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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Laborbereich betraten.
    Sparrow ging weiter und verschwand in Waynes Büro. Kurz darauf trat Wayne auf den Flur. Neben ihm ging ein fetter Mann mit kahlem Schädel, der trotz seiner Figur mit unheimlicher Beweglichkeit auf sie zusteuerte.
    Wayne sah übermüdet und mitgenommen aus, aber ihm schien nichts zu fehlen. Er starrte sie an und verzog das Gesicht zu einer bedauernden Grimasse.
    »Ist sie das?«, fragte der Dicke, kurz bevor er vor Jasmin stehen blieb.
    »Ja. Jasmin Persson. Meine Assistentin. Sie hat nichts damit zu tun.«

    Sullivan stank die ganze Entwicklung. Während er auf die Frau zustapfte, erinnerte er sich an die letzte Nacht in Prag, als er die drei Jüngelchen der Gegenseite mit Hartgummigeschossen fertig gemacht hatte… Der geschockte Snider rannte ihnen wie beabsichtigt hinterher bis zu einer Stelle, wo sie ihn in einen wartenden Skoda zerrten.
    Das Diebespärchen hatte ihm sein alter Freund Lobkowitz ausgeliehen, genauso wie den Skoda und das Haus, in dem sie Snider anschließend ausquetschten. Es war ein heruntergekommener Bauernhof, der abseits in einem kleinen, gottverlassenen Nest rund fünfzig Kilometer nordöstlich von Prag lag. Lobkowitz war Lebenskünstler, skrupellos und neuerdings reich. Seit dem Ende des Kalten Krieges handelte er mit allem, was man sich vorstellen konnte. Vorher hatte er mit Nachrichten gehandelt. In beide Richtungen. Im Grunde war er seinem alten Metier treu geblieben, nur mit einem breiteren Geschäftssortiment.
    Lobkowitz interessierte nichts außer der saftigen Prämie. Nur eine Bedingung hatte er gestellt. »Wenn du eine Leiche verschwinden lassen musst, dann bitte nicht im Haus.« Lobkowitz dachte noch in den alten Kategorien.
    Sullivan schnaubte bei dem Gedanken, denn er stimmte seinem alten Freund zu. Es musste ein Zeichen gesetzt werden, das jeder verstand. Und es musste durchsickern. Hank Thornten hatte aber noch nicht entschieden, wie das Zeichen aussehen sollte.
    Die Beweislage war eindeutig. Ned Baker, der wissenschaftliche Berater von Zoe Purcell, sichtete die Unterlagen und bestätigte den Verrat. Eigentlich konnten sie die Gerichtsverhandlung abhalten, das Urteil sprechen und auch gleich vollstrecken. Selbst diese Mistbiene Zoe Purcell wollte Blut sehen. Sie führte sich auf wie der Henker im Londoner Tower höchstpersönlich.
    Aber dann sollte alles anders kommen.
    Snider bot einen Handel an. Zunächst sahen ihn alle entgeistert an, aber der Saukerl meinte es offensichtlich ernst. Purcell zeterte noch von Ablenkungsmanövern, als Ned Baker aufhorchte und Fragen stellte. Snider sang irgendeine Melodie von einem Experiment und einer Entdeckung.
    Baker besprach sich mit Zoe Purcell, die plötzlich verunsichert schien. Dann scheuchte Baker weltweit irgendwelche Forscher aus den Betten und zog sich schließlich mit Purcell in eine Ecke des verrotteten Wohnzimmers zurück. Danach war Sullivans schöner Plan kaputt, dem Scheißkerl das Blut aus der Blase zu treiben.
    Zoe Purcell bestand mit einem Mal darauf, Sniders Informationen an Ort und Stelle zu überprüfen. Noch in der Nacht rückten sie ab und flogen am Morgen mit der firmeneigenen Gulfstream G550 von Prag nach Dresden…
    »Sullivan – wann geht es los?« Purcell kam mit schnellen, kleinen Schritten den Flur herunter. Der Sicherheitschef knurrte unwillig.
    »Wer ist das?«, zischte Jasmin Wayne an.
    »
Tysabis
oberster Geldhai. Wusstest du, dass eine Frau jeden Monat unser Gehalt anweist?«
    »Was hast du getan, Wayne?«
    »Gleich…«, murmelte Snider. »Es geht um Chris’ Knochenprobe, seine DNA-Analyse.«
    »Also, los jetzt!« Zoe Purcell musterte Jasmin mit kaltem Blick. »Ist das die Assistentin?«
    »Ja«, sagte Sullivan. »Ich würde sie gerne gleich befragen.«
    »Nicht jetzt. Sie soll dem Schwein doch helfen. Also los.«
    »Ich brauche dich jetzt!«, zischte Snider Jasmin zu.
    »Wozu?«
    »Nichts Schlimmes. Proben analysieren.«
    Niemand dachte daran, den Berg an Fragen zu beantworten, der Jasmin beschäftigte. Sie betrat mit den anderen den Laborraum und hörte vor sich Ausrufe der Überraschung. Wayne rief ihren Namen, und sie drängelte sich nach vorn.
    Als sie die Proben sah, blieb sie unvermittelt stehen. So etwas hatte sie noch nie erlebt.
    »Unglaublich!«, entfuhr es ihr.
    Snider zitterte vor Erregung. Die Explosion der Zellkulturen war noch fantastischer als Donnerstagnacht.
    Aus einigen Petrischalen quollen die aussprossenden Zellkulturen auf den Boden des Brutkastens. An

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