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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Nächstes anfassen würde. Als sie ihm die Zunge in den Mund steckte, wünschte er sich, sie hätten die ganze Nacht Zeit.
    Nach einigen Minuten des Küssens jedoch ging sein Atem unregelmäßig, seine Erektion schmerzte, und er zwang sich aufzuhören und ihr das Hemd wieder herunterzuziehen. Wenn er jetzt weitermachte, würde er vielleicht einfach in ihrer Hitze versinken und seine Mission vergessen.
    Also riss er den Mund von ihr los. Ihre Augen waren groß und blickten verschwommen drein. Ihr Blick war umwölkt, als hätte sie sich in einer anderen Welt verloren.
    Er zwang sich, über die Mission zu sprechen. »Ich muss gehen.«
    Sie sah ihn bloß an. Leckte sich über die Unterlippe. »Wir werden aber doch noch mehr tun als nur … uns küssen, nicht wahr?«
    »Ganz gewiss. Ich komme so schnell wie möglich zurück«, murmelte er noch – und vermochte sich kaum von ihr loszureißen.
    Sie hielt ihn nicht auf und ballte die Fäuste.
    Als er auf die Tür zuging, sie öffnete und Lex und Erik draußen auf ihn warten sah, hatte sie noch immer nichts gesagt. Aber in dem Augenblick, in dem Rion durch die Tür schlüpfen wollte, war sie plötzlich hinter ihm.
    Er drehte sich um. »Ich habe dich doch gebeten, hierzubleiben.«
    »Wenn wir schon sterben müssen, dann sollten wir dabei wenigstens zusammen sein.« Marisa hob das Kinn. Sie klang nicht so sehr verängstigt, sondern vielmehr entschlossen. »Außerdem ist für mich der sicherste Platz in diesem ganzen Gebäude der an deiner Seite.«
    »Aber …«
    Sie spannte sich an. »Ich bleibe hier nicht allein.«
    Lex kicherte leise. Sogar Erik grinste.
    Sie wollten sich dem Schlimmsten entgegenstellen, was die Unari zu bieten hatten – und Marisa hatte sich in den Kopf gesetzt, sie dabei zu begleiten. Ihr Mut verblüffte ihn. In Wahrheit war es gut für ihn zu wissen, dass sie bei ihm war. Relativ unverletzt. Noch atmend.
    Er warf einen Blick um die Ecke. Die beiden angeketteten Drachen lehnten gegen die Wand und betrachteten sie mit glasigen Blicken.
    »Kevar. Sugin.« Rion trat vor sie hin und hielt seine Waffe ausgestreckt. »Ich bin hier, um euch zu befreien.«
    Er legte die Waffe auf den Boden, und wehrlos ging er langsam auf sie zu. Die Drachen regten sich und bliesen Rauch aus, aber sie versuchten nicht wieder, ihn zu verbrennen. Das war immerhin ein Fortschritt.
    »Ganz ruhig, Jungs.« Rion ging weiter; seine Bewegungen waren langsam und zielstrebig. »Ihr erinnert euch doch an mich, oder? Ich bin Rion. Kevar, du hast mich früher zum Angeln mitgenommen. Und Sugin, du hast mir das Segeln beigebracht. Ich bin sehr lange fort gewesen, aber jetzt bin ich zurückgekommen, um euch zu befreien.« Kurz vor den Drachen blieb Rion stehen. »Ich muss mein Messer benutzen, um diese Schlösser aufzuschneiden. Haltet still. Ganz ruhig.«
    Die Drachen atmeten schwer, versuchten aber nicht, ihn zu Tode zu treten. Rion betete, seine Worte mochten zu ihnen durchgedrungen sein. Er zog sein Messer und drückte die Klinge in die Öffnung des Schlosses. Tatsächlich klickte es leise und sprang auf.
    Beide Drachen machten gleichzeitig einen Schritt nach vorn. Sugin stupste Rion an. Rion hätte ihn am liebsten gestreichelt, aber er entdeckte keine einzige unverletzte Schuppe, wo er den Drachen hätte anfassen können, ohne ihm noch mehr Schmerzen zuzufügen. »Lex, diese Männer brauchen Platin und … ein Arzt soll sich um ihre Wunden kümmern.«
    Die Drachen schlurften den Gang entlang. Rion hob seine Waffe auf.
    Er wappnete sich gegen die drohenden Gefahren und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Bewegt euch nicht. Keiner von euch. Ich will mich nur rasch umsehen.« Er ging fünf Schritte nach vorn, kam bei der Tür an, die zu dem achteckigen Zimmer führte, und drehte den Knauf herum.

29
    Der Charakter eines Drachenwandlers ist sein Schicksal. König Arthur Pendragon
    Rion öffnete die Tür des achteckigen Zimmers. Das laute Jammern, Grunzen, Zischen und Schreien der Drachen traf Marisa so heftig, dass sie zusammenzuckte. Sie hatten den Tyrannisierer gefunden. Marisa spähte Rion über die Schulter und sah, dass die Unari die Drachen an die leuchtend goldenen Wände gekettet hatten, die nun von dem brutalen Auspeitschen ganz mit Blut bespritzt waren. Genau in der Mitte dieser Folterkammer stieß der Tyrannisierer ein unablässiges Brummen aus, während sich die Luft um ihn herum kräuselte.
    Der Tyrannisierer wirkte ganz genau so, wie Rion ihn schon aus seiner Vision

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