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Der Ball spielende Hund

Der Ball spielende Hund

Titel: Der Ball spielende Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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nach Ostern hin?»
    «Ja.»
    «War Miss Arundell damals bei guter Gesundheit und Laune?»
    «Sie schien ganz wie sonst.»
    «War sie nicht krank?»
    «Sie lag im Bett wegen eines Unfalls, aber sie kam zu uns herunter.»
    «Erwähnte sie etwas von einem neuen Testament?»
    «Kein Wort.»
    «Benahm sie sich Ihnen gegenüber anders?»
    Die Antwort brauchte diesmal länger. «Ja», sagte Mrs Tanios.
    Poirot hatte in diesem Augenblick bestimmt dieselbe Überzeugung wie ich: Mrs Tanios log!
    Er schwieg eine Weile, dann sagte er: «Ich muss mich genauer ausdrücken. Ich meine nicht, ob Miss Arundell sich Ihnen beiden gegenüber anders benahm, sondern gegen Sie persönlich.»
    «Ach so!», sagte Mrs Tanios. «Tante Emily war sehr nett zu mir. Sie schenkte mir eine kleine Perlenbrosche und gab mir zwanzig Shilling für die Kinder.» Die Worte kamen jetzt ungezwungen über ihre Lippen, ihre Zurückhaltung war verschwunden.
    «Und gegen Ihren Mann? Benahm sie sich auch gegen ihn wie immer?»
    Sogleich kehrte die Gezwungenheit wieder. Ohne Poirot anzusehen, antwortete Mrs Tanios: «Ja, natürlich. Warum auch nicht?»
    «Da nach Ihrer eigenen Angabe Miss Theresa vielleicht versucht hat, Ihre Tante gegen Ihren Mann aufzuhetzen – »
    «Bestimmt! Das hat sie ganz bestimmt getan!» Lebhaft beugte sich Mrs Tanios zu ihm. «Sie haben vollkommen recht. Tante war anders gegen ihn. Viel fremder, distanzierter. Sie tat etwas sehr Sonderbares. Er empfahl ihr eines seiner Rezepte gegen ihre Magenbeschwerden – ließ es selber in der Apotheke machen –, und sie dankte ihm sehr höflich und sehr steif – und später sah ich mit eigenen Augen, wie sie die Flasche in den Ausguss leerte.» Ihre Entrüstung war deutlich hörbar.
    «Sehr sonderbar», bemerkte Poirot betont ruhig.
    «Ich fand das so undankbar von ihr!», sagte Mrs Tanios hitzig.
    «Alte Damen sind, wie Sie selbst sagen, manchmal gegen Ausländer misstrauisch. Für sie gibt es keine anderen Ärzte auf der Welt als die einheimischen. Übrigens, Madame, wann kehren Sie nach Smyrna zurück?»
    «In ein paar Wochen. Wir – da kommt mein Mann mit Edward.»

17
     
    Mein erster Eindruck von Dr. Tanios überrumpelte mich völlig. Im Geist hatte ich ihn mir mit allen möglichen düsteren Eigenschaften ausgemalt – als einen dunkelhäutigen, bärtigen Ausländer mit verschlossener Miene.
    Stattdessen sah ich einen rundlichen, vergnügten Herrn mit braunem Haar und braunen Augen. Er hatte zwar wirklich einen Bart, der ihn aber eher wie einen Künstler aussehen ließ.
    Er sprach ausgezeichnet Englisch. Seine Stimme war angenehm und klangvoll und passte zu seinem lustigen, gutmütigen Gesicht.
    «Da sind wir wieder», sagte er lächelnd zu seiner Frau. «Edward hatte ein großartiges Erlebnis, seine erste Fahrt mit der Untergrund.»
    Der Junge sah seinem Vater ein wenig ähnlich; er und seine kleine Schwester wirkten entschieden ausländisch, und ich verstand, warum Miss Peabody sie «gelb wie Zitronen» genannt hatte.
    Mrs Tanios schien in Gegenwart ihres Gatten nervös zu werden. Stammelnd stellte sie ihm Poirot vor; mich überging sie.
    «Poirot?», fragte Dr. Tanios lebhaft «Monsieur Hercule Poirot? Aber den Namen kenne ich doch sehr gut! Was führt Sie zu uns, Monsieur Poirot?»
    «Ich komme wegen der kürzlich verstorbenen Miss Emily Arundell.»
    «Wegen Bellas Tante? Wie meinen Sie das?»
    Langsam erwiderte Poirot: «Ihr Tod hat einige Dinge bewirkt – »
    Mrs Tanios fiel ihm hastig ins Wort: «Es handelt sich um das Testament, Basil. Mr Poirot hat mit Theresa und Charles gesprochen.»
    Dr. Tanios schien sichtlich erleichtert. «Ach, das Testament!», sagte er und ließ sich in einen Fauteuil sinken. «Ein ungerechtes Testament, aber mich geht das eigentlich nichts an.»
    Poirot schilderte kurz, aber leider nicht sehr wahrheitsgetreu, seine Unterredung mit den beiden Arundells und deutete vorsichtig an, dass eine leise Möglichkeit bestehe, das Testament anzufechten.
    «Was Sie da sagen, Monsieur Poirot, interessiert mich sehr. Ich bin im Grunde Ihrer Meinung. Es ließe sich etwas machen. Ich habe sogar mit einem Rechtsanwalt darüber gesprochen, aber er war nicht dafür. Daher – » Achselzuckend brach er ab.
    «Rechtsanwälte sind, wie ich Ihrer Frau schon sagte, vorsichtige Leute. Sie gehen nicht gern ein Risiko ein. Aber bei mir ist das anders. Und bei Ihnen?»
    Dr. Tanios lachte schallend. «Mir macht ein Wagnis gar nichts aus. Ich habe mich oft auf gewagte Stückchen

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