Der Bann des Highlanders
alles versaut! Gerade hatte sie begonnen, sich in seiner Nähe verflucht wohl zu fühlen, sich zu entspannen – und ihm zaghaftes Vertrauen entgegengebracht. Ah, McLeod! Scheiß auf die Männer.
Sie schnaubte ungehalten.
Sie war selbst schuld – hätte sie sich mal besser an ihre eige-nen, durchaus sinnvollen, weil erfahrungsbasierend vernünfti-gen Prinzipien gehalten, säße sie jetzt nicht in dieser himmel-schreiend ungerechten Patsche!
Gott, dieser Mistkerl brachte sie nochmal ins Grab.
Okay – oder in die Klapse. Was auf unbestimmte Endlosdauer wohl auch kein wirklich berückender Aufenthaltsort sein dürfte.
Bei Nacht und Nebel gelangte sie schließlich in ihre Bude und stolperte geradewegs in eine alte Bekannte.
„Boah ... nö, oder!“ Nicht auch das noch – Miss Hot-Stuff stand in ihrem Flur und plärrte sich die Seele aus dem Leib.
Eins war sicher: Was in ihrem Leben definitiv grenzenlose Ausmaße angenommen hatte – übrigens ganz im Gegenteil zu ihren ehemals geduldigen Nerven – war das beschissene Chaos, das in letzter Zeit über sie herein brach!
Kopfschüttelnd und mit zusammengebissenen Zähnen schob sie die Tussi zur Seite und donnerte die Tür hinter sich zu. Dann sackte Rhyann in Ermangelung eines anderen guten Einfalls einfach mit dem Rücken gegen die Tür und vergrub den wütend hämmernden Schädel in den Händen.
Wenn die Schlampe jetzt auch noch anfing ... „Oh Liebes, endlich bist du wieder da! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“ Hä? Wo kam die denn jetzt her? Sie hatte doch gerade ... die Tür ... – äh ...?
Barbie kniete sich heulend vor sie und ergriff schluchzend ihre Hände. „Du darfst mich nie, hörst du , niemals mehr so in Furcht versetzen!“, schnüffelte die Sexbombe ihr tränentrie-fend entgegen.
In Furcht versetzen? Wer redete denn so? Rhyann runzelte verblüfft die Stirn und zwängte die aufdringliche Person aus ihrem direkten Umkreis. Jetzt ging das wieder los. Getatsche konnte sie immer noch nicht vertragen – Hellorin`s mal aus -geschlossen – und das fauchte sie der Blondine auch entgegen. „Lass deine bescheuerten Griffel von mir und sieh zu, dass du Land gewinnst, Tussi!“ Rhyann hangelte bereits nach einem der ziellos herumrudernden Barbie-Arme, als sie die unerklär-liche Aussage vernahm: „Aber, wir sind doch Freundinnen, Rhyannon!“ Vorwurfsvoll putzte die verwirrte Kuh sich affek-tiert das Näschen!
„Klaro!“, schnaubte Rhyan angewidert. „Schätzchen, nicht in dieser und ganz bestimmt auch in keiner anderen, behämmer -ten Welt! Und jetzt pack deinen Hintern aus meiner Reichweite oder ich vergesse mich!“ Keifend bugsierte sie das jammernde und Schmollmund ziehende Busenwunder auf den Hausflur hinaus und schmiss die Tür energisch in die Angeln. JETZT war sie zu! Definitiv. So – endlich hatte sie ihre Ruhe!
Gut. Noch nicht ganz. Während B arbie verzweifelt gegen die Eingangstür wummerte und sie um Erbarmen anflehte – man könne schließlich über alles reden! Ha! Mädel, da unterhalte dich mal mit Hellorin drüber! – fragte sich Rhyann ernsthaft, wo eine verdammte Uzi war, wenn man sie wirklich, wirklich brauchte! Noch einen Ton von der nervtötenden Tante und sie würde Amok laufen! Viele, lange Tage.
Jap, Amok laufen wäre `ne prima Idee. Überaus ablenkend und hoffentlich heilsam für ihre übelst schmerzende und abgrund-tief enttäuschte Herzgegend.
Oh, wenn sie nur das verdammte Gezappe beherrschte!
Dann würde sie zumindest in den richtigen Sphären Amok laufen können.
Hier konnte kein Schwein was für ihre Probleme.
Oh Gott! Sie kicherte hysterisch.
„Probleme“, hörte sich ja mal droll ig an. Als ob ihr jemand spaßeshalber den Briefkasten mit Zahnpasta eingeschmiert oder liebreizend einen Autoreifen zerstichelt hätte. PROBLEM war definitiv nicht einmal annähernd der passende Ausdruck für ihre derzeitige Lage. Desaster beschrieb es in weitaus genaueren Kreisen. Und selbst das war noch läppisch im Vergleich dazu, wie sie sich fühlte.
Armageddon, Apokalypse, Ragnarök, Weltuntergang – traf das Ganze dann eher ins Schwarze. Ins düster-schwarze ...
Sie war augenscheinlich die begriffstutzige Finalistin in einem total beknackten Spiel, dessen obskure Regeln sie nicht ka -pierte.
Nicht einmal im Ansatz!
Rhyann wollte nur noch in ihr Bett, sich für geraume Zeit darin vergr aben und ausnahmsweise mal nicht nachdenken müssen.
Sie schnappte sich eine Flasche „Jim Beam“, den ihre
Weitere Kostenlose Bücher