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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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offenbar besser. »Falls keine Infektion einsetzt, sollte sie rasch verheilen. Und deine Haare werden die Narben verdecken.«
    »Danke. Tut mir leid, aber ich bin keine gute Patientin. Wenn ich das nächste Mal genäht werde, hoffe ich, dass man mich vorher betäubt.«
    »Hoffen wir besser, dass es kein nächstes Mal gibt.« Er half ihr auf die Beine. Danach lehnte sie sich schwer gegen ihn, und er legte ihr stützend den Arm um die Taille. »Wie fühlst du dich?«
    »Benommen. Verwirrt. Und mir ist kalt.«
    »Vielleicht sollten wir uns jetzt lieber etwas ausruhen.« Er betrachtete ihre lohfarbene Haut. Marisa war blass, biss aber entschlossen die Zähne zusammen und hielt sich tapfer auf den Beinen.
    »Wir können nicht hierbleiben. Sieh nur.« Sie deutete in den Himmel.
    Verdammt. Er hatte sich so sehr auf sie konzentriert, dass er die Flugzeugstaffel, die auf dem Weg zu ihnen war, gar nicht bemerkt hatte. Es waren sechs Maschinen mit Gewehren an Bug und Heck.
    »Dann also … nichts wie weg.« Er zertrat schnell das Feuer und vernichtete alle Hinweise auf sie – außer ihren Fußspuren. Es schneite nämlich noch immer, und in wenigen Minuten würden sie völlig überdeckt sein. »Wenn wir außer Sichtweite bleiben, haben wir vielleicht Glück, und die Unari nehmen an, dass wir bei dem Aufprall ums Leben gekommen sind.«
    Marisa hob einen Ast auf und verwendete ihn als Stock. Doch auch mit dieser Unterstützung brauchte sie immer noch Rions Hilfe. Der Blutverlust hatte sie geschwächt, und sie benötigte unbedingt Ruhe und Nahrung. Antibiotika und ein Arzt wären noch besser.
    Sie beschwerte sich nicht und tat zögernd ein paar Schritte voran, doch als er ihr den Arm um die Hüfte legte, spürte er, wie sie zitterte. »Wir müssen die Absturzstelle so schnell wie möglich verlassen.«
    Das Brummen der Flugzeuge wurde allmählich lauter.
    »Können sie uns aus der Luft mit Wärmefühlern ausfindig machen?«, fragte sie.
    »Bei meiner Abreise besaßen sie eine solche Technologie noch nicht. Zumindest sollten uns die rauchenden Trümmer schützen.«
    Sie nickte und fuhr vor Schmerz zusammen. »Aber sobald wir dieses Gebiet verlassen …«
    »Uns bleibt keine andere Wahl«. Rion führte sie von der Absturzstelle weg, wobei er sie beinahe trug. »Wenn wir hierbleiben, werden sie uns finden.«
    »Wo entlang?«, fragte sie.
    »Auf die Bäume zu.«

18
    Wenn Chivalri stirbt,
verliert Ehro sein Herz und wird sterben,
denn dann hat die Göttin ihre Seele
aus dem gesamten Gebiet zurückgezogen. König von Chivalri
    Jeder Schritt war wie ein Hammerschlag gegen Marisas Kopf. Heiße und kalte Blitze trafen sie wahllos. Dabei wurde das Dröhnen der Unari-Schiffe lauter. Es schien, als wenn sie gejagt würde, seit sie die Erde verlassen hatte.
    Rion eilte mit ihr durch den Wald, und die fremdartige Landschaft ließ ihre Schmerzen vollends zu einem Albtraum werden. Sie glaubte nicht mehr, dass der Geschmack des Rauchs, der ihr das Atmen erschwerte, jemals wieder ihren Mund verlassen würde.
    Kaum erinnerte sie sich mehr an die Zeit, als ihr der Kopf einmal nicht wehgetan, die Vegetation vertraut gerochen und die Gravitation ihre Schritte nicht unsicher gemacht hatte. Ohne Rions Hilfe hätte sie es kaum hundert Meter weit geschafft. Mindestens eine Stunde lang bewegten sie sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit und hielten schließlich am Ufer eines Baches an. Rion half ihr, sich dort niederzuknien und formte seine Hände dann zu einer Schale, sodass Marisa daraus trinken konnte.
    Seine Freundlichkeit und das kühle Wasser gaben ihr zumindest ein wenig Energie zurück. Er hatte ihre Wunde vernäht und sie vom Absturzort weggetragen, wobei ihre Körper eng aneinandergepresst gewesen waren. Trotz ihres Verlangens nach Schutz und einem gefühlten Abstand wuchs nun auch die Vertrautheit zwischen ihnen wieder. Sie wollte seine Stärke trinken, sie wollte sich ja auch trostsuchend an ihn lehnen.
    Doch sie musste wachsam bleiben und immer daran denken, dass er ihr nur half, weil er sie brauchte. Sie hatten keine gemeinsame Zukunft. Aber sie wäre grob und undankbar, würde sie nicht anerkennen, was er für sie tat. »Danke.«
    Besorgt betrachtete er sie. »Wenn ich mich richtig erinnere, ist es nicht mehr weit.«
    »Wohin gehen wir denn?«
    »Zum königlichen Haus in den Bergen – nach Winnhaven.«
    Ihr heftig hämmerndes Herz hielt sie nicht davon ab, einen Einwand zu machen. »Ist Winnhaven nicht der erste Ort, an dem die Unari

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