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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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genau. Sie kennen sich gut aus. Die Krypta der Basilika – wir verstehen uns. Genau, die Gebeine des heiligen Benedikt. Nein, kein offizieller Besuch. Ganz inoffiziell, genau.«
    Nach dem Gespräch trat der Papst zu dem kleinen Altar an der Seitenwand. Die mit Blattgold verzierte Schatulle stand unversehrt unter dem einfachen Holzkreuz.
    Er öffnete sie und strich mit den Fingerkuppen über das Kreuz. Es war ein kleines Kreuz aus einfachem, aber uraltem Holz, angeblich in Montecassino zu der Zeit geschnitzt, als der heilige Benedikt noch lebte.
    Er nahm das Kreuz heraus und legte es auf dem Altar ab. Dann hob er den Zwischenboden der Schatulle an und zog das mit Samt ausgeschlagene Einlegefach darunter heraus. Darin lagen immer noch die kleine Tontafel mit den eingedrückten Schriftzeichen und mehrere Blatt vergilbtes Papier.
    Ich werde es verhindern. Ich bin der Hirte.

Kapitel 27
    Dresden
Samstag
    Es klingelte, und Jasmin Persson blickte unvermittelt auf die Uhr. Früher Nachmittag. Ihre Nervosität schlug in Erleichterung um. Sie hatte zweimal versucht, Chris zu erreichen. Aber sein Handy war ausgeschaltet.
    Sie zupfte ihre Kleidung zurecht. Sie hatte sich länger als sonst geschminkt, die Haare sorgfältig geföhnt und spürte eine Brise Fröhlichkeit, die ihr nach den Tränen und Belastungen der letzten Tage gut tat.
    Da Dr. Dufour Mattias zunächst noch weiter untersuchen wollte, hatte sie sich entschlossen, nach Dresden zurückzufahren. Sie würde am Sonntag vorarbeiten und dann vielleicht am Dienstag noch einmal für ein paar Tage frei nehmen, um bei ihrer Schwester und Mattias zu sein, wenn die endgültige Entscheidung anstand.
    Nachdem sie durch ihre Rückreise ein wenig Abstand zu den Sorgen gewonnen hatte, wollte sie nun ein paar freie Stunden genießen. Sie freute sich auf das Wiedersehen mit Chris.
    Sie ging zur Tür und drückte die Taste, die die Haustür öffnete.
    Ihr Herz klopfte. Sein fröhliches Lächeln und die blitzenden Augen würden sie aufheitern. Sie wollte mehr von der
Endeavour
wissen und vielleicht auch von den sexuellen Riten der Tahitianer. Vielleicht entwickelte sich mit Chris ja etwas, das ihr half, diese schwierige Phase zu überstehen. An mehr wollte sie im Augenblick gar nicht denken.
    Sie öffnete die Tür und hörte eilige Schritte, die auf jeder Etage kurz zögerten. Völlig überrascht starrte sie auf den Fremden, der soeben die Treppe heraufkam. Er war mittelgroß, dunkelhaarig, ungefähr in ihrem Alter und musterte sie mit ernstem Gesicht.
    »Jasmin Persson? Mein Name ist Sparrow«, sagte der Mann auf Englisch. »Ich bin von der Security von
Tysabi
.« Sie schwieg vollkommen überrumpelt. »Sie sind doch Mitarbeiterin des
Tysabi
-Konzerns hier in Dresden, und Ihr Chef ist Wayne Snider?«
    »Ja…« Langsam verdaute sie die Überraschung. »Ist etwas mit Wayne?« Sie verfiel wie selbstverständlich ins Englische. Sie hatte von ihrem ersten Tag als Studentin im Max-Planck-Institut Englisch sprechen müssen.
    Der Mann druckste herum, verkniff das Gesicht und räusperte sich unsicher. »Wir haben ein Problem im Labor. Da Sie seine Assistentin sind, bitte ich Sie, mich zu begleiten.«
    »Worum geht es denn?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich verstehe davon nichts. Ich bin nur geschickt worden, Sie zu holen. Unten wartet ein Taxi.«
    »Von wem geschickt worden?«
    »Vom Chef der Security – Mister Sullivan. Er ist eigens aus den Staaten angereist.« Er zog eine Karte aus der Tasche. Sie erkannte den Firmenausweis von
Tysabi
, der in der ganzen Welt gleich aussah. Das Gesicht auf dem Ausweisbild war eindeutig das des Mannes vor ihr. »Security Boston« stand unter dem Foto.
    »Dann muss Wayne aber in großen Schwierigkeiten sein.«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    Sie überlegte kurz. Der Mann sah nicht so aus, als mache er ihr etwas vor.
    »Ich erwarte Besuch.«
    »Oh, das tut mir leid. Aber es ist wirklich dringend.«
    Sie zögerte. »Einen Moment«, sagte sie dann, schloss die Tür und ging ins Wohnzimmer. Sie nahm ihr Handy und wählte Chris’ Nummer. Wieder nur die Mailbox. Er wollte doch längst da sein! Warum hatte er das Handy abgeschaltet?
    Sie schnappte sich ihre Handtasche, in der immer noch ihre Reiseutensilien steckten.
    Sparrow schwieg die ganze Fahrt über und bezahlte den Taxifahrer mit Dollars. Jasmin schloss daraus, dass Sparrow ebenfalls völlig unvorbereitet in Dresden war.
    »Warten Sie hier. Ich bin gleich wieder da«, sagte er, als sie den

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