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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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weitere Flammen von sich, und damit starben noch mehr Männer.
    Wütend über den Verlust griff Cavus Rion mit hoch erhobener Waffe an. Er war kein Ehrenmann und versuchte sich Rions Schwäche zunutze zu machen.
    Marisa keuchte vor Entsetzen auf. Tu etwas .
    Ich arbeite daran , antwortete Rion und versuchte sich von den Netzen zu befreien.
    Mit einem wilden Hieb ließ Cavus die elektronische Peitsche auf Rions Rücken niederknallen, und gleichzeitig änderte er die Einstellung von Betäubung auf Tod. Eine einzige Berührung würde Rions Herzstillstand sofort herbeiführen.
    Marisa war in ihrem eigenen Stahlnetz gefangen und konnte nur entsetzt zusehen. Er wird dich umbringen .
    Aber nicht heute.
    Rion wuchtete sich herum und hätte sich dabei fast den Flügel von der Schulter abgerissen. Er war seitwärts verdreht und riskierte es, sich den eigenen Flügel zu versengen, als er dem Unari-Anführer Feuer entgegenspie.
    Im einen Moment war der Mann noch Fleisch und Blut und im anderen nichts mehr als ein Häufchen Asche, das nicht einmal verbrannt roch.
    Cavus Prime war der letzte Unari in diesem Raum gewesen. Seine Soldaten waren allesamt tot.
    Doch bald würden weitere kommen.
    Marisa erschauerte, und schließlich gelang es ihr, sich aus dem Stahlnetz zu befreien. Rion hatte diese Schlacht zwar gewonnen, aber sie wusste nicht, wie schwer er verletzt sein mochte. Es hatte ihn viel Energie gekostet, sich zu verwandeln und Feuer zu speien – Energie, die er wieder auffüllen musste. Aber das konnte er nur, indem er noch mehr Platin zu sich nahm.
    Rion verwandelte sich zurück und taumelte auf Marisa zu, während sich seine Kleidung wieder von selbst zusammensetzte. Über und über war er mit Prellungen bedeckt und blutete aus einem halben Dutzend Schnittwunden. Aber diese Verletzungen wirkten oberflächlich, und Marisa atmete sogleich leichter. Irgendwie hatten sie die Runde eins gewonnen, doch es gab noch Tausende, vielleicht sogar Zehntausende Unari auf Ehro, und diese würden sich gewiss auf die Suche nach den Rebellen machen.
    Als Rion eine der Unari-Waffen aufhob, begriff Marisa, dass sie nicht so weiterkämpfen konnten. Rion mochte zwar noch genug Feuerkraft haben, um etwa ein Dutzend Unari zu töten, und sie selbst konnte vielleicht auch ein paar vernichten. Aber dann?
    »Ich weiß nicht, wie du mir die Schmerzen genommen hast«, sagte er, »jedenfalls danke ich dir dafür.«
    Marisa wollte sich ihm schon in die Arme werfen, doch dann erinnerte sie sich an seine verletzte Schulter. »Ist alles in Ordnung?«
    Er trat einen toten Unari beiseite. »So viel dazu, dass die Armee, die den Gral besitzt, niemals in der Schlacht besiegt werden kann.« Rion ergriff ihr Handgelenk und eilte mit ihr zu einem Alkoven – als wüsste er sehr genau, wohin er gehen musste.
    Ihr war schwindlig, als sie über die Trümmer stieg und den Blick von den Leichen abwandte.
    Marisa erinnerte sich an ihr Forschungsmaterial für einen Artikel, den sie vor langer Zeit geschrieben hatte. »Den irdischen Legenden zufolge muss die Armee tatsächlich aus dem Gral trinken und ihn in ihrem Besitz haben, wenn sie unsterblich werden will.«
    »Umso besser.« Rion drückte ihre Hand fester. »Die Unari-Flotte, die den Gral nach Ehro bringt, ist bislang noch nicht eingetroffen.«
    »Also … eine weitere Vision?«, fragte sie.
    Er nickte. »Sie werden bald hier sein. Wir müssen den Planeten noch heute zurückerobern – oder wir haben für immer verloren.«
    »Weißt du denn überhaupt, wo wir sind?«
    »Im Palast von Chivalri. Meine Eltern haben hier gelebt, und als Kind habe ich sie oft besucht.«
    Da kamen sie an einem Springbrunnen vorbei, in dem das Wasser dank einiger Antigrave nach oben floss, und dieser unheimliche Effekt erweckte das unangenehme Gefühl in ihr, dass dies hier bloß eine weitere Falle war. Es war so still, dass sie ihr eigenes Atmen hörte.
    Adrenalin durchströmte sie. Wo mochte nur der Rest der Unari sein?
    Endlich traf die Verstärkung der Rebellen ein. Erik, Lex und Dutzende anderer Kämpfer flogen nur so durch die Fensteröffnung. Hinter ihnen erfüllten weitere Schweber den Nachthimmel. Es hatten sich diesem Aufstand mehr Männer angeschlossen, als es Marisa für möglich gehalten hätte.
    Wenigstens dieser Teil des Plans funktionierte also. Die Rebellen würden dieses Gebiet sichern, während sie und Rion nach dem Tyrannisierer suchten. Rion kannte den Grundriss des Palastes, und niemand außer Marisa besaß die

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