Louise besucht weiterhin regelmäßig das Pub.
10. Trent ist im Viertel wohlgelitten (siehe Georges erste Eindrücke). Al gemein wird gelobt, dass er mit seinem Pub nicht die heutige »Schicki-Mode« mitmacht, sondern dass das Crown and Feathers auch für Leute mit wenig Geld noch erschwinglich ist. Er steht in dem Ruf, gegen Drogen zu sein.
11. Einzelheiten zu Trents Bank- und Finanzgeschäften befinden sich im schriftlichen Bericht. Ebenso Peter Hapgoods Vorstrafenregister. Trent selbst war wegen Diebstahls in fünf Fäl en sechs Monate in einer Jugendstrafanstalt.
Mein Kol ege meint, Sie sol ten mögliche Drogenverbindungen gründlich prüfen. Trent spricht sich zwar öffentlich gegen Drogen aus, aber unter den Leuten, mit denen er privat zu tun hat, ist oder war die Missbrauchsrate hoch. Die 601
Hauptinformantin (eine ehemalige Prostituierte, die behauptet, Trent sei Ende der Siebzigerjahre ihr Zuhälter gewesen) erklärte, sie habe bis 1985, als sie mit den Drogen Schluss machte, diese bei ihm gekauft. Keine Hinweise darauf, dass er immer noch dealt, aber es stel en sich doch Fragen angesichts der Diskrepanz zwischen den schlechten Geschäften des Pubs und den hohen Hypothekenzahlungen, die Trent regelmäßig leistet.
Hinter dem Haus befindet sich eine Garage, die mein Kol ege nicht näher untersuchen konnte, weil er sonst riskiert hätte, von Trent entdeckt zu werden. Aber sie ist mit einer Alarmanlage und einer Überwachungskamera ausgestattet und besitzt nach hinten eine Tür, die auf eine Gasse hinausführt. (Er hat von seinem Wagen aus ein paar Fotos geschossen, von denen Vergrößerungen beiliegen). Es wäre möglich, das Grundstück von einem der Nachbarhäuser aus zu überwachen, um festzustel en, ob die Garage dem Drogenhandel dient, aber so eine Operation wäre sehr kostspielig und sol te viel eicht besser der Polizei überlassen bleiben. Mein Kol ege sagte: »Es kann auch einfach nur ein Ferrari da drinstehen.«
Betreff: Robert und Eileen Burton
Nach Rücksprache mit meinem Vorgesetzten habe ich beschlossen, das Gespräch mit den Burtons so lange aufzuschie-ben, bis wir mit Louise geredet haben. Es wäre natürlich von großem Vorteil, wenn wir gründlich informiert in die Befragung 602
von Louise gehen könnten, aber da man nach Robert Burtons E-Mail an seinen Sohn und Wil iam Burtons Telefonat mit seiner Mutter damit rechnen kann, dass die beiden al es leugnen werden, würde eine Unterhaltung mit ihnen gar nichts bringen. Im Gegenteil, ein Gespräch im Vorfeld würde sie höchstens warnen, dass womöglich eine polizeiliche Untersuchung ins Haus steht, und das wiederum würde vermutlich die Bereitschaft zu zukünftiger Zusammenarbeit beeinträchtigen, besonders auf Seiten Eileen Burtons.
Betreff: Louise Burton/Priscil a Fletcher
Gestern machte sie den Vorschlag zu einem Treffen in ihrem Haus. Es soll am Montag, dem 26. Mai, um 11 Uhr stattfinden.
Ich halte es für ratsam, dass ich mich zunächst al ein mit ihr treffe und es ihr überlasse, den Kurs zu setzen. Vorausgesetzt, Sie haben Zeit, werde ich mich danach bei Ihnen melden, um Ihnen zu berichten.
In der Hoffnung, dass Sie damit einverstanden sind, und mit herzlichen Grüßen,
Sasha Spencer
603
Von:
Dr. Jonathan Hughes
[
[email protected]]
Abgesandt: Mi, 21. 05. 03, 15 : 06
An:
[email protected] Kopie:
geo.gar@mul inst.co.uk
Betrifft:
Auf Nummer Sicher gehen
Liebe Sasha,
danke für all die Informationen, aber ich frage mich, ob es klug ist, dieses Treffen in der Höhle des Löwen abzuhalten. Ich rate Ihnen dringend, sich noch einmal mit Louise in Verbindung zu setzen und einen neutralen Ort zu vereinbaren. NB: Col ey Hurst ist hirngeschädigt und ein Vergewaltiger, der möglicherweise an Grace Jefferies’ Ermordung beteiligt war.
Die Leute, mit denen Sie es da aufnehmen wol en, sind nicht normal, Sasha. George und ich haben zwar recht fragwürdigen Ermittlungen über Roy Trent zugestimmt, nicht aber riskanten Gesprächen mit mutmaßlichen Mördern.
Bitte tun Sie etwas, George! Sie sind die Psychologin. Ist das vernünftig?
Gruß
Jon
604
Von:
George Gardener [geo.gar@mul inst.co.uk]
Abgesandt: Do, 22. 05. 03, 08 : 41
An:
[email protected] Kopie:
[email protected] Betrifft:
Auf Nummer Sicher gehen
Liebe Sasha,
in al er Eile: Jonathan hat Recht. Denken Sie doch bloß darüber nach, was Louise veranlassen sol te, Sie in ihr Haus zu lassen, wenn sie ihrem Bruder den Zutritt