich trat er einen Schritt zurück. »Wer hat dich geschickt?«
    Der Arm um Ians Hals lockerte sich eine Spur. Ian keuchte, hustete, schnappte nach Luft. Bei jedem rasselnden Atemzug bohrten sich Rasierklingen in seine Kehle. »W-Was?«
    »Wer hat dich geschickt? Offensichtlich nicht die Bullen, also wer dann?«
    »Niemand! Niemand hat mich geschickt! Ich schwöre es!« Am ganzen Körper zitternd versuchte er, sich aus der steinharten Schlinge um seinen Hals zu befreien, doch seine Finger rutschten immer wieder ab. »Was soll das? Hey, Terry, lass mich los, du kennst mich.«
    »Du kommst hierher und fragst mich nach Waffen.   Was soll das? «
    »Ich brauch die Waffen, um an das Geld zu kommen. Sonst hätte ich Sie doch niemals gefragt!«
    Nach einem langen, abschätzigen Blick wandte sich Katz zur Seite, hob die Zigarre auf und nahm einen tiefen Zug, bis die Spitze hellrot glühte. »Du hältst mich wohl für einen Idioten«, kam es in einer Rauchwolke aus seinem Mund.
    »Nein! Um Himmels willen, nein!« Ian spürte eine jäh aufflammende Wärme im Unterleib – und begriff im letzten Moment, dass er drauf und dran war, sich in die Hose zu machen. Wie war er nur in diese Situation geraten? Warum hing er auf einmal halbnackt am Arm eines Bodyguards? »Ich will nur das Geld besorgen, das ist alles.«
    »Und wie willst du das

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