Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Außenseiter

Der Außenseiter

Titel: Der Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
Vom Netzwerk:
Theorie, dass P. Fletcher Louise Burton ist, zutrifft. Und er hat es geschafft, George seit dem Tag, an dem er sie kennen lernte, zu manipulieren und von dieser Geschichte abzulenken, indem er ihr sein Pub für ihre
    »Bürgersprechstunden« zur Verfügung stel te.
    471

    Wenn Sie ihn das nächste Mal sehen, dann fragen Sie ihn doch mal, wie das Crown and Feathers ohne Gäste überlebt?
    Wer ist der Eigentümer? Woher kommt das Geld? Das sind die interessanten Fragen, und wenn einer von Ihnen mal eine Firma geleitet hätte, wüssten Sie das. Sie waren Finanzbeamtin, George. Trents Finanzen müssten doch Wasser auf Ihrer Mühle sein. Der Mann ist ein Betrüger, natürlich will er nicht noch mal ins Gefängnis. Oder kennen Sie einen, der das wil ?
    Gruß
    Andrew Spicer
    P. S. Okay, Kumpel, raus mit der Sprache. Was war mit Emmas Vater?
    472

    Von:
    Dr. Jonathan Hughes

    [[email protected]]
    Abgesandt: Do, 08. 05. 03, 14 : 33
    An:
    geo.gar@mul inst.co.uk;

    [email protected]
    Betrifft:
    Emmas Vater
    Das Schwein schimpfte mich einen Asylanten, verpasste mir einen Magenschwinger und schmiss mich raus. Ja – Kumpel – so ungern ich es zugebe, Sie haben Recht. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Wenn also Howard bei seinem nächsten wehrhaften Auftritt gegen die Übergriffe anderer so wenig Glück hatte wie ich, wird er vermutlich seine Wehrhaftigkeit wieder gegen sich selbst gerichtet und sich von neuem die Arme eingeritzt haben. Doch es spricht eine Menge dafür, dass sein nächster »wehrhafter Auftritt« Grace traf und der arme Kerl durchdrehte, als sie nicht davonlief. Mein hochgestochener Kol ege behauptet, nach dem ersten Stich gäbe es kein Zurück, es sei denn, man ist noch klar genug im Kopf, um zu erkennen, was man tut … und das ist ja wohl so gut wie ausgeschlossen, wenn man Rot sieht. 99 % al er Morde werden in Wut begangen, und diese Fäl e werden deshalb als Mord und nicht als Totschlag behandelt, weil die Schuldigen hinterher versuchen, ihre Spuren zu verwischen. Lassen Sie sich raten! Wenn Jenny oder Greg Ihre Langmut al zu sehr strapazieren und Sie der einen oder dem anderen mit dem Wagenheber eins über die Rübe ziehen, dann rufen Sie hinterher augenblicklich die Polizei 473

    an und machen die Provokation geltend. Sie werden viel eicht fünf Jahre bekommen, wenn der Richter bereit ist anzuerkennen, dass Sie sich zwei gewissenlosen Gaunern gegenüber wie ein Heiliger betragen haben – aber auf keinen Fall lebenslänglich.
    Ihre strenge viktorianische Kritik habe ich mir zu Herzen genommen. Sie waren immer schon ein Tyrann, Andrew. Ich vermute, das kommt davon, wenn man klein und dick ist – und die rasend schnel e Glatzenbildung hilft einem da auch nicht gerade. Mir ist es wahrhaft ein Rätsel, woher Sie Ihre hohe Selbstachtung nehmen. Wenn man bedenkt, wie Sie aussehen und dass schöne Frauen über Sie hinwegsehen, müsste es eigentlich gleich null sein. J.
    P.S. Um weiteren Mails über mein Liebesleben zu begegnen –
    Emma war nicht da, und ich habe seitdem nichts mehr von ihr gehört. Ihrer Mutter zufolge, die mich hinausbrachte, heiratet sie am 9. August einen blütenweißen Engländer reinsten Wassers, der den besseren protestantischen Kreisen entstammt und sich mit einem Doppelnamen schmückt. Ich habe ihr geschrieben und ihr Glück gewünscht.
    474

    19
    9 Galway Road, Boscombe, Bournemouth
    Samstag, 10. Mai 2003, 21 Uhr
    Rachel Burton bewegte den Cursor auf »Absenden«
    und ließ die Hand locker über der Maus liegen.
    »Bist du dir wirklich sicher, Schatz?« Sie schaute vom Bildschirm zu ihrem Mann. »Wenn es einmal weg ist, gibt es kein Zurück.«
    Die Hand leicht auf ihrer Schulter, beugte sich Billy vor und richtete den Blick auf den Text des Schreibens. »Auf mich kommt es nicht an. Wichtig ist, was du für richtig hältst.« Er seufzte niedergeschlagen. »Ich wollte, diese blöde Gardener hätte was unternommen, anstatt uns die schmutzige Arbeit zu überlassen.«
    »Okay, dann schicken wir es ab.« Rachel drückte auf die Maustaste, und die E-Mail verschwand vom Bildschirm. »Mir ist ein Ehemann mit reinem Gewissen lieber als einer, der sich Nacht für Nacht schlaflos in seinem Bett wälzt, und wenn du es dir doch noch anders überlegst, brauchst du ihnen ja ihre Adresse nicht zu geben.« Sie ergriff seine 475

    Hand und drückte sie. »Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie du glaubst. Vielleicht hat Louise ja eine weiße Weste und deine Mutter nur ein paar

Weitere Kostenlose Bücher