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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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feuerroten Haaren stand mit dem Rücken zu ihnen an der Stirnseite der Grube, ein weiterer an der Längsseite. Ihm gegenüber befanden sich zwei weitere Männer, von denen einer den hellen Chormantel trug.
    Santerre hetzte mit geduckten Sprüngen auf den Rotschopf an der Stirnseite der Grube zu. Die dröhnenden Orgeltöne übertönten alle Geräusche.
    Victor Faivre blieb zwei Schritte hinter seinem Partner und hielt die siebzehnschüssige Glock-Pistole aus stahlverstärktem Polymer-Kunststoff in Gesichtshöhe.
    Santerres Handkante traf den Mann an der rechten Halshälfte, und der Rotschopf sackte in sich zusammen. Santerre starrte in die Grube.
    Der Mann hatte den einen Angriff glücklich überstanden, nur um Opfer des anderen Monsters zu werden.
    Santerre wechselte die Waffe in die rechte Hand. Der Zielpunktprojektor wanderte über das bleigraue Fell. Der rote Lichtpunkt fraß sich dicht unter dem Schulterblatt in der Herzgegend fest. Santerre zog den Abzug zweimal durch. Die Kugeln trafen den Mastino im Absprung, verhinderten den Sprung aber nicht. Der massige Körper segelte durch die Luft und krachte auf den am Boden liegenden Mann.
    Der Mann am gegenüberliegenden Grubenrand riss seine Pistole aus dem Schulterholster, als er Santerre erblickte. Victor Faivre schwenkte seine Waffe und schoss im Laufen. Die erste Kugel zischte am Ziel vorbei, aber Faivres zweite Kugel traf den Hals. Der Mann stolperte zurück, tapste wieder vor und kippte in die Grube.
    Marvin und Barry rissen die Köpfe herum, als ihr Mann auf die Grube zutaumelte. Marvin schrie wutentbrannt auf, dann drehte er sich ab und rannte mit Barry los.
    Faivre tippte Santerre an, der immer noch in die Grube starrte.
    »Hinterher?«
    Santerre stierte auf den mächtigen, reglosen Hundekörper.
    Endlich bewegte sich unter dem Tierkörper ein Arm.
    Santerre nickte.

    Das aufgerissene Maul des Mastinos lag auf Chris’ Brust, die Zunge hing heraus und zuckte.
    Die Reihe der gezackten Zähne schimmerte gelblich-weiß. An einigen Zähnen hingen noch Fetzen des zerbissenen Schafhalses; kleine Blutinseln sammelten sich am Zahnfleisch, sickerten als Rinnsale in den Rachen des Tieres. Das harte Kurzhaar rieb an Chris’ Kehlkopf, und ein furchtbares Gewicht lastete auf seinem Körper.
    Die Gesichtsrunzeln des Tieres waren nur wenige Zentimeter von seinem Auge entfernt. Er starrte auf ein kleines, dreieckiges Ohr. Seine Hände tasteten über das bleigraue Fell. Er spürte Nässe, rieb kurz und hob dann die Hand. Rot. Blut.
    Der Druck kam plötzlich, sein Magen hob und senkte sich, und der Magensaft schoss die Speiseröhre hinauf. Mit einer wilden Anstrengung wand er sich unter dem Tierkörper hervor und erbrach sich in den Sand. Keuchend fiel er zur Seite und blieb liegen, bis im hinteren Teil des Gewölbes Schüsse krachten.
    Ächzend schob und zerrte er an dem Tier, bis er frei war. Das Blut des Mastinos nässte den Sand, versickerte und hinterließ rostbraune Flecken. Er starrte auf die zwei Einschusslöcher und begriff langsam seine Rettung. Dann wälzte er sich durch den Sand und sprang plötzlich auf.
    Er musste hier raus!
    Auf der anderen Seite der Grube lag der verdrehte Körper von Warzengesicht, nicht weit vom Kadaver des Schafes entfernt. Aus dem zerbissenen Hals des Tieres sickerte immer noch Blut. Chris roch den Gestank des Todes.
    Er sprang an der Grubenwand hoch und berührte mit den Fingerspitzen den Rand. So nicht!
    Chris stolperte zur anderen Seite, zerrte den leblosen Körper von Warzengesicht keuchend zum Grubenrand und lehnte ihn in sitzender Stellung gegen die Wand. Dann nahm er Anlauf, sprang auf die linke Schulter des Leichnams und katapultierte sich nach oben.
    Er brachte beide Unterarme auf den Grubenrand und stieß sich mit voller Wucht ab, riss dabei sein rechtes Bein nach oben. Ächzend stemmte er sich über den Rand und rollte zur Seite.
    Chris sprang auf und rannte zur Stirnseite der Grube, riss dem Rotschopf die Pistole aus dem Holster und lief weiter zu der Stelle, wo Marvin und Barry gestanden hatten. Sein Handy lag noch auf dem Stuhl.

    Keuchend erreichte Chris die Tür, hinter der sich der Tunnel gabelte. Rechts ging es zu den Zellen. Immer wieder krachten einzelne Schüsse, dann wieder knatterten Maschinensalven. Unter der Erde klang alles seltsam dumpf.
    Er rannte über den felsigen Boden und kam nach gut hundert Metern zu einer weiteren Tür. Er riss sie auf und huschte durch
    Gänge und Türen, bis er in einen großen Raum

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