Der Außenseiter
Grund der Be- die Eltern zu befragen«, schreibungen festgehalten, sagte ein Sprecher, »aber die eine Schulfreundin von wir sind überzeugt, dass Priscilla der Polizei gelie- Mr. und Mrs. Trevelyan fert hatte, aber alle drei be- mit dem Verschwinden ih-stritten, Priscilla gekannt rer Tochter nichts zu tun oder etwas mit ihrem Ver- haben.«
schwinden zu tun zu ha-
Er räumte ein, dass die
ben. Ein Polizeisprecher Polizei im Moment vor ei-erklärte, es gebe keinerlei nem Rätsel steht. »Es gab Hinweise auf eine Verbin- mehrere Hinweise, dass dung der drei mit dem ver- ein Mädchen von Cills Be-schwundenen Mädchen.
schreibung gesehen wor-
Priscillas Vater, David den sei, aber sie führten zu Trevelyan, 37, wurde eben- nichts, und wir sind keinen 252
Schritt weiter. Es ist beina- Veröffentlichung von Fotos he, als hätte das Mädchen von dem Mädchen neuer-sich in Luft aufgelöst.« lich an die Öffentlichkeit Die Polizei hat sich mit der gewandt.
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Bournemouth Evening News
Samstag, 25. Juli 1970
DER SCHMERZ
Hause oder aus staatlichen
DER MUTTER UM Einrichtungen ausreißen.
Während die meisten
DIE VERSCHWUN- dieser Kinder nach einer DENE TOCHTER
Nacht auf der Straße zu-
rückkehren, bleiben um die
1000 auch nach Monaten
Es ist erst zwei Monate verschwunden. Sie sind der her, dass die 13-jährige Gefahr körperlicher und Priscilla Trevelyan nach sexueller Übergriffe ausge-einem Streit mit ihrem setzt, und viele von ihnen Vater von zu Hause aus- rutschen in dem Bemühen, gerissen ist, doch der Fall sich irgendwie am Leben ist bereits ad acta ge- zu erhalten, ins Verbrechen legt und das zuständige und die Prostitution ab.
Ermittlerteam
aufgelöst. »Solche Fälle sind immer
Einfach gesagt, ein Kind, schwierig«, sagte Consta-das von zu Hause ausgeris- ble Gary Prentice, der den sen ist, ist der Polizei nicht Fall Priscilla Trevelyan die gleiche Beachtung wert weiterhin betreut. »Wenn wie ein Kind, das entführt ein Ausreißer nicht gefun-worden ist, und so ist den werden will, kann die Priscilla bereits Statistik Polizei kaum etwas ma-geworden, hat sich einge- chen. Wir haben ihr Foto reiht in die erschreckende an die Polizeidienststellen Zahl von 75 000 Kindern anderer Bezirke und Land-unter 16, die in unserem kreise weitergegeben und Land jedes Jahr von zu hoffen, dass jemand sie wie-254
dererkennt. Viele Kinder das zu Hause und in der kehren zu Weihnachten Schule Probleme hatte.
nach Hause zurück, wenn Sie hatte schon eine gan-die Erinnerungen an die ze Weile regelmäßig die Familie besonders nahe Schule geschwänzt, bevor gehen. Ich hoffe, das ge- sie sich entschloss, von zu schieht auch in Cills Fall.«
Hause durchzubrennen. Es
Priscillas Mutter Jean herrscht stets große Betrof-Trevelyan ist am Ende ih- fenheit, wenn eine 13-Jährer Kraft. Sie räumt ein, rige verschwindet, aber wir dass es häusliche Schwie- sind zuversichtlich, dass rigkeiten gab, aber sie be- Cill intelligent genug ist, hauptet steif und fest, es sei um sich irgendwie durch-nicht die Art ihrer Tochter, zuschlagen. Ihre Freunde nicht zu Hause anzurufen. sagten, sie sei ›ganz fix‹,
»Die Polizei sagt, dass es ein Ausdruck, den sie ir-keine Hinweise auf eine gendwo gelesen hatte und Entführung gibt, aber klei- gern verwendete, um sich ne Mädchen lösen sich selbst zu charakterisieren.«
doch nicht einfach in Luft
Jean Trevelyan hat es an-
auf. Ich wollte, ich hätte ders in Erinnerung. »Cill den Streit mit ihrem Vater hatte es immer schwer.
nie erwähnt. Er fand den Man erwartete Vernunft Schulverweis nur richtig von ihr, weil sie älter wirk-und wollte ihr das klar te, als sie tatsächlich war, machen, aber die Polizei aber im Herzen war sie nahm es als Vorwand, die wie jede andere 13-Jährige.
Suche nach ihr einzustel- Eine ihrer Freundinnen len.«
hat bei der Polizei ausge-
Constable Prentice be- sagt, dass sie das Opfer ei-streitet das. »Wir sind je- ner so genannten Rudelver-dem Hinweis nachgegan- gewaltigung wurde, bevor gen. So traurig es ist, Cill sie ausriss, aber die Polizei war ein schwieriges Kind, interessierte sich dafür 255
weit weniger als für den verloren. Die Leute sagen Streit, den sie mit ihrem von uns, wir wären lieblos Vater hatte.«
gewesen, aber sie war un-
Constable Prentice bestä- ser einziges Kind, und wir tigte die Aussage über die wollten nur ihr Bestes. Die angebliche Vergewaltigung, Polizei gibt sich teilnahms-sagte jedoch, es gäbe kei- voll, aber nicht
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