Der Ausloeser
anstellen?«
»Da … Da ist so ein Typ. Der hat eine Menge Geld, Bargeld, in einem Safe.« Eigentlich wollte Ian kein Wort über den Plan verlieren, aber in Anbetracht des Funkelns in Katz’ Augen … »Und das Geld werde ich mir holen.«
»Du willst ihn ausrauben.«
»Ja.«
»Du?« Katz schnaubte. »Du, ein degenerierter, drogensüchtiger Börsenheini? Wem willst du denn Angst einjagen?«
»Ich … Ich hab Freunde. Wir ziehen das gemeinsam durch. Wir haben einen Plan. Ich schwöre es, Sie bekommen Ihr Geld.«
Katz trat einen Schritt vor. »So, so, du hast Freunde … Könnten die dir das Geld nicht einfach leihen?«
Ian starrte ihn an. Fast hätte er Ja gesagt, einfach um hier rauszukommen, um zu überleben. Aber wer weiß, wo das am Ende hinführen würde. »Nein, die haben nicht genug.«
»Aber sie wollen dir helfen?«
»Ja.«
»Weißt du eigentlich, wie viel du mir schuldest?« Katz tippte sich mit dem Mittelfinger an die Schläfe. »Über dreißigtausend Dollar. Und weißt du auch, was mit Leuten geschieht, die mir so eine Summe schulden und dann nicht zahlen können?«
»Ja.«
Katz lachte. »Nein. Nein, du hast keine Ahnung. Du hast keinen blassen Schimmer.« Er baute sich vor ihm auf und hielt ihm die Zigarre knapp vor die Brust. Für einen Sekundenbruchteil genoss Ian die Wärme der glühenden Spitze, die ein paar Millimeter vor seiner Haut schwebte – dann wurde es zu heiß, brennend heiß, unerträglich heiß. Am liebsten hätte er sich gewehrt, doch schon mit der kleinsten Bewegung hätte er riskiert, sich die Haut zu versengen. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
»Glauben Sie mir, Sir, ich werde meine Schulden begleichen, bis auf den letzten Cent. Ich schwöre es. Ich schwöre es bei Gott.« Er blickte starr geradeaus, während die Hitze immer näher rückte, wie ein Wurm, der sich jeden Moment tief ins Fleisch bohren würde.
»Das müssen gute Freunde sein«, meinte Katz, »dass sie dir in deiner Lage zur Seite stehen.« Seine Hand wanderte nach unten, die Zigarrenspitze zeichnete eine sengende Linie über Ians Bauch bis zum Nabel. »Aber du, du bist kein besonders guter Freund. Und willst du wissen, warum? Weil deine Freunde jetzt Teil deiner Schuld sind. Weil ihr jetzt gewissermaßen eine Schuldnergemeinschaft bildet.«
»Nein, das …«
»Pssst.« Die Hand glitt noch weiter nach unten, bis die glühende Zigarrenspitze einen knappen Zentimeter vor Ians Eiern schwebte. Er wimmerte.
»Weißt du, was gleich passieren wird?«
»Nein, nein, bitte, nein …«
Ein Lächeln. »Nein?«
»Bitte.«
»Angenommen, ich gebe dir die Waffen. Wie geht es dann weiter?«
»Dann bekommen Sie Ihr Geld. Ich schwöre es, ich bringe es gleich vorbei, ich …«
»Du wirst abhauen.«
»Nein.«
»Wenn doch, muss ich mich leider an deine Freunde halten.«
»Ich werde nicht abhauen.«
»Und wenn du mit meinen Waffen erwischt wirst?«
»Ich werde Sie nicht verraten, egal was passiert.«
Katz legte ihm die linke Hand auf die Wange und tätschelte sie zweimal, als wäre er sein Lieblingsneffe. »Gut. Das ist gut.« Im selben Moment schoss seine rechte Hand nach vorne, und die Zigarrenspitze bohrte sich in Ians Hoden.
Ein greller, brennender, unerträglich plötzlicher Schmerz. Mit einem Schrei zuckte Ian zurück, während ihm der Gestank angekokelter Haare in die Nase stieg. Aber er konnte nichts machen, die Glut fraß sich immer tiefer in die Haut.
Bis die Zigarre auf einmal verschwand. Katz senkte den Blick. »Ich glaube, das reicht erst mal.«
Jetzt löste sich auch der Arm um seinen Hals. Ian brach zusammen und landete auf der Couch, fasste sich zwischen die Beine und wagte einen Blick nach unten: Zwischen seinen Schamhaaren klaffte eine münzgroße Lücke. Blutige, aschgraue Haut hing in Fetzen herab. Fast hätte er die Kontrolle verloren, geheult, nach seiner Mutter geschrien. Noch lieber hätte er sich einfach in Luft aufgelöst.
»Terrence. Drei Pistolen für unseren jungen Freund. Aber saubere Waffen.«
Ian rang um Atem, seine Hände zitterten. »Ich schwöre, Sir, ich schwöre …«
»Ja, ja, ja, ich glaube dir ja. Du hast jetzt also verstanden, wo du stehst. Oder?«
»J-Ja.«
»Gut.« Katz drückte die Zigarre in den Aschenbecher. »Also. Mein Geld. Spätestens Mittwoch bekomme ich mein Geld. Ansonsten sehe ich schwarz für dich …« Ein Schulterzucken. »… und deine Freunde.« Er beugte sich zu Ians Aktenkoffer hinunter und klappte ihn auf. Terry legte etwas hinein, etwas
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