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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Karre wieder aus dem Gitterverschlag heraus, zog die Gitter zusammen und sicherte das Lager mit dem Vorhängeschloss.
    Plötzlich standen zwei Männer im Durchgang. Einer war Linkshänder; eine aufgeworfene Narbe unter dem linken Auge entstellte sein Gesicht. Der andere trug auf dem Kopf eine Baseballmütze, deren Schirm in den Nacken ragte.
    Der mit der Baseballmütze ließ ein helles, meckerndes Lachen hören. Der Linkshänder verzog das Gesicht zu tausend Falten, die wie Kerben für jedes seiner Opfer wirkten. Ihre Waffen mit den Schalldämpfern hingen wie Schlagstöcke bis zu den Knien hinunter.
    Chris warf sich hinter einen Steinhaufen. Auf der anderen Seite erklangen Schritte. Von hinten näherte sich der blonde Killer mit dem Stirnband, der Ramona Söllner erschossen hatte.
    In der Zange!, dachte Chris. Steinsplitter spritzten in sein Gesicht. Die Kugeln jagten aus zwei Richtungen vor und über ihm in den Steinhaufen. Chris kroch weiter, sprang auf und rannte auf den Arbeiter zu.
    Mit aufgerissenen Augen fuhr der Mann die Karre gegen einen Steinhaufen. Die Karre kippte um, und die Kanister rutschten auf den Beton. Der Arbeiter flüchtete zur Treppe.
    Chris hetzte von Schutthaufen zu Schutthaufen. Der Rucksack auf seinem Rücken geriet bei jeder Gewichtsverlagerung ins Rutschen. Endlich erreichte er den letzten Steinhaufen, neben dem die umgekippte Karre lag.
    Vor ihm lag der ungeschützte Weg zur Treppe, an deren oberem Ende der Arbeiter gerade verschwand.
    Jaulend rasten Kugeln über ihn hinweg.
    Keine Deckung! Ende! Aus!

    Die Adrenalinduschen nahmen kein Ende, und Chris’ Gedanken fuhren Achterbahn. In seiner Fantasie sah er sich zwischen den Schutthügeln herumkriechen, seine Waffe abfeuern und immer wieder aus der Deckung springen.
    Er wechselte das Pistolenmagazin.
    »He – Rizzi! Gib auf. Wir wollen dich nicht töten! Wir wollen nur deinen Rucksack! Kommen wir ins Geschäft? Was sagst du dazu?«
    Die Stimme war hell, angespannt und kam von halb links. Chris ordnete sie dem Typen mit der Baseballmütze zu. Sein widerliches Lachen hatte ebenso hell geklungen. Er sprach fast akzentfrei, aber die Pausen zwischen den Worten verrieten ihn als Ausländer, der nach den richtigen Ausdrücken suchte.
    Er kroch um die Karre herum auf die andere Seite des Steinhaufens, hob den Kopf und lugte in Richtung des Bretterhaufens, hinter dem der Blonde abgetaucht war.
    »Du kannst hier nicht weg! Hinter dir ist freies Schussfeld – das weißt du doch!«, hallte die helle Stimme spöttisch durch den Raum.
    Der Blonde bewegte sich aus der Deckung.
    »Alles nur Ablenkung«, murmelte Chris und sprang in die Höhe. Dabei zog er den Abzug der Korth zweimal durch.
    Der Blonde hastete wieder hinter seine Deckung.
    Chris fiel auf den Bauch und robbte von dem Steinhügel weg in das Gewirr der Schutthaufen. Kugeln schlugen an der Stelle ein, an der er eben noch gehockt hatte. Er robbte auf den Ellenbogen wie eine Galapagos-Echse auf ihren kurzen Beinen.
    Schnell warf er sich auf die Seite und atmete tief durch. Der Haufen, hinter dem er lag, war hoch und gab einen guten Sichtschutz. Aber wenn sie ihn hier fanden, war es aus. Styroporplatten schützen kaum vor Kugeln.
    »Rizzi – letzte Chance. Komm raus!«
    Die Stimme klang zögernd – nein, unsicher. Und näher!
    Sie wissen nicht, wo du bist, dachte Chris. Aber sie kommen näher.
    Etwas kollerte über den Boden. Dann ein Fluch.
    Chris robbte weiter. Vor ihm lagen noch zwei Schuttberge. Dahinter kam die schmale Gasse, etwa einen Meter breit, dann ein provisorisches Geländer aus Holz und dahinter der Gleisschacht mit den verhangenen Gerüsten.
    Er hörte metallenes Klicken. Dreimal. Dann dreimal das trockene Geräusch einrastender Metallschienen. Neue Magazine, dachte Chris. Maximale Feuerkraft. Sie kommen!
    Er stemmte sich mit den Händen hoch, ging in die Hocke und lugte nach links um den Steinhaufen. Zehn Schritt entfernt stand der Blonde in gebückter Haltung und gab mit seiner linken Hand Zeichen. Chris zog den Kopf rasch wieder zurück.
    Das Belauern hatte ein Ende. Er verkürzte die Riemen, damit der Rucksack eng am Rücken lag, stieß die Waffe in den Hosenbund, sprang auf und rannte los. Er warf den Kopf herum. Alle drei Killer stürmten auf den Steinhaufen zu, hinter dem die umgekippte Schubkarre lag. Sie hatten seine Positionsänderung nicht bemerkt.
    Sie schossen!
    Er erkannte es daran, wie die Waffen in ihren Händen ruckten.
    Chris sprang.
    Ramona Söllners Weg in

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