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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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strömten über ihre Wangen. «Lassen Sie ihn nicht meine Tochter nehmen. Bitte. Lassen Sie sie nicht in dem Glauben, ich hätte sie alleingelassen. Nicht noch einmal. Bitte. Nicht noch einmal.»
    Vass machte einen Schritt in Richtung Flur und musterte den menschlichen Kadaver auf dem Boden. Dann drehte er sich zu Hannah um und grinste.
    «Jakab!»
, rief er laut. «Jakab, hör zu! Offenbar bist du unbemerkt und wohlbehalten hergekommen. Das ist gut. Ich bin froh, das zu hören.» Er lachte entzückt. «Ich mag Männer, die meine Vorliebe für dramatische Auftritte teilen. Ich habe, was du suchst. Was ich dir versprochen habe. Sie ist lebendig, zugegeben, aber das macht die Sache nur interessanter, nicht wahr? Es trifft ganz deinen Geschmack, Jakab. Weißt du was?» Er warf einen Blick auf Gabriel und dann zu der Spritze, die immer noch auf dem Küchentresen lag. «Ich verlange nicht mal eine Gegenleistung, hörst du? Ich lasse sie frei, schicke sie nach draußen, und du nimmst sie einfach und verschwindest.»
    Er hielt inne, während er auf eine Antwort wartete.
    Ringsum verharrte das Haus schweigend. Dann drehte sich der zweite Hund mit hocherhobener Nase um seine eigene Achse.
    «Sieh nur»
, flüsterte Gabriel neben Hannah zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    Sie drehte sich zu ihm um und bemerkte geschockt, wie blass er geworden war. Sie erinnerte sich an den Moment bei Llyn Gwyr, als sie die Innenbeleuchtung des Discovery eingeschaltet und festgestellt hatte, wie viel Blut Nate verloren hatte. Die Erinnerung riss frische Wunden in ihr auf. Gabriel deutete auf die Fenster, und Hannah riss sich aus der Erinnerung und zwang sich, seinem Blick zu folgen.
    Illes kam durch den Obstgarten auf das Haus zu. Seine kastanienbraunen Haare wehten hinter ihm. Seine Augen waren schwarz, vollkommen schwarz, und Hannah glaubte zu wissen, was das bedeutete. Sein Gesicht war eine Maske, bar jeglicher Farbe und bar jeglicher Emotion. In den Händen hielt er zwei silbern glänzende Pistolen. Neben Illes ging ein zweiter Leibwächter der
Főnök
. Er hielt ebenfalls eine Pistole in der Hand, und seine Augen waren genauso schwarz.
    «Sebastien, zurück!», zischte Gabriel.
    Illes hatte den Obstgarten fast durchquert. Immer wieder verschwand er kurz zwischen den Bäumen. Als Sebastien Gabriels Warnung hörte, drehte er sich zum Fenster um und bemerkte den Leibwächter. Er warf sich in Deckung, als Illes eine seiner Waffen hob und vier schnelle Schüsse abfeuerte. Das Glas der Terrassentür zerbarst, und ein Schauer von Glassplittern regnete in die Küche. Zwei weitere Kugeln gingen in den Schrank neben Vass’ Kopf. Holzsplitter flogen durch den Raum. Eine Kugel durchschlug die Backofentür, und eine vierte zerstörte ein Regal mit Kochgerätschaften.
    Vass warf sich zu Boden. Er drehte sich herum und versuchte seinen Angreifer zu orten. «Die Hunde!», bellte er, als er die beiden vorrückenden
hosszú életek
entdeckte.
    Hastig ließ der Eleni-Lieutenant die Vizslas von der Kette. Die Tiere jagten durch den Raum und sprangen durch die zerschossenen Fenster nach draußen.
    Illes erschien am Rand des Obstgartens. Er hob die andere Pistole und feuerte fünf Mal. Küchenutensilien und Holzschränke verwandelten sich in umherfliegendes Schrapnell. Vass drückte sich an den Boden.
    Der jüngere der beiden Vizslas erreichte Illes zuerst. Mit schnappenden Kiefern sprang er nach seinem Gesicht. Der Leibwächter der
Főnök
schlug ihm den Kolben einer Pistole auf den Schädel. Der Hund fiel von ihm ab und blieb zuckend und zitternd im Gras liegen. Der zweite Vizsla wechselte die Richtung, überwand mit einem Satz den Zaun des Obsthains und jagte zwischen den Bäumen davon.
    «Benjámin!» Der
Signeur
saß zusammengesunken in seinem Rollstuhl mitten in der Küche. Seine Augen blickten wild, und seine Brust zitterte und bebte, als er nach Atem rang. «Schaff mich von diesem Fenster weg!»
    Vass ignorierte den Greis und schob sich auf dem Bauch liegend über den Boden. Blut strömte aus zahlreichen Schnitten an seinen Händen, wo er sich am Glas verletzt hatte. Er kippte den schweren Eichentisch neben Hannah auf die Seite, duckte sich dahinter, hob seinen Revolver und schoss dreimal durch das Fenster in den Garten.
    Die Schüsse krachten in Hannahs Ohren. Sie stemmte sich gegen ihre Fesseln.
    Du hast keine Zeit mehr! Du musst dich befreien, irgendwie! Komm schon, Hannah, beweg dich! Handle!
    «Erschieß sie!», brüllte

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