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Der Ball spielende Hund

Der Ball spielende Hund

Titel: Der Ball spielende Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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seine Leber. So ungefähr.»
    «Das war nur ein Beispiel aus der Serumtherapie», sagte Dr. Donaldson geduldig.
    «Schade, dass so viele Kaninchen dabei umkommen!», lachte Theresa. Dann wandte sie sich an Poirot und fragte in völlig verändertem Ton: «Sagen Sie, ist es wirklich wahr?»
    «Nur zu wahr, aber es gibt Möglichkeiten, es zu verhindern.»
    «Dann verhindern Sie es!» Ihre Stimme war höchst eindringlich geworden. «Verhindern Sie es um jeden Preis!»
    Poirot erhob sich. «Sie beauftragen mich dazu?», fragte er förmlich.
    «Ich beauftrage Sie dazu.»
    «Aber Tessa – »
    «Schweig, Rex! Sie war meine Tante! Warum soll ich meine Tante ausgraben lassen? Damit die Zeitungen darüber schreiben und geklatscht wird und alle möglichen Unannehmlichkeiten entstehen? Monsieur Poirot, lassen Sie es nicht dazu kommen! Ich gebe Ihnen freie Hand, tun Sie, was Sie wollen, aber verhindern Sie es!»
    Poirot verbeugte sich. «Ich werde mein Möglichstes tun. Au revoir, Miss Arundell, au revoir, docteur!»
    «Gehn Sie, gehn Sie!», rief Theresa. «Ich wollte, ich hätte euch beide nie im Leben gesehen.»
    Wir gingen. Poirot unterließ es diesmal, das Ohr an die Tür zu legen, aber er trödelte, er vertändelte Zeit. Und nicht umsonst.
    Klar und trotzig sagte Theresas Stimme:
    «Sieh mich nicht so an, Rex!» Und dann brach ihre Stimme, als sie hinzusetzte: «Liebling.»
    Sachlich sagte Dr. Donaldson: «Das bedeutet nichts Gutes.»
    Poirot zog mich zum Ausgang.

25
     
    Nein, dachte ich, während ich Poirot nacheilte, es bestand kein Zweifel mehr. Miss Arundell war ermordet worden, und Theresa wusste es. War sie selbst die Täterin, oder gab es eine andere Erklärung?
    Sie hatte Angst. Angst um sich oder um einen anderen? Den sachlichen jungen Doktor etwa, mit dem gelassenen, distanzierten Wesen? War die alte Dame an einer künstlich herbeigeführten Krankheit gestorben?
    Alles reimte sich so gut zusammen: Donaldsons Ehrgeiz, seine Annahme, dass Theresa ihre Tante beerben würde, sogar seine Anwesenheit beim Dinner an jenem Abend. Wie leicht, ein Fenster offenzulassen und mitten in der Nacht zurückzukommen, um die verhängnisvolle Schnur vor die Treppe zu spannen! Aber der Nagel in der Leiste?
    Nein, das musste Theresa getan haben, seine Braut und Helfershelferin. Wenn man ein Komplott der beiden annahm, war der Fall sonnenklar. Wahrscheinlich hatte Theresa die Schnur gespannt; das erste Verbrechen, das erfolglose, war ihr Werk – das zweite, erfolgreiche, war Donaldsons wissenschaftlich fundiertes Meisterstück.
    Aber weshalb hatte Theresa ganz offen von der Möglichkeit gesprochen, einen Menschen leberkrank zu machen? Das klang fast, als ahnte sie die Wahrheit nicht. In diesem Fall… Meine Gedanken verwirrten sich, und ich unterbrach mich, indem ich Poirot fragte:
    «Wohin gehen wir?»
    «Zu mir nachhause. Vielleicht ist Mrs Tanios bei mir.»
    Mrs Tanios! Auch ein Rätsel! Wenn Donaldson und Theresa die Schuldigen waren, welche Rolle spielte Mrs Tanios und ihr ewig lächelnder Gatte? Was wollte sie Poirot erzählen und warum war der Grieche so bemüht, es zu verhindern?
    «Poirot», sagte ich demütig, «ich bin völlig verwirrt. Sind sie am Ende alle beteiligt?»
    «Mord durch ein Syndikat? Ein Familiensyndikat? Nein, in diesem Fall nicht. Dieser Mord deutet auf eine bestimmte Mentalität, und nur auf diese.»
    «Sie meinen, dass es entweder Theresa oder Donaldson getan hat, aber nicht beide? Hat er ihr aufgetragen, den Nagel unter irgendeinem harmlosen Vorwand einzuschlagen?»
    «Lieber Freund, als ich Miss Lawsons Aussage hörte, wusste ich gleich, dass drei Möglichkeiten bestehen. Erstens, dass Miss Lawson die Wahrheit sprach. Zweitens, dass Miss Lawson diese Geschichte zu irgendeinem Zweck erfunden hatte. Drittens, dass sie an ihre Geschichte glaubte, ihre Identifikation aber von der Brosche beeinflusst wurde; und eine Brosche ist, wie gesagt, ihrer Eigentümerin leicht zu entwenden.»
    «Aber Theresa behauptet steif und fest, dass die Brosche nicht in fremde Hände kam.»
    «Da hat sie vollkommen recht. Ich übersah einen Punkt von höchster Wichtigkeit.»
    «Das bin ich von Ihnen nicht gewohnt, Poirot», sagte ich feierlich.
    «Ich von mir auch nicht. Aber man macht manchmal solche Fehler. Ich werde Ihnen oben zeigen, was ich meine.»
    George öffnete uns. Mrs Tanios hatte weder vorgesprochen noch angerufen.
    Poirot ging eine Weile im Salon hin und her, dann griff er zum Telefonhörer. «Durham Hotel? Ja –

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