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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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ihrer Hand. »Während meiner Reisen habe ich zu meiner eigenen Sicherheit gelernt, nicht über mich selbst zu sprechen. Ich habe viele Welten besucht und kann nicht immer sicher sein, wer Freund und wer Feind ist. Wenn sich das Gerücht über einen ehronischen Drachenwandler bis zu den Unari-Stämmen verbreiten sollte, könnten sie Jagd auf mich machen.«
    »Aber warum?«, fragte sie erneut.
    »Weil das Glaubensbekenntnis der Unari vollkommene Herrschaft und vollkommene Dunkelheit ist. Ein Teil ihrer Taktik besteht darin, alle Hoffnung zu zerschmettern. Die bloße Vorstellung, ihnen könnte jemand entkommen sein, ist bei ihnen vollkommen verboten.«
    »Also kannst du nicht über dein Drachenwandeln sprechen?«
    »Und auch nicht über meine Visionen.« Das Leben hatte Würde und Fassung in sein Gesicht eingeschrieben.
    Sie hielt den Kopf schräg und glaubte ihm nicht, dass er ihr vertraute. Andererseits zog sie die Hand auch nicht weg.
    »Es ist so schwer vorherzusehen, was die anderen wütend machen könnte«, fuhr er fort. »Die Leute fürchten das, was anders ist als sie selbst – sie fürchten immer das, was sie nicht verstehen. Und was sie nicht verstehen, das glauben sie auch nicht.«
    Sie schenkte ihm einen nachdenklichen Blick. »Sprichst du gerade von deinen Visionen? Willst du damit sagen, dass wir nicht so an sie glauben, wie du es tust?«
    »Das ist in der Tat der Kern des Problems.« Er ließ ihre Hand los und strich mit den Fingerspitzen an ihrem Arm entlang; seine Berührung war federleicht. »Wenn mir dein Volk glauben würde, wäre ihm keine Anstrengung zu viel, um gegen die Unari-Stämme zu kämpfen.«
    Dieser Junge war wirklich kompliziert, faszinierend und zu allem entschlossen. Sie hob ihr Glas, trank den Rest ihres Weins, legte ihm dann die Hand auf die Schulter und sah ihm in die Augen. »Mein Bruder glaubt dir.«
    Er hielt ihrem Blick stand; das Grau in seinen Augen wurde dunkler. »Du auch?«
    Sie sah zwar nicht weg, aber in ihrem Magen flatterte es. »Der Glaube meines Bruders geht weit über das hinaus, was man sehen, schmecken oder berühren kann. Ich bin da etwas bodenständiger. Ich habe gern einen Beweis. Ich bin sehr vorsichtig.«
    Dennoch lehnte sie sich nun an seine Brust, ihre Finger fuhren an seinen Schultern entlang bis zum Nacken, und sie genoss diese Berührung. Offenbar hatte sie sich nicht mehr in der Gewalt.
    »Bist du denn nicht neugierig?«, fragte Rion mit leiser und heiserer Stimme.
    »Worauf?« All seine Muskeln zuckten unter ihren Fingerspitzen und lenkten sie beinahe genauso ab wie seine verführerische Stimme.
    »Zum Beispiel auf andere Welten.« Er starrte ihren Mund an, und sie hätte schwören können, dass sie seine Hitze darauf spürte. »Würdest du nicht auch gern einmal den Transporter benutzen?«
    Er wickelte sich eine Locke ihres Haars um den Finger, da drückte sie sich an ihn; es war eine Bewegung, die sich ganz natürlich und richtig anfühlte. So sehr sie es auch genoss, dass er hier war, verstand sie doch seinen Drang, nach Hause zu reisen. »Es tut mir so leid, dass du dir solche Sorgen um deine Familie und Freunde machst. Aber wir dürfen nicht die Sicherheit aller aufs Spiel setzen, indem wir das Portal öffnen. Das verstehst du doch gewiss?«
    »Nicht nur das verstehe ich.« Er schlang die Arme um sie, zog sie an seine breite Brust, und seine Blicke suchten nach ihren Augen. »Und nicht nur das will ich.«

4
    Sie sah sich als Spiegelbild in seinen Augen und wusste,
dass sie begehrt wurde. Lady Guinevere
    O Gott! Rion wollte sie küssen. Sie entdeckte den Hunger in seinen grauen Augen. Sie spürte seine Anspannung, die ihn so hart wie einen Felsen machte.
    Wollte sie ihn auch küssen?
    Es geschah nicht jeden Tag, dass Marisa von einem solchen Mann umarmt wurde. Zur Hölle, sie war doch nicht tot – und genau das müsste sie sein, wenn sie Rions Attraktivität oder die Kraft in seinen Muskeln nicht empfinden würde. Aber was sie am meisten begeisterte, das war die Zielstrebigkeit unter seinem sanften Charme. Rion war ein Macher. Er war mit Leidenschaft bei seiner Sache – und bei seinem Volk.
    Sie hob den Blick von seinen langen, schwieligen Fingern bis zu den Schultern, die so breit wie der Ärmelkanal waren, und von dort bis zu den faszinierenden Lippen und den kühnen grauen Augen. Augen, die ihr direkt bis ins Herz zu blicken schienen.
    »Küss mich«, verlangte er; seine Stimme glich einem verführerischen Knurren.
    Seine Bitte war

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